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Väterarbeit - Familien mit Zukunft

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Väter in der (<strong>Familien</strong>-)Bildung<br />

Gesa Schirrmacher<br />

Praxisbeispiele<br />

<strong>Familien</strong>bildung und Väter – dies war lange Zeit wie zwei parallele Universen. Denn <strong>Familien</strong>bildung<br />

hat seine Tradition nun einmal in den Mütterschulen der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts.<br />

Mütterschulen wurden eingerichtet, um Frauen auf ihre Mutteraufgabe durch die<br />

Ver<strong>mit</strong>tlung von Kenntnissen und Fertigkeiten, die zur Pflege und Gesunderhaltung der Kinder<br />

notwendig waren, vorzubereiten. Erst Ende der 60er, Anfang der 70er erfolgte zunehmend<br />

die Umbenennung der bisherigen Mütterschulen in <strong>Familien</strong>bildungsstätten. „Durch<br />

die Veränderungen im Rollenverständnis von Frau und Mann bezüglich der Aufgabenteilung<br />

in Ehe, Familie und Beruf erwuchsen auch den <strong>Familien</strong>bildungsstätten neue Aufgaben, die<br />

eine Fixierung auf Frau und Mutter nicht mehr angemessen erscheinen ließen. Von nun an<br />

wird die gesamte Familie, werden Mütter, Väter und Kinder zu Zielgruppen der <strong>Familien</strong>bildungsstätte.“<br />

1 Von dort war es nochmals ein weiterer Schritt zur Entwicklung von spezifischen<br />

Angeboten explizit für Väter.<br />

In den letzten Jahren hat sich das Bild allerdings erheblich gewandelt. Eine vom Landesarbeitsforum<br />

„Aktive Vaterrolle“ in Niedersachsen durchgeführte Befragung der <strong>Familien</strong>bildungsstätten<br />

ergab, dass 60% der Einrichtungen schon seit mehr als 15 Jahren Angebote<br />

ausdrücklich für Väter im Programm hat – dass sich aber zugleich bei 20% entsprechende<br />

Angebote erst im Aufbau befinden.<br />

Die Ergebnisse der Befragung ergeben auch Anhaltspunkte dafür, was es für Einrichtungen<br />

der <strong>Familien</strong>bildung erschwert, Väterangebote dauerhaft in die Programmstrukturen einzubinden.<br />

Hierzu gehören – neben der immer aktuellen Frage der Ressourcen – unter anderem:<br />

- fehlende männliche Kursleiter,<br />

- Angebote, die sich zeitlich <strong>mit</strong> der Berufstätigkeit vereinbaren lassen,<br />

- die (immer noch vorhandene) Rollenverteilung in der Gesellschaft,<br />

- das Bild der <strong>Familien</strong>bildung in der Öffentlichkeit,<br />

- die Frage nach der geeigneten Ansprache der potenziellen Teilnehmer.<br />

Dementsprechend werden als besonderes attraktiv für Väter Erlebnis- und Abenteuer-<br />

Angebote am Wochenende beurteilt. Aber auch offene Vätertreffs sowie Kurse <strong>mit</strong> dem<br />

Schwerpunkt Babys (z.B. DELPHI oder PEKiP) wurden als erfolgreiche Angebote empfohlen.<br />

1<br />

Narowski, Claus, 1991, <strong>Familien</strong>bildung im Wandel. In: AGEF-Aktuell II/III, <strong>Familien</strong>bildung – <strong>Familien</strong>beratung<br />

– Jugendhilfeberatung. Elmshorn; zit. nach http://www.familienbildung.info/extern.htm<br />

?grundlagen_geschichte.htm (November 2008).<br />

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