COMPACT SPEZIAL 10 "Islam"
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<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />
_ Islam und Dschihad<br />
Islamversteher<br />
_ O-Ton<br />
30<br />
Man reibt sich die Augen: Von Goethe bis Hitler reicht das Spektrum<br />
der Bewunderer der von Mohammed geschaffenen Religion und<br />
ihrer Kultur. Eine kleine Zitatenlese aus den letzten Jahrhunderten.<br />
Obama preist den<br />
Islam<br />
«Als Student der Geschichte<br />
weiß ich, was die Zivilisation<br />
dem Koran schuldet. (…) Amerika<br />
und Islam schließen sich<br />
nicht gegenseitig aus und müssen<br />
nicht miteinander konkurrieren.<br />
Vielmehr überlappen sie<br />
sich und teilen die gemeinsamen<br />
Prinzipien von Gerechtigkeit<br />
und Fortschritt, Toleranz und<br />
der Würde aller menschlichen<br />
Wesen.» (Rede an der Universität<br />
Kairo, 4.6.2009)<br />
«Der Islam war immer ein Teil<br />
Amerikas. (…) Der Ramadan ist<br />
die Feier eines Glaubens, der<br />
für seine großartige Vielfalt und<br />
rassische Gleichheit bekannt<br />
ist.» (Erklärung zum Ramadan,<br />
12.8.2009)<br />
Saudi-Arabien ist Washingtons<br />
Hauptverbündeter am Golf. 2014<br />
avancierte das wahhabitische<br />
Königreich sogar zum Hauptwaffenkunden<br />
der USA. Foto: dpa<br />
«Der Islam hat<br />
Männer zur Voraussetzung.»<br />
<br />
<br />
Nietzsche<br />
Fotos: Bild 1–5 Gemeinfrei; Bild 6<br />
Bundesarchiv, Bild 183-H1216-0500-<br />
002/CC-BY-SA 3.0; Bild 7 Bundesarchiv,<br />
Bild 183-S72707/CC-BY-SA<br />
3.0; Bild 8 Udoweier, CC BY-SA 3.0;<br />
alle via Wikimedia Commons<br />
«Seit dem Verfalle des römischen<br />
Reiches verdient wohl<br />
die Geschichte keines einzigen<br />
Volkes mit mehr Recht<br />
bekannt zu sein als die<br />
Geschichte der arabischen<br />
Muselmänner; sowohl in Betrachtung der großen<br />
Leute welche unter ihnen aufgestanden sind, (…)<br />
als in Ansehung der Künste und Wissenschaften,<br />
welche ganze Jahrhunderte hindurch den schönsten<br />
Fortgang unter einem Volke genossen, welches<br />
uns unsre Vorurteile gemeiniglich als ein barbarisches<br />
Volk betrachten lassen.» (Gotthold Ephraim<br />
Lessing, Ankündigung der Übersetzung von Marignys<br />
Geschichte der Araber zur Zeit des Kalifen)<br />
«Er [Mohammed] ist ein Prophet<br />
und kein Dichter. Deswegen<br />
muss man seinen<br />
Koran als göttliches Gesetz<br />
und nicht als ein menschliches<br />
Buch betrachten, das<br />
der Bildung oder der Unterhaltung dient.» (Johann<br />
Wolfgang von Goethe, Noten und Abhandlungen zum<br />
west-östlichen Divan)<br />
«Während das Abendland<br />
anfängt, sich in Zufälligkeit,<br />
Verwicklung und Partikularität<br />
einzuhausen, so musste<br />
die entgegensetzte Richtung<br />
in der Welt zur Integration<br />
des Ganzen auftreten, und das geschah in der Revolution<br />
des Orients, welche alle Partikularität und<br />
Abhängigkeit zerschlug und das Gemüt vollkommen<br />
aufklärte und reinigte, indem sie nur den abstrakten<br />
Einen zum absoluten Gegenstand und ebenso<br />
das reine subjektive Bewusstsein, das Wissen nur<br />
dieses Einen zum einzigen Zweck der Wirklichkeit<br />
– das Verhältnislose zum Verhältnis der Existenz –<br />
machte.» (Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Vorlesungen<br />
über die Philosophie der Geschichte)<br />
«Das Christentum hat uns<br />
um die Ernte der antiken Kultur<br />
gebracht, es hat uns später<br />
wieder um die Ernte der<br />
Islam-Kultur gebracht. Die<br />
wunderbare maurische Kulturwelt<br />
Spaniens, uns im Grunde verwandter, zu<br />
Sinn und Geschmack redender als Rom und Griechenland,<br />
wurde niedergetreten – ich sage nicht<br />
von was für Füßen – warum? Weil sie vornehmen,<br />
weil sie Männer-Instinkten ihre Entstehung verdankte,<br />
weil sie zum Leben Ja sagte auch noch mit<br />
den seltnen und raffinierten Kostbarkeiten des maurischen<br />
Lebens!» (Friedrich Nietzsche, Der Antichrist)<br />
«Wenn der Islam das Christentum<br />
verachtet, so hat er<br />
tausend Mal Recht dazu: Der<br />
Islam hat Männer zur Voraussetzung<br />
(…).» (Friedrich Nietzsche,<br />
Der Antichrist)<br />
«Hätte bei Poitiers nicht Karl<br />
Martell gesiegt: Haben wir<br />
schon die jüdische Welt auf<br />
uns genommen – das Christentum<br />
ist so etwas Fades –,<br />
so hätten wir viel eher noch<br />
den Mohammedanismus übernommen, diese Lehre<br />
der Belohnung des Heldentums: Der Kämpfer allein<br />
hat den siebenten Himmel! Die Germanen hätten<br />
die Welt damit erobert, nur durch das Christentum<br />
sind wir davon abgehalten worden.» (Adolf Hitler,<br />
Monologe im Führerhauptquartier)<br />
«Die nationalsozialistische<br />
Bewegung Großdeutschlands<br />
hat seit ihrer Entstehung den<br />
Kampf gegen das Weltjudentum<br />
auf ihre Fahne geschrieben.<br />
(...) Die Erkenntnis dieses<br />
Feindes und der gemeinsame Kampf gegen ihn<br />
bilden die feste Grundlage des natürlichen Bündnisses<br />
zwischen dem nationalsozialistischen Großdeutschland<br />
und den freiheitsliebenden Mohammedanern<br />
der ganzen Welt.» (Heinrich Himmler, Brief an<br />
den Großmufti von Jerusalem, 1943)<br />
«Dazu kommt, dass mir ein<br />
gläubiger Muslim viel näher<br />
ist als ein Christ mit wegtheologisierter<br />
Religion. (…)<br />
Nichts ist so berührend, wie<br />
einem muslimischen Großvater<br />
dabei zuzusehen, wie er seinem Enkel das Beten<br />
beibringt. (…) Und der Anblick von Muslimen, die<br />
vor Gott auf die Knie gehen, ist mir da ein unendlicher<br />
Trost.» (Der Philosoph und Schriftsteller Martin<br />
Mosebach im Gespräch mit Navid Kermani, SZ-Magazin,<br />
Heft 35/2015)