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AB Archiv des Badewesens Juli 2017

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377 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Building Information Modeling<br />

Architekten<br />

Das Modell dient fortlaufend als Planungsgrundlage.<br />

Aus ihm werden alle<br />

Grundrisse, Schnitte und Ansichten<br />

sowie Material und Raumlisten abgeleitet.<br />

Änderungen werden automatisch<br />

übernommen und weitergeführt. Die<br />

Konsistenz und Qualität der Planung<br />

steigt und reduziert die Notwendigkeit<br />

von Nacharbeiten signifikant. Die frühzeitige<br />

Fehlererkennung durch Kollisionsprüfungen<br />

mit anderen Gewerken,<br />

insbesondere auch mit der Badewassertechnik<br />

oder durch die Qualitätssicherung<br />

<strong>des</strong> eigenen Modells,<br />

senkt das Risiko von Planungsfehlern.<br />

Zudem verbessert die durchgängige<br />

Arbeit mit einem 3-D-Modell die Kommunikation<br />

zum Auftraggeber und zu<br />

anderen fachlich Beteiligten, da diese<br />

aufgrund der anschaulichen Visualisierung<br />

(siehe Abbildung 1) die Planungen<br />

besser für sich erschließen können.<br />

Die erweiterte Visualisierungsmöglichkeit<br />

ist insbesondere in der politischen<br />

Diskussion oder der Beteiligung<br />

von Öffentlichkeit, Schulen und<br />

Vereinen ein Mehrwert.<br />

Tragwerksplaner, Haustechnikplaner<br />

und Ingenieure<br />

BIM erlaubt, dass aus dem gemeinsamen<br />

Koordinierungsmodell Analysemodelle<br />

abgeleitet werden können, welche<br />

die Bemessung relevanter Bauteile<br />

ermöglichen. Stück- und Mengenlisten<br />

lassen sich automatisch aus dem<br />

Modell generieren sowie für die Kostenschätzung<br />

und Berechnung und zur<br />

Leistungsverzeichnis-Erstellung nutzen.<br />

Eine konsistente Dokumentation<br />

der Planungsänderungen erleichtert<br />

zudem künftige Umbauten. In jeder<br />

Planungsphase ergeben sich frühzeitig<br />

Plausibilisierungsmöglichkeiten<br />

und die Kommunikation mit anderen<br />

Planungsbereichen; auch die haustechnischen<br />

Planungen untereinander werden<br />

deutlich verbessert.<br />

Abbildung 1: BIM-Planung von Umbau und Erweiterung eines großen Freizeitba<strong>des</strong> in zwei<br />

Bauabschnitten. Das Modell zeigt die Komplexität der technischen Ausstattung, die mittels BIM<br />

kollisionsfrei geplant werden kann; Abbildung: DeuBIM, Düsseldorf<br />

Gerade im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung<br />

ergeben sich durch<br />

die verbesserte Dokumentationsmöglichkeit<br />

und den Export von betriebsrelevanten<br />

Daten große Mehrwerte, die<br />

sich auch monetär auswirken. Die frühzeitige<br />

Berücksichtigung der FM-relevanten<br />

Daten (FM = Facility Management)<br />

gleich zu Projektbeginn führt<br />

zu einer extrem nachhaltigen Konzeption<br />

der späteren Bewirtschaftung. Wartungsräume<br />

sind so schon sehr früh in<br />

Bezug auf Zugänglichkeiten zu optimieren.<br />

Im Brandschutz entsteht ein<br />

großer Mehrwert aus den teilautomatisierten<br />

Prüfmöglichkeiten am Modell.<br />

Dieses kann beispielsweise zur<br />

Plausibilisierung von Abschnittsbildungen<br />

und als Grundlage für Rauchsimulationen<br />

dienen. Die Bauphysik<br />

wiederum hat für Simulationen und<br />

Betrachtungen der Gebäudehülle in Bezug<br />

auf Schall und Wärmeschutz direkten<br />

Zugriff auf Planungsdaten und<br />

Räume <strong>des</strong> Architekturmodells sowie<br />

auf die Bauteile der technischen Gebäudeausrüstung.<br />

Generalunternehmer und<br />

Bauunternehmer<br />

Durch BIM-gestützte 4-D- und 5-D-Simulationen<br />

minimieren sich Zeit- und<br />

Kostenrisiken in Bezug auf die Bauausführung.<br />

BIM steigert die Produktivität<br />

<strong>des</strong> Bauausführenden durch eine<br />

exakte Mengenkostenermittlung<br />

aus dem Modell, durch die Optimierung<br />

<strong>des</strong> Budget-Controllings und <strong>des</strong><br />

Bauprojektmanagements sowie der Baulogistik,<br />

die Erhöhung <strong>des</strong> Vorfertigungsgrads<br />

sowie ein modellgeneriertes<br />

Abnahme-, Gewährleistungs- und<br />

Mängelmanagement. Dabei stehen weniger<br />

die Kostenaspekte, als vielmehr<br />

das Ziel, die Qualität und Effizienz zu<br />

steigern, an erster Stelle, was auch die<br />

Vermeidung von Fehlerkostenanteilen<br />

mit einschließt.<br />

Bauherren<br />

Der Bauherr wiederum profitiert direkt<br />

durch das Ergebnis von der über alle<br />

Gewerke erzielten höheren Kostensicherheit<br />

und Qualität <strong>des</strong> Bauens. Mit<br />

dem Modell verknüpfte Termine und<br />

Kostendaten mindern das Risiko von<br />

Bauzeitverlängerungen und Kostenexplosionen.<br />

BIM macht zudem ein qualitativ<br />

hochwertiges Controlling durch<br />

einen präzisen Soll-/Ist-Vergleich auf<br />

Basis der Bauablaufsimulation möglich.<br />

Zusätzlich werden ökonomische<br />

und ökologische Entscheidungen durch<br />

die Simulations- und Visualisierungsmöglichkeiten<br />

am Modell erleichtert.<br />

Bäderbau

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