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erster teil - Schulschach in Bayern

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stellte sich, e<strong>in</strong> Jahr später, 25 Gegnern. Der tschechoslowake Richard Réti trat im<br />

Jahre 1925 gegen 29 Spieler an. Alexander Aljech<strong>in</strong>, der vierte Schachweltmeister,<br />

nahm im Jahre 1933 32 Gegner auf sich. Miguel Najdorf, Schachgroßmeister<br />

polnischer Herkunft, spielte im Jahre 1943 an 40 Brettern und konnte se<strong>in</strong>en Rekord<br />

im Jahre 1947 <strong>in</strong> Sao Paolo auf 45 Brettern steigern. Im Wettkampf gewann er 39<br />

Partien, zwei verlor er und vier endeten Remis (vgl. WIKIPEDIA c 2011). Wie kann<br />

e<strong>in</strong>e so ausgeprägte Gedächtnisleitung der Schachspieler erklärt werden? Die<br />

kognitive Psychologie hat Erklärungen für die enorm ersche<strong>in</strong>ende Gedächtnisleistung<br />

der Schachspieler im sogenannten Chunk<strong>in</strong>g gefunden (vgl. HEYKEN 1991, S. 54).<br />

Mehrere Forscher haben sich mit der Frage befasst, wie sich Expertise <strong>in</strong> der Domäne<br />

Schach auf die Gedächtnisleistung auswirke. Schachmeister A. de Groot führte, um<br />

die Gedächtnisleistung von Schachspielern festzustellen, e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Experiment zur<br />

Reproduktion s<strong>in</strong>nvoller Schachstellungen durch. Dabei wurden vier Schachspieler<br />

unterschiedlicher Spielstärke auf ihre Merkfähigkeit h<strong>in</strong>sichtlich s<strong>in</strong>nvoller<br />

Schachstellungen getestet. Die vier Versuchspersonen waren der Ex-Weltmeister Max<br />

Euwe, e<strong>in</strong> Meisterspieler, nämlich de Groot selbst, e<strong>in</strong> Stadtmeister, von de Groot als<br />

Experte bezeichnet und e<strong>in</strong> durchschnittlicher Spieler. Ihnen wurde e<strong>in</strong>e<br />

Schachposition, bestehend aus 22 Ste<strong>in</strong>en, für fünf Sekunden präsentiert. Sie sollten<br />

sich diese merken und auf e<strong>in</strong>em leeren Schachbrett erneut aufbauen. Euwe konnte<br />

problemlos die gesamte Position rekonstruieren, de Groot lag nur mit e<strong>in</strong>er Figur<br />

falsch, der Experte konnte 17 Figuren richtig aufstellen und der durchschnittliche<br />

Spieler, dem noch zusätzliche vier Sekunden zur Verfügung gestellt wurden, konnte<br />

noch sieben Figuren richtig aufstellen. Aus dieser kle<strong>in</strong>en ersten Untersuchung ließ<br />

sich schließen, dass je besser die Spielstärke, desto besser die Er<strong>in</strong>nerungsleistung.<br />

De Groot beschrieb e<strong>in</strong>e unterschiedliche Verarbeitung, je nach Spielstärke<br />

(vgl. MUNZERT 1989, S. 184 f). Die Entwicklungsforscher<strong>in</strong> Michel<strong>in</strong>e Chi verglich im<br />

Jahre 1978 e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>gruppe, bestehend aus sechs K<strong>in</strong>dern im Alter von etwa zehn<br />

Jahren, die gut Schach spielen konnten mit e<strong>in</strong>er Kle<strong>in</strong>gruppe von Erwachsenen, die<br />

kaum Schach spielen konnten. Im Vergleich bezüglich des Er<strong>in</strong>nerns e<strong>in</strong>er Zahlenreihe<br />

schnitten die Erwachsenen, wie auch vom Entwicklungsstand her zu erwarten war,<br />

besser ab als die K<strong>in</strong>der. Beim Er<strong>in</strong>nern e<strong>in</strong>er Schachposition schnitten die K<strong>in</strong>der<br />

besser als die Erwachsenen ab, der zu erwartende typische Alterseffekt wurde zu<br />

Gunsten der K<strong>in</strong>der umgedreht. Die Studie von Chi wurde, aufgrund der kle<strong>in</strong>en<br />

Stichprobe, von den Froschern Opwis, Gold, Gruber und Schneider, im Jahre 1990,<br />

repliziert (vgl. GRUBER, RENKL & SCHNEIDER 1994, S. 55). Zur Replikation wurden<br />

vier Versuchsgruppen, zu je 20 Teilnehmer gebildet. 40 K<strong>in</strong>der im durchschnittlichen<br />

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