erster teil - Schulschach in Bayern
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wuchs schön langsam e<strong>in</strong>e immer größere Schachgeme<strong>in</strong>schaft zusammen. Auf diese<br />
Art und Weise kamen auch die ersten Schachweltmeisterschaften 1886 <strong>in</strong> London<br />
zustande. Man betrachtete das Spiel mit neuem Interesse, wollte es analysieren und<br />
dessen Herkunft ausf<strong>in</strong>dig machen. In dieser Zeit entstanden viele Schachbücher, die<br />
Spielanalysen, Problemsituationen und geschichtliche Aspekte des Spiels<br />
thematisierten. So schrieb im Jahre 1674 der englische Gelehrte und<br />
Sprachwissenschaftler, Thomas Hyde das erste Buch über die Geschichte des<br />
Schachspiels, welches noch heute wichtig für die Zurückverfolgung der Entstehung<br />
bis zu den Persern und Indern ist (vgl. SCHAFROTH 2002, S. 79-84).<br />
Im Zeitalter der Aufklärung entstanden die ersten Schachzentren. In Paris waren Café<br />
Procope und Café de la Régance die größten Schachzentren, wo auch Voltaire und<br />
Rousseau oft beim Spielen erblickt wurden (vgl. BAUCHHAMMER o.J., S. 81 f). Im 18.<br />
Jahrhundert verschob sich die dom<strong>in</strong>ierende Rolle von Italien auf England und<br />
Frankreich, die zu den zwei dom<strong>in</strong>ierenden Schachnationen <strong>in</strong> Europa wurden. Um<br />
den englischen und französischen Königshof versammelten sich berühmte<br />
Schachspieler, da die englische König<strong>in</strong>, Elisabeth I., wie auch die französische<br />
König<strong>in</strong>, Kathar<strong>in</strong>a von Medici leidenschaftlich Schach spielten. Schach galt nun als<br />
anspruchsvolles Spiel und zog als solches das Interesse vieler Gelehrter und<br />
Intellektueller an, die sich zum Spielen <strong>in</strong> den Kaffeehäusern trafen. Dies ermöglichte<br />
die Entstehung von Schachclubs, die <strong>in</strong> den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts<br />
überall gegründet wurden. Schach wurde, mit Wettkämpfen, Schachturnieren, mit<br />
e<strong>in</strong>em geregelten Punktesystem, mit geregelter Zeite<strong>in</strong><strong>teil</strong>ung und überall geltenden<br />
Regeln zu e<strong>in</strong>em organisierten Sport (vgl. SCHAFROTH 2002, S. 97 ff).<br />
Im Jahre 1924 wurde <strong>in</strong> Paris die Internationale Schachföderation, abgekürzt FIDE,<br />
gegründet und seither gibt es <strong>in</strong>ternationale Standardregeln, die weltweit gelten.<br />
Schach hat im Gegensatz zu anderen Spielen, e<strong>in</strong>en festen Platz im Kulturleben der<br />
Gesellschaft e<strong>in</strong>genommen und wird als ernsthafte Beschäftigung anerkannt<br />
(vgl. GLONEGGER 1999, S. 174).<br />
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