Abstractband - giskid

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Poster ISES VII, Leipzig 2012 Maas, Utz (2008): Sprache und Sprachen in der Migrationsgesellschaft: Die schriftkulturelle Dimension. Osnabrück: Universitätsverlag (= IMIS Schriften 15). Pontecorvo, Clotilde & Cristina Zucchermaglio (1989). From oral to written language: Preschool children dictating stories. In: Journal of Reading Behaviour , 21/2: 109-126. Herzog-Punzenbacher, Barbara & Anne Unterwurzacher (2009). Migration – Interkulturalität – Mehrsprachigkeit: Erste Befunde für das österreichische Bildungswesen. In Werner Specht (ed.). Nationaler Bildungsbericht Österreich 2009, Band 2: Fokussierte Analysen bildungspolitischer Schwerpunktthemen. Graz: Leykam Verhoeven, Ludo (1997): The acquisition of literacy by immigrant children. In Clotilde Pontecorvo (ed.). Writing development. Amsterdam: John Benjamins. 219-239 Vollmann, Ralf & Peter B. Marschik (eds.) (2011): Narrative Strukturen in der Kindersprache. Grazer Linguistische Studien 75 (Special Issue). 143
ISES VII, Leipzig 2012 Poster MELANIE BENDER (Köln), SUSANNE WIELOCH (Hamburg) Die Entwicklung der genuinen Verbzweitstellung im ungestörten Spracherwerb Schlagworte: Vergleichende Einzelfallstudie, ungestörter Spracherwerb, Verbzweitstellung, Erwerbsverläufe Der Beitrag entstand im Rahmen einer Bachelorarbeit. Abstract Hintergrund: In der theoretischen Annahme der nativistisch orientierten Spracherwerbsforschung folgen alle natürlichen Sprachen einem prinzipiell „invarianten Bauplan“ (Tracy, 2000 in Grimm, 2000, S.35). Es ist von geringer individueller Variation und von einem grundsätzlich einheitlichen Verlauf einzelner Erwerbsschritte auszugehen (Penner, Krügel & Nonn, 2005). Der Erwerb der vollständigen Verbzweitstellung (V2) gilt als einer der zentralen Erwerbsschritte der Sprachentwicklung. Die besondere Problematik im Deutschen ergibt sich aus dem Schnittstellencharakter dieser Struktur, für deren Erwerb das Kind prosodische, semantische und syntaktische Informationen integrieren muss (Weissenborn, 2002; Penner & Kölliker Funk, 1998). Nur unter Einbezug der Tiefenstruktur von syntaktischen Einheiten ist eine Differenzierung zwischen oberflächenstrukturell korrekten Sätzen und dem tatsächlichen Erwerb der genuinen V2, d.h. die Anhebung des finiten Verbs in die zweite Satzposition mit gleichzeitig flexibel besetzter Spezifizierer-Position der Complementizer- Phrase (CP) möglich. Ziel und Fragestellung: Im vorliegenden Beitrag wird anhand empirischer Daten ungestörter Kinder der Frage nachgegangen, wann der Erwerb der vollständigen Satzstruktur im Deutschen, die mit der Anhebung des finiten Verbs in die zweite Satzposition bei gleichzeitig flexibler Besetzung der Spezifizierer-Position einhergeht, beginnt; welche Teilerwerbsschritte sich abbilden und über welchen Zeitraum sich der gesamte Erwerbsprozess vollstreckt. Methode: Anhand einer vergleichenden Einzelfallstudie (n=9) werden die sprachlichen Daten vom Auftreten erster Objekt-Verb-Strukturen bzw. kanonischer Satzstrukturen bis zum Auftreten flexibler Elemente vor dem finiten Verb, sowie konjunktional eingeleitete Nebensätze analysiert und interpretiert. In diesem Kontext werden die Entwicklungskurven der einzelnen Kinder verglichen, um Erkenntnisse über vergleichbare Entwicklungsverläufe und mögliche Teilerwerbsschritte zu gewinnen. Ergebnisse: Die Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass sich der V2-Erwerb in chronologischer Reihenfolge und mehreren Teilerwerbsschritten vollzieht. Bei allen dokumentierten Probanden treten erst nach der ersten Objekttopikalisierung mit einem zeitlichen Abstand von ca. drei Monaten alle weiteren CP-relatierten Strukturen hinzu. 144
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