SPORTaktiv Juni 2017
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EDITORIAL<br />
CHRISTOF DOMENIG<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />
christof.domenig@styria.com<br />
Foto: <strong>SPORTaktiv</strong>/Thomas Polzer<br />
MORGENSTUND IM JUNI<br />
Die langen Tage sind schon ein Traum. Ab fünf scheint die Sonne durch die Vorhänge<br />
und die Vögel zwitschern vorm Schlafzimmerfenster. Aufstehen, die<br />
Laufschuhe schnüren und los geht’s. Herrlich, der Stadt beim Aufwachen zuzuschauen.<br />
Oder durchs taunasse Gras zu rennen. Wieder daheim, freut man<br />
sich über das Gefühl, dass man sich ein Marmeladesemmerl mehr beim Frühstück<br />
verdient hat. Und ein, zwei brauchbare Ideen für die Arbeit können<br />
auch schon aufnotiert werden ...<br />
Klingt kitschig, das Ganze? Ist es auch. Deswegen aber nicht weniger wahr.<br />
Das Beste am aktiv betriebenen Sport ist nicht, dass man persönliche Rekorde<br />
aufstellen, soundso viele „Gegner“ bei einem Event hinter sich lassen<br />
kann oder x Kalorien pro Woche mehr verbrennt. Und auch nicht, dass regelmäßige<br />
Bewegung (schon in erstaunlich kleinen Dosen) die Gesundheit fördert<br />
und das Leben verlängert. Sondern, dass der Sport glücklich macht. Er<br />
ist besser als jedes Antidepressivum.<br />
Es ist ein Riesenunterschied, ob es einen morgens nach draußen zieht, oder<br />
man die Schlummertaste des Weckers malträtiert. Die erste Geschichte dieser<br />
Ausgabe haben wir dem Sport am Morgen gewidmet. Interessant, was<br />
der Schlafforscher Prof. Jürgen Zulley unseren Lesern mit auf den Weg gibt:<br />
Es gibt von Natur aus kaum Morgenmuffel. Aber viele Menschen (auch sportliche),<br />
die durch die Lebensumstände verlernt haben, im Einklang mit ihrer<br />
inneren Uhr zu leben. Leichte Bewegung am Morgen, im Freien, sei das beste<br />
Mittel, wieder den natürlichen Rhythmus zu finden.<br />
Da passt auch dazu, was unlängst Experten beim österreichischen „Kinder gesund<br />
bewegen“-Kongress (wieder einmal) betonten: Dass Kinder von Natur<br />
aus mit einem starken Bewegungsdrang ausgestattet sind, dieser vielen aber<br />
schon im Kindergartenalter abhanden kommt. Weil schon der Kindergarten,<br />
und erst recht der Schulbetrieb, zum Stillsitzen erziehen. Später, als Erwachsene,<br />
müssen sich viele die Lust an der Bewegung erst wieder mühsam erarbeiten.<br />
Was beim Kongress noch gesagt wurde: Bewegung wirkt bis tief ins<br />
Gehirn, was die Wissenschaft erst nach und nach so richtig erforscht. Aber<br />
im Kinder- genauso wie im Erwachsenenalter unzweifelhaft zutrifft. Buchtipp<br />
dazu: Frieder Beck, „Sport macht schlau“.<br />
Hat man die Lust an der Bewegung einmal gefunden, ist sie eine riesige, persönliche<br />
Bereicherung. Das abzubilden, steht auch im Mittelpunkt jeder<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Ausgabe. Und: Ist der Sport regelmäßig zwei-, drei- oder viermal<br />
pro Woche fix im Leben integriert, läuft’s eigentlich von selbst. Auch bei Regen,<br />
Kälte und Dunkelheit. Also heißt es gerade jetzt: raus aus den Federn.<br />
Raus ins Freie. Und rein ins Leben. Einen besseren Zeitpunkt, um nachhaltig<br />
seine Lebensqualität zu steigern, gibt es das ganze Jahr über nicht ...<br />
Nr. 3; <strong>Juni</strong> / Juli <strong>2017</strong> 3