erster teil - Schulschach in Bayern
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passt e<strong>in</strong>e Kugel, auf den mittleren passen zwei und auf den längsten Stab passen<br />
drei Kugeln. Von der Ausgangsposition soll e<strong>in</strong>e Zielposition, <strong>in</strong> möglichst wenigen<br />
Zügen, erreicht werden (vgl. SÜRER 2007, S. 10).<br />
Abbildung 3: Turm von London. Aus: SÜRER 2007, S. 10<br />
Unterra<strong>in</strong>er, Kaller, Halsband und Rahm untersuchten die Unterschiede im<br />
Problemlöseverhalten, von Schachspielern und Nicht-Schachspielern, mit dem<br />
diagnostischen Instrument Tower of London (ToL). Die zwei Versuchsgruppen,<br />
bestehend aus jeweils 25 Versuchspersonen, wurden bezüglich ihres<br />
Problemlöseverhalten getestet. Die Versuchspersonen bekamen den Auftrag, das<br />
Problem <strong>in</strong> möglichst wenigen Zügen zu lösen, die M<strong>in</strong>destanzahl wurde ihnen<br />
mitge<strong>teil</strong>t. Zusätzlich bekamen sie zwei Instruktionen; zuerst die optimale Lösung<br />
planen und erst dann die erste Kugel bewegen. Die Aufgaben wiesen unterschiedliche<br />
Schwierigkeitsgrade auf, je nachdem wie viele Züge nötig waren. Die<br />
Testdurchführung zeigte, dass die Schachspieler wesentlich bessere Lösungen, als die<br />
Nicht-Schachspieler erbrachten, vor allem bei den schwierigeren Problemen.<br />
Beobachtbar waren die längeren Planungszeiten, die die Schachspieler benötigten,<br />
bevor sie die erste Kugel bewegten. Mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad stieg, bei<br />
den Schachspielern, auch die Planungszeit an. Dies war auch bei den Nicht-<br />
Schachspielern der Fall, obwohl sich dies bei ihr weniger markant zeigte. Im Vergleich<br />
zu richtig versus falsch gelösten Aufgaben, zeigten Schachspieler, vor allem bei falsch<br />
gelösten Problemsituationen, e<strong>in</strong>e längere Vorausplanung, während dies bei den<br />
Nicht-Schachspielern kaum vorkam. Bei den letzteren, blieb, auch bei e<strong>in</strong>er falschen<br />
Lösung, die Zeit für die Planung fast unverändert. Weiteres konnte noch festgestellt<br />
werden, dass die Schachspieler, auch während der Ausführung von falschen<br />
Lösungen, mehr Zeit benötigten, als die Nicht-Schachspieler. Dies lässt vermuten,<br />
dass Schachspieler e<strong>in</strong>e Neuplanung vornahmen, sobald sie merken, dass sie falsch<br />
geplant hatten. Die Ergebnisse des ToL-Test zeigten, dass Schachspieler über e<strong>in</strong><br />
besseres Problemlöseverhalten, vor allem bei schwierigeren Problemen, verfügen.<br />
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