COMPACT SPEZIAL 10 "Islam"

COMPACT Spezial
_ Das Abendland verteidigen
Unsere Werte, unser Widerstand
_ Diskussion
Die Islamisierung schreitet in Riesenschritten voran. Ist das Abendland
verloren – oder wie können wir eine wirksame Abwehrfront
aufbauen? Welche Rolle können unsere Traditionen dabei spielen?
Eine Diskussion in der COMPACT-Redaktion zwischen Marc
Dassen, Jürgen Elsässer, Harald Harzheim, Martin Müller-Mertens
und Tino Perlick.
Elsässer: Björn Höcke sagte in einer seiner letzten
Reden: «Unser Feind ist nicht der Islam, sondern
die Dekadenz.» Vielleicht ein guter Einstieg in
unsere Abschlussdebatte…
«Die These, Europa
sei unrettbar von
innen vermodert,
ist reine IS-Propaganda.»
Elsässer
Das zerstörte Dresden 1945. Der
angloamerikanische Terrorangriff
zerstörte auch eine jahrhundertealte
Stätte abendländisch-deutscher
Zivilisation. Foto: Deutsche
Fotothek, CC BY-SA 3.0, Wikimedia
Commons
Dassen: Nach meiner Meinung bedeutet das:
Unsere Gutmenschlichkeit ist unser Untergang,
weil sie uns wehrlos gegenüber skrupellosen, unzivilisierten
Eindringlingen macht.
Harzheim: Es ist völlig falsch ist, den Schuldigen
für die europäische Krise bei den Muslimen
zu suchen. Europa hat sich geistig-spirituell in den
letzten zwei Jahrhunderten selbst liquidiert. Die
Moderne hat ein riesiges Vakuum eröffnet. Und da
findet ganz selbstverständlich ein anderes Wertesystem
seinen Platz. Das betrifft auch den Helden
des letzten Romans von Michel Houellebecq,
Unterwerfung: Der versucht für kurze Momente,
wie so viele Konservative, die Rückkehr in alte Sinnstrukturen.
Aber das klappt nicht. Was einmal historisch
erledigt wurde, ist unrestaurierbar tot. Am
Schluss versucht er deshalb, den Islam als neue
Sinnstiftung auszutesten. Er hat ja auch nichts zu
verlieren…
Dekadenz und Selbsthehauptung
Dassen: Die Europäer sind in Houellebecqs
Vision nicht mehr fähig, dem islamischen Wertekosmos
ihre eigene, gewachsene Kultur entgegenzuhalten,
weil die längst unrettbar von innen vermodert
erscheint.
Elsässer: Das finde ich bekloppt: Die abendländische
Kultur sei «unrestaurierbar tot», also könnten
wir doch ganz entspannt den Islam «austesten»,
man könne ja dabei «nichts verlieren»… Das
ist die Kapitulation vor der islamischen Landnahme
auf unserem Kontinent. Die ganze These, Europa
sei «unrettbar von innen vermodert», ist die reine
IS-Propaganda! Immerhin werden auf unserem
Kontinent, trotz Neoliberalismus und Amerikanisierung,
immer noch materielle und geistige Werte
geschaffen, von denen andere Weltgegenden nur
träumen können! Und ja, auch in diesem schal
gewordenen Europa haben wir im Falle einer Islamisierung
noch unendlich viel zu verlieren: Ich will
mein Weihnachten feiern, ich will Bier mit Schnitzel,
ich will nicht, dass unsere Heranwachsenden
als Kinder-Bräute weggeheiratet werden, ich will
keine Scharia-Gerichte, meine Frau soll sich nicht
verschleiern müssen.
Perlick: Es kann weder darum gehen, den Salafisten
und Rapefugees zu entsprechen, etwa durch
Minirockverbot auf Schulhöfen, noch darum, plötzlich
jeden Sonntag in die Kirche zu rennen. Und
gewiss ist es keine Lösung, mit dem Islam zu experimentieren.
In meiner Nachbarschaft hängt, wie
vielerorts, ein riesiges Werbeplakat für einen «FKK
Saunaclub», also ein Großbordell – keine zehn
Meter gegenüber befindet sich eine Koranschule.
Nur weil ich finde, dass Puff-Werbung in der Öffentlichkeit
nichts verloren hat, gehe ich jedoch noch
lange nicht auf Tuchfühlung mit dem sittenstrengen
Islam.
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Dassen: Harzheim und Houllebecq postulieren,
dass sich Europa geistig-spirituell in den letzten
zwei Jahrhunderten selbst liquidiert hat – aber
stimmt das überhaupt? Ist das einfach so passiert?
Oder war es nicht viel eher so, dass mit Industrialisierung
und frühkapitalistischer Lebensweise
plötzlich ökonomische Zwänge auf das Leben der
Völker einwirkten, die sich bis zum heutigen Tag
in einen globalen «Raubtier-» oder «Turbokapitalismus»
gesteigert haben? Waren es nicht mehr oder
weniger die Kräfte des Marktes, und damit meine
ich konkret die Handlanger der Hochfinanz, die