Abstractband - giskid

ISES VII, Leipzig 2012 Einzelvorträge
WILDEGGER-LACK, ELISABETH (Fürstenfeldbruck)
Hast Du den Stecker abgeschraubt? Darf man das?
Prinzipien der Kindersprachtherapie mit Materialien aus
dem Baumarkt
Schlagworte: alltägliche, echte Gegenstände; häusliches Üben der Therapieinhalte;
Spontansprache in der Kindersprachtherapie
Abstract
Hintergrund:
In der Therapie von kindlichen Sprachentwicklungsstörungen kommt es immer wieder vor,
dass Kinder Therapieinhalte leider nur schwer und mühsam in der Spontansprache
umsetzen können, sodass es über einen längeren Zeitraum zur sogenannten
„Therapiesprache“ kommt.
Ziel und Fragestellung:
Wie kann der Transfer von Therapieinhalten in die kindliche Spontansprache schneller und
effektiver gelingen?
Die Umsetzung von sechs Prinzipien in der kindlichen Therapie phonetischer,
phonologischer, semantischer und syntaktischer Therapie kann effektives Lernen in der
Spontansprache beim Kind bewirken.
Methode:
Mit alltäglichen Gegenständen aus z.B. dem Baumarkt nicht nur mit eindeutigem
Spielmaterial wird in der Sprachtherapie hantiert. Das Staunen des Kindes über Schrauben,
Porzellanteller oder Schneebesen im Therapiezimmer ist so groß, dass das Interesse des
Kindes auf besondere Weise geweckt wird und sich spontane Sprachanlässe in der Therapie
ergeben.
Ergebnisse:
Die systematische Verfeinerung der Methode durch Erarbeitung der sechs Prinzipien in der
sprachtherapeutischen Praxis im Laufe der letzten 10 bis 15 Jahre hat dazu geführt, dass der
Transfer „geübter“ Sprachelemente dem Kind unmittelbarer und damit in der Regel
schneller gelingt.
Schlussfolgerung:
Die Inhalte der Sprachtherapie sollten für das jeweilige Kind bedeutsam gestaltet werden.
Das Kind sollte im Rahmen der Therapie intrinsisch motiviert sein, wodurch es zu einer
Optimierung des sprachtherapeutischen Prozesses kommen kann.
Literatur:
Wildegger-Lack, E. (2011): Therapie von kindlichen Sprachentwicklungsstörungen (3-10
Jahre). Ernst Reinhardt, München.
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