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Väterarbeit - Familien mit Zukunft

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Migrationsarbeit<br />

1. Aufgrund der faktischen und demografischen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung<br />

ist die bestehende Angebotsstruktur sozialer Dienste konsequent für Zuwanderer zu<br />

öffnen. Den spezifischen Bedürfnissen der verschiedenen Zuwanderergruppen muss<br />

Rechnung getragen werden.<br />

2. Die interkulturelle Öffnung sozialer Dienste ergibt sich nicht von allein, sondern bedarf<br />

des Anstoßes von außen und einer kontinuierlichen Begleitung. Sie setzt die Überprüfung<br />

der bestehenden organisatorischen Strukturen und Rahmenbedingungen voraus.<br />

3. Die interkulturelle Öffnung sozialer Dienste verlangt die Qualifizierung und Einstellung<br />

ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor allem aber auch die Qualifizierung<br />

und Weiterbildung der deutschen Mitarbeitenden.<br />

4. Sowohl im Bereich der Ausbildung für soziale Berufe als auch in der Weiterbildung besteht<br />

ein großer Handlungsbedarf, um den interkulturellen Anforderungen der Praxis gerecht<br />

zu werden.<br />

5. Die interkulturelle Öffnung ist eine Führungsaufgabe. Die Leitungsebenen und Gremien<br />

sind im besonderen Maße angesprochen und für die Umsetzung der Öffnung verantwortlich.<br />

Die Öffnung muss sowohl oben gewollt, als auch unten akzeptiert werden. Sie sollte<br />

ein Teil der Unternehmenskultur sein.<br />

6. Eine besondere Aufgabe hierbei stellt auch die in den Empfehlungen genannte Selbstkontrolle<br />

der Einrichtungen sowie der Mitarbeitenden im Verlauf des Öffnungsprozesses dar.<br />

Hierzu soll im Diakonischen Werk an der Saar ein interkultureller Selbsttest, wie er in ähnlicher<br />

Form vom Diakonischen Werk der Ev. Kirche im Württemberg 1994 herausgegeben<br />

wurde, eingesetzt werden.<br />

7. Die Erfahrung <strong>mit</strong> dieser Checkliste soll durch den Arbeitskreis Interkulturelle Arbeit des<br />

Diakonischen Werkes an der Saar nach einem Jahr überprüft werden.<br />

Soziale Dienstleistungseinrichtungen, Vereine, Verbände und Initiativgruppen müssen sich<br />

dieser Herausforderung stellen und <strong>mit</strong> ihrem Angebot, ihren Mitarbeitenden und ihren Arbeitsmethoden<br />

auf die veränderte Zusammensetzung der Zielgruppen reagieren. Das stellt<br />

hohe Anforderungen an Mitarbeiterschaft und Träger. Die interkulturelle Öffnung einer Einrichtung<br />

für Menschen ausländischer Herkunft muss immer wieder aufs Neue angestoßen<br />

werden.<br />

Das ist nicht einfach: Denn jede soziale Arbeit grenzt bestimmte Gruppen aus und orientiert<br />

sich an eigenen, von der jeweiligen Kultur geprägten Verhaltensweisen. Dies wird oft nicht<br />

wahrgenommen, obwohl sie unterschwellig wirksam sind.<br />

Interkulturelle Praxis bedeutet demgegenüber, dass auf verschiedene Kulturen und Lebensweisen<br />

bewusst eingegangen wird.<br />

Die folgende Checkliste soll dabei helfen, die eigene Praxis von dieser Seite zu beleuchten<br />

und zu überprüfen.<br />

Sie ist einsetzbar sowohl in sozialen Diensten, in Verwaltungen, Initiativgruppen, als auch in<br />

Schulen, Firmen, Verbänden und Kirchengemeinden. Sie ist auch nicht einer bestimmten<br />

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