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erster teil - Schulschach in Bayern

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2.3. A UFMERKSAMKEIT<br />

2.3.1. GESCHICHTLICHES ZUR A UFMERKSAMKEIT<br />

Die Bedeutung der Aufmerksamkeit veränderte sich <strong>in</strong> den Jahren, je nach<br />

psychologischen Theorien. Um 1900, im Zeitalter der Bewusstse<strong>in</strong>s- und<br />

Aktpsychologie 7 , galt die Aufmerksamkeit als die seelische Grundfunktion schlecht<br />

h<strong>in</strong>. Im Gegensatz dazu wurde sie von der Psychoanalyse, der Gestaltpsychologie 8<br />

und dem Behaviorismus als unwissenschaftlicher Begriff abgelehnt. Dies führte <strong>in</strong> den<br />

Jahren 1950 – 1970 zu e<strong>in</strong>em Stillstand <strong>in</strong> der Erforschung der Aufmerksamkeit, der<br />

e<strong>in</strong>e nebensächliche Rolle e<strong>in</strong>geräumt wurde. Im Jahre 1973 wurde im „Handbook of<br />

General Psychology“, e<strong>in</strong> umfassender Artikel über die Aufmerksamkeit publiziert,<br />

welcher zur Wiederbelebung der Beschäftigung mit der Aufmerksamkeit beitrug. Trotz<br />

der neuen Auffassung von Aufmerksamkeit gelang es der neuen<br />

Aufmerksamkeitsforschung nicht e<strong>in</strong>en umfassenden E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> den <strong>in</strong>neren<br />

Strukturen der Aufmerksamkeit zu liefern (vgl. BÄUMLER 1991, S. 11).<br />

2.3.2. A BGRENZUNG ZUR W AHRNEHMUNG<br />

Um das Jahr 1967 wurde Aufmerksamkeit von dem deutschen Psychologen, Lothar<br />

Friedrich Katzenberger, zu den Dimensionen der Wahrnehmung gezählt. Doch hat<br />

sich <strong>in</strong> den späteren Jahren e<strong>in</strong>e klare Abgrenzung vollzogen. Wenn man den<br />

sensorischen Aspekt betrachtet, besteht tatsächlich e<strong>in</strong> enger Zusammenhang<br />

zwischen Aufmerksamkeit und Wahrnehmung. Aufmerksamkeit unterliegt jedoch<br />

e<strong>in</strong>em willentlichen und häufig bewussten Reagieren. Der willentliche Aspekt<br />

unterscheidet Aufmerksamkeit und Wahrnehmung. E<strong>in</strong> weiterer Grund für die<br />

Abgrenzung sieht man <strong>in</strong> der Tatsache, dass sich Aufmerksamkeit auf das Lernen,<br />

Denken, Vorstellen u.a. bezieht. Aufmerksamkeit ist somit von der Wahrnehmung zu<br />

unterscheiden (vgl. POPP 1995, S. 61 f).<br />

7<br />

Aktpsychologie: ist e<strong>in</strong>e Richtung der Psychologie, die im psychischen Akt, die Gerichtetheit und die Intentionalität<br />

des Ichs sieht. Im Mittelpunkt stehen die psychischen Vorgänge (vgl. BIBLIOGRAPHISCHES<br />

INSTITUT & BROCKHAUS 1996, Band 1 S. 303 f).<br />

8<br />

Gestaltpsychologie: ist e<strong>in</strong>e psychologische Richtung, die von Max Wertheimer begründet wurde. Die G. konzentriert<br />

sich auf die Erforschung der Eigenschaften, Bildungsgesetze, Gliederungsverhältnisse von Gestalten. Die Gestalt wird<br />

als e<strong>in</strong>e Ganzheit angesehen (vgl. BIBLIOGRAPHISCHES INSTITUT & BROCKHAUS 1996, Band 8 S. 473 f).<br />

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