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erster teil - Schulschach in Bayern

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Aufmerksamkeit als Gerichtetheit oder Bereitschaft<br />

E<strong>in</strong>e andere Def<strong>in</strong>itionsrichtung f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> der Gerichtetheit oder Bereitschaft der<br />

Aufmerksamkeit. Die Zielorientierung und die Intentionalität des Subjektes stehen im<br />

Vordergrund. Graumann spricht von e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>stellenden, regulierenden Gerichtetheit<br />

des Bewusstse<strong>in</strong>s (vgl. BÄUMLER 1991, S. 13). Wilhelm Hehlmann, der nach 1945<br />

Chefredakteur und Herausgeber der Brockhausenzyklopädie war, def<strong>in</strong>iert<br />

Aufmerksamkeit als e<strong>in</strong> Sich-Richten auf Erlebnis<strong>in</strong>halten. Demnach werden im<br />

Vorgang geistiger und selektiver Aktivität, Erlebnis<strong>in</strong>halte aus dem Erlebnisfeld<br />

ausgewählt (vgl. POPP 1995, S. 62).<br />

Aufmerksamkeit als Anpassungs- oder Steuerungsfunktion<br />

Die Def<strong>in</strong>ition von Aufmerksamkeit, als Anpassungs- oder Steuerungsfunktion deutet<br />

auf die Funktion der Aufmerksamkeit mit bestimmten steuernden und verändernden<br />

Wirkungen h<strong>in</strong>. So könne beispielsweise durch e<strong>in</strong>e steuernde und verändernde<br />

Funktion der Aufmerksamkeit bei der Sensibilisierung der Wahrnehmung, der<br />

Verbesserung des E<strong>in</strong>satzes des Aufnahme- und Verarbeitungsapparates, der<br />

erhöhten Funktionsfähigkeit der Wachsamkeit, der Steuerung der Wahrnehmung u.a.<br />

e<strong>in</strong>e bessere Wirkungen erzielt werden (vgl. BÄUMLER 1991, S. 11, 13).<br />

Aufmerksamkeit als „Tätigse<strong>in</strong>“ von psychischen Funktionen<br />

Vor dem Versuch, diese Richtungen zu e<strong>in</strong>em Konzept zusammenzuführen, wurde die<br />

Frage gestellt, ob die <strong>in</strong> den Def<strong>in</strong>itionen enthaltenen Merkmale nur der<br />

Aufmerksamkeit eigen seien, oder auch für andere Funktionen charakteristisch seien.<br />

In der Tat wurden Begriffe wie; Intentionalität, Strukturiertheit, relative Klarheit,<br />

E<strong>in</strong>engung u.a. nicht nur der Aufmerksamkeit, sondern auch der Wahrnehmung, dem<br />

Denken, dem Er<strong>in</strong>nern u.a. psychischen Funktionen zugeschrieben. Diese Merkmale<br />

s<strong>in</strong>d also nicht nur spezifisch für die Aufmerksamkeit, sie betreffen weitgehend<br />

mehrere Funktionen. William Hamilton, schottischer Metaphysiker, hat als e<strong>in</strong>er der<br />

ersten, Aufmerksamkeit als ke<strong>in</strong>e spezielle Fähigkeit def<strong>in</strong>iert, sondern als Ausdruck<br />

für den E<strong>in</strong>fluss willentlicher Anstrengung auf das Bewusstse<strong>in</strong>. Der deutsche<br />

Experimentalpsychologe Ernst Meuman hat Aufmerksamkeit als e<strong>in</strong>en<br />

Bewusstse<strong>in</strong>svorgang von höherer Intensität beschrieben.<br />

Die sechste Def<strong>in</strong>itionsrichtung beschreibt die Aufmerksamkeit als „Tätigse<strong>in</strong>“ von<br />

psychischen Funktionen. Sie unterscheidet sich von den restlichen, da<br />

Aufmerksamkeit nicht als eigenständige psychische Funktion beschrieben wird,<br />

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