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Rundbrief 1-2010 - Verband für sozial-kulturelle Arbeit

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spiel vormittags, zum Beispiel wenn die Potsdamer Tafel<br />

die Räume nutzt, da beschweren sich die Jugendlichen<br />

darüber, dass die Erwachsenen ihren Müll da lassen. Wir<br />

haben im Haus relativ viele Jugendgruppen, die sich in<br />

irgendeiner Form selbst organisiert treffen. Es gibt einen<br />

Verein, der macht Streetdance, die treffen sich hier und<br />

tanzen. Es gibt eine Kickbox-Gruppe, die sich hier in dem<br />

Raum trifft, im Wechsel mit Senioren. Die nutzen einfach<br />

den Raum, der da ist. Man muss Räume so gestalten,<br />

dass sie vielfältig nutzbar sind, insofern ist es egal, ob da<br />

Jugendliche tanzen oder Senioren tanzen.<br />

Herbert Scherer: Ich habe im Mehrgenerationenhaus in<br />

Salzgitter etwas sehr Interessantes gelernt, dass man<br />

Gelegenheiten dadurch schafft, indem man Ressourcen<br />

knapp hält. Sie sagten: wir kaufen nicht <strong>für</strong> jede Gruppe<br />

eine bestimmte Geräteausstattung. Das bedeutete, sie<br />

müssen über die Geräte mit einander verhandeln. „Weniger“<br />

ist da eine gute Methode.<br />

Elke Ostwaldt: Ich arbeite seit 10 Jahren bei Outreach<br />

und bin absoluter Mehrgenerationen-Fan. Der Steffen<br />

kommt aus einem Projekt, das nennt sich „Die Querdenker“.<br />

Die Querdenker kamen aus Altglienicke, hatten<br />

einen eigenen Jugendclub, und zwar selbst verwaltet. Es<br />

gab eine sehr starke Ressource, nämlich die Rentner aus<br />

Altglienicke, die diesen Jugendclub, den es nach wie vor<br />

seit 12 Jahren gibt, in jeder Hinsicht unterstützt haben.<br />

Das heißt: Erwachsene, Rentner, haben sich <strong>für</strong> Jugendliche,<br />

die selbst verwaltet etwas in ihrem Kiez gemacht<br />

haben, eingesetzt, bis dahin, dass sie Outreach so unterstützt<br />

haben, dass wir unseren kleinen Jugendcontainer<br />

erhalten konnten. Das war eine ganz neue Qualität. Die<br />

Jugendlichen hatten ihren Club, hatten gemeinsam mit<br />

uns den kleinen Container aufgebaut und versuchten, der<br />

Nachbarschaft zu vermitteln, was sie dort machen. Die<br />

überwiegend älteren Herren ab 70 Jahren waren dort <strong>für</strong><br />

uns die Brücke. Die haben mit den Nachbarn gesprochen.<br />

Dann kam mal Herbert Scherer zu den Jugendlichen, das<br />

werde ich nie vergessen, weil die Jugendlichen mich nachher<br />

gefragt haben: „Was war das denn?“ Es war Winter,<br />

es gab dort keine Heizung und war wirklich sehr kalt.<br />

Herbert hat zu den Jugendlichen gesagt: „Ja, der Mangel<br />

macht’s.“ Aber Thomas Koch, einer der Jugendlichen, der<br />

u.a. jetzt auch bei uns beim Projekt arbeitet, hat neulich<br />

zu mir gesagt: Ja, ich werde dem Herbert sagen, wir waren<br />

wirklich sehr tätig, wir haben unheimlich viel geschafft.<br />

Wir haben das damals nicht begriffen, aber wir waren<br />

unheimlich aktiv und haben uns sehr eingesetzt. Das ist<br />

die Perspektive der Jugendlichen, aber die Unterstützung<br />

der Senioren war <strong>für</strong> uns sehr wertvoll. Ich bin den älteren<br />

Herren nach wie vor sehr dankbar, dass sie sich so eingesetzt<br />

haben.<br />

Herbert Scherer: An solch einem optimistischen Punkt<br />

sollten wir <strong>für</strong> heute enden.<br />

Was zusammen gehört ... Jahrestagung 2009 39

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