Rundbrief 1-2010 - Verband für sozial-kulturelle Arbeit
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TN: Unser Schwerpunkt ist die <strong>Arbeit</strong> mit Kindern und<br />
Jugendlichen, aber auch mit Erwachsenen und Senioren.<br />
Dass es zwischen allen Berührungspunkte geben soll, ist<br />
offensichtlich wünschenswert, weil dadurch ganz viele<br />
Vorurteile abgebaut werden. Weil Erfahrungen weitergegeben<br />
werden können, weil die Leute voneinander lernen<br />
und eben auch Beziehungen außerhalb der Familie entstehen<br />
können, sodass man sich auch manchmal unterstützen<br />
kann oder einfach nur grüßt. Das ist die präventive<br />
<strong>Arbeit</strong>.<br />
Wir haben eine ähnliche Erfahrung gemacht wie in<br />
Bremen. Neben diesen Sachen, die nebeneinander<br />
hergehen, da kann schon viel passieren, indem man<br />
die Leute miteinander konfrontiert oder miteinander<br />
ins Gespräch bringt. Aber die größte Herausforderung<br />
ist das Umsetzen der generationenübergreifenden Projekte.<br />
Das klang eben auch schon so an, in der persönlichen<br />
und individuellen Begegnung zwischen der<br />
Seniorengruppe und den Jugendlichen passiert ja am<br />
allermeisten. Ich erlebe diese gewöhnlichen Begegnungen<br />
als wahnsinnig wertvolle <strong>Arbeit</strong>. Wir haben<br />
mehrere Zeitzeugenprojekte, auch Projekte zum Thema<br />
Mauerfall, wo Jugendliche mit Erwachsenen und Älteren<br />
ins Gespräch kommen und deren persönliche Erfahrungen<br />
mitkriegen. Darüber passiert ganz viel. Das ist<br />
aber wahnsinnig aufwändig. Ich fi nde, das ist noch ein<br />
spannendes Thema: Welche Wege zu einander gibt es?<br />
Wir können Berührungspunkte nur an den Stellen herstellen,<br />
wo wir Ressourcen bzw. eine Projektförderung<br />
haben. Das geht bei uns im Haus immer nur dann, wenn<br />
wir jemanden haben, der sich dahinter klemmt und<br />
dieses Projekt betreut. Zum Beispiel die Theatergruppe<br />
mit Jugendlichen erlebe ich als eine große Herausforderung,<br />
die Leute zu motivieren, weil sie sich nicht von<br />
alleine treffen. Die Jugendlichen wären mit der Seniorengruppe<br />
nicht von alleine ins Gespräch gekommen,<br />
sondern dazu gehört ungeheuer viel Motivationsarbeit,<br />
man muss passende Themen fi nden, Konzepte fi nden,<br />
beide oder mehrere Zielgruppen begeistern, man muss<br />
das auch am Leben erhalten, ganz viel vermitteln. Wie<br />
kann man das befördern?<br />
Herbert Scherer: Eine Frage würde ich gerne in die Runde<br />
geben: Muss das denn sein? Was wir hier kennen gelernt<br />
haben, ist ja ein in Gang gebrachter Kommunikationsprozess,<br />
aber nicht unbedingt eine Zwangsvereinigung im<br />
Rahmen von Projekten.<br />
Ralf Jonas: In Bremen-Gröpelingen war ein Punkt die<br />
Auseinandersetzung mit dem Amt. Jugendliche, Mädchen<br />
wie Jungen, die eigentlich ins Heim sollten, wurden<br />
von uns Mitarbeitern gegenüber den zuständigen<br />
Politikern argumentativ unterstützt, indem wir sagten:<br />
Wir wollen <strong>für</strong> unsere <strong>Arbeit</strong> mit den Jugendlichen mehr<br />
Geld haben, dann könnt ihr euch die Heime ersparen.<br />
Das ist eigentlich der Punkt. Als das Geld weniger<br />
wurde, haben wir mit allen Leuten aus dem Haus eine<br />
Demonstration auf einer Kreuzung vorbereitet. Darüber<br />
gibt es ein Video. Drittens ist aktuell, das läuft zum 11.<br />
oder 12. Mal, im ganzen Bezirk Gröpelingen ein großes<br />
Stadtteilfest. Alle Gruppen, Kindergärten, Schulen kommen<br />
und bereiten das vor, inzwischen sind das 1.000<br />
Leute.<br />
Herbert Scherer: Hier wird immer von Senioren und Kindern<br />
und Jugendlichen geredet, aber irgendwie fehlt da<br />
was zwischen den Generationen.<br />
TN: So ähnlich wäre meine Frage auch. Jetzt haben wir<br />
viel über den generationenübergreifenden Ansatz gespro-<br />
Was zusammen gehört ... Jahrestagung 2009 33