erster teil - Schulschach in Bayern
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3.2. D AS W ESEN DES S PIELS<br />
Das Spiel nimmt <strong>in</strong> unserem Leben e<strong>in</strong>e zentrale Rolle e<strong>in</strong>. Von den<br />
Evolutionsforschern wurde es oft, als Urform der Betätigung bezeichnet. Das Spiel hat<br />
das Denken, die Kunst und die Kultur hervorgebracht (vgl. MULSER 1998, S. 7). Dem<br />
Spiel wird oft die Freiheit zugeschrieben, doch wenn man bedenkt, dass das K<strong>in</strong>d,<br />
folglich auch der erwachsene Mensch, sich über das Spiel die Welt aneignet, über das<br />
Spiel das Regelbewusstse<strong>in</strong> erwirbt und über das Spiel den Umgang mit den<br />
Mitmenschen erlernt, so wird die Notwendigkeit des Spiels für die Erziehung<br />
angenommen. Dem Spielenden stehen zwar viele Entscheidungen und somit auch<br />
Freiräume zu, doch steht es niemanden zu, sich völlig dem Spiel zu entziehen<br />
(vgl. HIERDEIS 1996, S. 25). Das Spiel wird auch als Grundlage menschlichen Lebens<br />
angesehen. Auch der erwachsene Mensch braucht das Spiel, um das Leben e<strong>in</strong><br />
bisschen bunter zu gestalten. Ohne Spiel wird das Leben ärmer und trauriger. Dem<br />
Spiel gel<strong>in</strong>gt es, den Menschen zu zerstreuen, <strong>in</strong> der Spielwelt gibt es die alltäglichen<br />
Sorgen und Gedanken nicht mehr und so kann sich, auch der erwachsene Mensch,<br />
für kurze Zeit, e<strong>in</strong> bisschen der Welt der K<strong>in</strong>der nähern<br />
(vgl. DAL LAGO & ROVATTI 1993, S. 22).<br />
3.3. B EDEUTUNG DES S PIELS FÜR DIE E NTWICKLUNG DES<br />
K INDES<br />
Beim Spielen lernen die K<strong>in</strong>der. Sie erfahren die Umwelt und entwickeln e<strong>in</strong> Gespür<br />
für soziale Beziehungen. Während K<strong>in</strong>der spielen entwickelt und organisiert sich ihr<br />
Gehirn. Durch e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>dergerechte Anregung entwickeln sich entsprechende<br />
Gehirnareale. So weist beispielsweise e<strong>in</strong> Geigenspieler e<strong>in</strong> überdurchschnittlich<br />
großes Gehirnareal, das die l<strong>in</strong>ke Hand steuert, da er beim Spielen der Geige die l<strong>in</strong>ke<br />
Hand mit höchster Genauigkeit betätigen muss. Der neugeborene Säugl<strong>in</strong>g erfährt<br />
anfänglich se<strong>in</strong>e Umwelt mit dem Mund, dabei bilden sich Verb<strong>in</strong>dungen der<br />
Synapsen <strong>in</strong> entsprechenden Hirnarealen. Diese Entwicklung verläuft nach<br />
bestimmten aufe<strong>in</strong>ander folgenden Stufen, dies konnte, der schweizer K<strong>in</strong>derarzt<br />
Remo H. Largo demonstrieren. Mit 12 Monaten s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong>der am „Füllspiel“ <strong>in</strong>teressiert.<br />
Dabei werden kle<strong>in</strong>e Gegenstände <strong>in</strong> größeren Behältern gesammelt und dann<br />
umgekippt, dies wiederholt sich auch mehrere Male. Mit ungefähr 17 Monaten zeigen<br />
K<strong>in</strong>der ke<strong>in</strong> Interesse mehr für „Füllspiele“, jetzt ist es <strong>in</strong>teressanter Gegenstände<br />
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