erster teil - Schulschach in Bayern
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2.2. A UFMERKSAMKEIT UND K ONZENTRATION – PROBLEM<br />
DER B EGRIFFSBILDUNG<br />
Aufmerksamkeit und Konzentration s<strong>in</strong>d nicht leicht zu def<strong>in</strong>ierende Begriffe, da<br />
deren Konturen nicht scharf abgegrenzt s<strong>in</strong>d (vgl. JUNA, SCHNECK &<br />
SCHWARZMANN 1980, S. 11). Während der Erforschung wurden unterschiedliche<br />
Ansätze der Betrachtung ersichtlich. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige, klar def<strong>in</strong>ierte Abgrenzung,<br />
sowie die genaue Beziehung zwischen Aufmerksamkeit und Konzentration konnte<br />
durch die Fachliteratur nicht gewonnen werden, da diese oft unterschiedliche Ansätze<br />
und Standpunkte vertritt. Die verschiedenen Forschungsansätze zur begrifflichen<br />
Klärung von Aufmerksamkeit und Konzentration werden im Folgenden erläutert.<br />
Das neulate<strong>in</strong>ische Wort Konzentration wurde im Deutschen übernommen und<br />
bedeutet s<strong>in</strong>ngemäß; e<strong>in</strong>e Verdichtung, Sammlung, Zusammenfassung und<br />
Gruppierung um e<strong>in</strong> Zentrum bzw. Mittelpunkt. So sieht die Psychologie <strong>in</strong> der<br />
Konzentration e<strong>in</strong>e Sonder- und Gipfelform der Aufmerksamkeit<br />
(vgl. SPANDL 1980, S. 16).<br />
Mehrere Psychologen, die sich mit Aufmerksamkeit und Konzentration befassten,<br />
gaben unterschiedliche Def<strong>in</strong>itionen, die zum Teil übere<strong>in</strong>stimmen, aber oft auch<br />
Gegensätze aufweisen. Der österreichische Psychologe, H. Rohracher unterschied<br />
zwischen e<strong>in</strong>er großen Zahl von Aufmerksamkeitstheorien; diese Theorien wurden mit<br />
den Begriffen: Konzentration, <strong>in</strong>nere Zuwendung, Zentralisierung des seelischen<br />
Geschehens u.a. beschrieben. Der Psychologe und Therapeut Paul Koeck def<strong>in</strong>ierte<br />
Konzentration, als die hohe gebündelte Aufmerksamkeit. Der deutsche Psychologe<br />
K.Schneider differenzierte zwischen der „gespannten Aufmerksamkeit“, der<br />
„konzentrierten Aufmerksamkeit“ und der „gesammelten Aufmerksamkeit“. Diesen<br />
Def<strong>in</strong>itionen folgend, gew<strong>in</strong>nt man den E<strong>in</strong>druck, Konzentration sei e<strong>in</strong> Teilaspekt der<br />
Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit gelte als Oberbegriff. Die Def<strong>in</strong>itionen von<br />
Friedrich Dorsch, Autor e<strong>in</strong>es psychologischen Wörterbuchs (1976), und Walter Spiel,<br />
K<strong>in</strong>derpsychologe, lassen h<strong>in</strong>gegen Aufmerksamkeit als e<strong>in</strong>en erweiterten Begriff<br />
erahnen. Dorsch def<strong>in</strong>ierte Konzentration als Sammlung und Ausrichtung der<br />
Aufmerksamkeit. Für Spiel war Aufmerksamkeit auf e<strong>in</strong> bestimmtes Ereignis gerichtet<br />
oder allgeme<strong>in</strong> orientiert. Aus diesen zwei Def<strong>in</strong>itionen lassen sich Konzentration, als<br />
<strong>in</strong>tensive Sammlung und Ausrichtung der Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit auf<br />
e<strong>in</strong>en größeren Umfang bezogen, verstehen. Gabreile Janz, die sich <strong>in</strong>tensiv mit<br />
K<strong>in</strong>dern mit Problemen <strong>in</strong> der Konzentration befasste, def<strong>in</strong>iert Konzentration und<br />
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