12.12.2012 Aufrufe

Rundbrief 1-2010 - Verband für sozial-kulturelle Arbeit

Rundbrief 1-2010 - Verband für sozial-kulturelle Arbeit

Rundbrief 1-2010 - Verband für sozial-kulturelle Arbeit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TN: Unser Schwerpunkt ist die <strong>Arbeit</strong> mit Kindern und<br />

Jugendlichen, aber auch mit Erwachsenen und Senioren.<br />

Dass es zwischen allen Berührungspunkte geben soll, ist<br />

offensichtlich wünschenswert, weil dadurch ganz viele<br />

Vorurteile abgebaut werden. Weil Erfahrungen weitergegeben<br />

werden können, weil die Leute voneinander lernen<br />

und eben auch Beziehungen außerhalb der Familie entstehen<br />

können, sodass man sich auch manchmal unterstützen<br />

kann oder einfach nur grüßt. Das ist die präventive<br />

<strong>Arbeit</strong>.<br />

Wir haben eine ähnliche Erfahrung gemacht wie in<br />

Bremen. Neben diesen Sachen, die nebeneinander<br />

hergehen, da kann schon viel passieren, indem man<br />

die Leute miteinander konfrontiert oder miteinander<br />

ins Gespräch bringt. Aber die größte Herausforderung<br />

ist das Umsetzen der generationenübergreifenden Projekte.<br />

Das klang eben auch schon so an, in der persönlichen<br />

und individuellen Begegnung zwischen der<br />

Seniorengruppe und den Jugendlichen passiert ja am<br />

allermeisten. Ich erlebe diese gewöhnlichen Begegnungen<br />

als wahnsinnig wertvolle <strong>Arbeit</strong>. Wir haben<br />

mehrere Zeitzeugenprojekte, auch Projekte zum Thema<br />

Mauerfall, wo Jugendliche mit Erwachsenen und Älteren<br />

ins Gespräch kommen und deren persönliche Erfahrungen<br />

mitkriegen. Darüber passiert ganz viel. Das ist<br />

aber wahnsinnig aufwändig. Ich fi nde, das ist noch ein<br />

spannendes Thema: Welche Wege zu einander gibt es?<br />

Wir können Berührungspunkte nur an den Stellen herstellen,<br />

wo wir Ressourcen bzw. eine Projektförderung<br />

haben. Das geht bei uns im Haus immer nur dann, wenn<br />

wir jemanden haben, der sich dahinter klemmt und<br />

dieses Projekt betreut. Zum Beispiel die Theatergruppe<br />

mit Jugendlichen erlebe ich als eine große Herausforderung,<br />

die Leute zu motivieren, weil sie sich nicht von<br />

alleine treffen. Die Jugendlichen wären mit der Seniorengruppe<br />

nicht von alleine ins Gespräch gekommen,<br />

sondern dazu gehört ungeheuer viel Motivationsarbeit,<br />

man muss passende Themen fi nden, Konzepte fi nden,<br />

beide oder mehrere Zielgruppen begeistern, man muss<br />

das auch am Leben erhalten, ganz viel vermitteln. Wie<br />

kann man das befördern?<br />

Herbert Scherer: Eine Frage würde ich gerne in die Runde<br />

geben: Muss das denn sein? Was wir hier kennen gelernt<br />

haben, ist ja ein in Gang gebrachter Kommunikationsprozess,<br />

aber nicht unbedingt eine Zwangsvereinigung im<br />

Rahmen von Projekten.<br />

Ralf Jonas: In Bremen-Gröpelingen war ein Punkt die<br />

Auseinandersetzung mit dem Amt. Jugendliche, Mädchen<br />

wie Jungen, die eigentlich ins Heim sollten, wurden<br />

von uns Mitarbeitern gegenüber den zuständigen<br />

Politikern argumentativ unterstützt, indem wir sagten:<br />

Wir wollen <strong>für</strong> unsere <strong>Arbeit</strong> mit den Jugendlichen mehr<br />

Geld haben, dann könnt ihr euch die Heime ersparen.<br />

Das ist eigentlich der Punkt. Als das Geld weniger<br />

wurde, haben wir mit allen Leuten aus dem Haus eine<br />

Demonstration auf einer Kreuzung vorbereitet. Darüber<br />

gibt es ein Video. Drittens ist aktuell, das läuft zum 11.<br />

oder 12. Mal, im ganzen Bezirk Gröpelingen ein großes<br />

Stadtteilfest. Alle Gruppen, Kindergärten, Schulen kommen<br />

und bereiten das vor, inzwischen sind das 1.000<br />

Leute.<br />

Herbert Scherer: Hier wird immer von Senioren und Kindern<br />

und Jugendlichen geredet, aber irgendwie fehlt da<br />

was zwischen den Generationen.<br />

TN: So ähnlich wäre meine Frage auch. Jetzt haben wir<br />

viel über den generationenübergreifenden Ansatz gespro-<br />

Was zusammen gehört ... Jahrestagung 2009 33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!