Väterarbeit - Familien mit Zukunft
Väterarbeit - Familien mit Zukunft
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<strong>Väterarbeit</strong> in Niedersachsen<br />
nelle Erziehung von Kindern ist verpflichtet, systemisch-ökologische Zusammenhänge zu erkennen<br />
und aktiv <strong>mit</strong> einzubeziehen.<br />
In der Regel entscheiden Paare während der ersten Schwangerschaft über wichtige Rollen<br />
ihrer künftigen Elternschaft. Dann gerät Geburtsvorbereitung zu einem folgeträchtigen Abschnitt<br />
der <strong>Familien</strong>werdung. Eltern können sich danach über <strong>Familien</strong>- und Elternbildungsangebote<br />
in ihrer Erziehungspraxis orientieren. Erstmalig geben sie einen großen Teil ihrer<br />
Erziehungsverantwortung für das Kind ab, wenn es in den Kindergarten kommt – ein weiterer<br />
einflussreicher Übergang für alle <strong>Familien</strong><strong>mit</strong>glieder.<br />
Deshalb sollten Eltern bei der Auswahl passender Geburtsvorbereitung und bei Angeboten<br />
der <strong>Familien</strong>bildung wählerisch sein. Jugendhilfeeinrichtungen und Schulen sollen ihrerseits<br />
die bisherige Erziehung des Kindes einschätzen, stützen, ergänzen und gegebenenfalls im<br />
Konsens <strong>mit</strong> den Eltern oder anderen Helferinnen und Helfern korrigieren.<br />
Obwohl Kindertageseinrichtungen und Schulen in erster Linie „Orte für Kinder” sind, sehen<br />
dortige Fachkräfte die <strong>Familien</strong><strong>mit</strong>glieder als wichtige Zielgruppe zur Unterstützung ihrer Bildungs-,<br />
Betreuungs- und Erziehungsaufgaben an. Ergänzung und Unterstützung der Erziehung<br />
des Kindes in der Familie ist besser umzusetzen, wenn <strong>Familien</strong><strong>mit</strong>glieder angemessen<br />
einbezogen werden. Die Berücksichtigung der Lebenssituation des Kindes sowie die Beratung<br />
und die Information der Erziehungsberechtigten schreiben einschlägige Gesetze als dafür<br />
wesentlich vor. 3 Wer systemisch denkt, muss auch vernetzt handeln, wo<strong>mit</strong> hier gemeint ist,<br />
dass alle Institutionen möglichst kongruente Ansätze in <strong>Familien</strong>- und <strong>Väterarbeit</strong> entwickeln<br />
und sich dafür vernetzen.<br />
2. Über den eigenen Zaun hinaus sehen<br />
Dennoch begrenzen Einrichtungen und Schulen ihr Blickfeld <strong>mit</strong>unter durch einen zu individualisierenden<br />
„Tunnelblick“ auf das Kind, wobei die Bezugspersonen des Kindes und die für<br />
seine Lebenslage relevanten Systeme kaum beachtet werden. Vielleicht werden diese Systeme<br />
ausgespart, weil sie den Fachkräften zu schwer erreichbar und unveränderbar scheinen.<br />
Jenseits der Grundstücksgrenzen von Elternschule, <strong>Familien</strong>bildung, Kita und Schule gibt es<br />
im „Sozialraum“ eine Menge andere soziale Einrichtungen und Gruppierungen, die auf ihre<br />
Art <strong>mit</strong> Lebenslagen und dem Wohl von Kindern und <strong>Familien</strong> befasst sind. Solche <strong>mit</strong>unter<br />
sehr spezialisierten Einrichtungen könnten gewonnen werden für sinnvolle Absprachen,<br />
Bündnisse und Kooperationen für Maßnahmen und Projekte zum Wohle des Gemeinwesens,<br />
die eine einzelne Einrichtung überfordern würden.<br />
3<br />
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Vgl. Sozialgesetzbuch VIII und länderspezifische Ausführungsgesetze.