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AB Archiv des Badewesens Juli 2017

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393 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbetrieb · Politik<br />

Studie Autor Jahr 1) Probanden- Methode Schwimmfähigkeit Nichtgruppe<br />

gemessen an … schwimmer<br />

(ca. in %)<br />

Die Schwimmfähigkeit Kurz und Fritz 2005 - 11 Jahre Test den motorischen 28 %<br />

der Elfjährigen in NRW (2006) 2006 (5. Klasse) Basisqualifikationen<br />

Die Schwimmfähigkeit DLRG (2009) 2009 9 - 10 Jahre Abfrage der dem Erwerb <strong>des</strong> Bronze- 45 %<br />

Deutschlands Viertklässler (4. Klasse) Schwimmabzeichen Abzeichens<br />

Die Schwimmfähigkeit von Petzold (2012) 2003 - 2003 - 2007: Test 100-m-Schwimmen, 7,1 %<br />

sächsischen Grundschulkindern 2010 8 - 9 Jahre beliebiger Sprung ins Wasser<br />

(3. Klasse)<br />

2008 - 2010: 26,1 %<br />

7 - 8 Jahre<br />

(2. Klasse)<br />

KiGGS Robert-Koch- 2009 - 5 - 17 Jahre Selbstauskunft „Kann Ihr Kind (5 - 10 Jahre) / 14,5 %<br />

Institut (2015) 2012 Eltern / Kinder kannst Du (11 - 17 Jahre)<br />

schwimmen?“ (Ja / Nein)<br />

Die Schwimmfähigkeit Prof. Dr. 2014 9 - 10 Jahre Fremdauskunft „Wie schätzen Sie die 28 %<br />

Wuppertaler Grundschüler Stemper (2015) (4. Klasse) Lehrer Schwimmfähigkeit Ihrer<br />

Schüler und Schülerinnen ein?“ 2)<br />

Abfrage der dem Erwerb <strong>des</strong> Bronze- 54 %<br />

Schwimmabzeichen Abzeichens<br />

Düsseldorfer Modell (DüMo) Prof. Dr. 2011 - Check (C): Selbstauskunft „Kann Ihr Kind / kannst Du C 30 %<br />

Düsseldorf, Hilden, Dormagen Stemper (2015) 2015 7 - 8 Jahre Eltern / Kinder schwimmen?“ 3)<br />

und Ratingen<br />

(2. Klasse)<br />

RC 9 %<br />

ReCheck (RC): Abfrage der dem Erwerb <strong>des</strong> Bronze- C 75 %<br />

10 - 11 Jahre<br />

(4 - 5. Klasse)<br />

Schwimmabzeichen Abzeichens<br />

RC 46 %<br />

Tabelle 1: Aktuelle Studien zur Schwimmfähigkeit<br />

1) Erhebungszeitraum<br />

2) 1 = gar nicht, 2 = eher unsicher, 3 = mittelmäßig, 4 = ganz gut, 5 = sehr gut; 1 - 2 = Nichtschwimmer, 3 - 5 = Schwimmer<br />

3) 1 = nein, 2 = unsicher, 3 = mittelmäßig, 4 = sicher, 5 = sehr sicher; 1 - 2 = Nichtschwimmer, 3 - 5 = Schwimmer<br />

… durch ihre Eltern oder ihre Lehrer<br />

als Schwimmer eingeschätzt<br />

werden.<br />

… sich auf einer mehrstufigen<br />

Skala von Nichtschwimmer bis<br />

(sehr) guter Schwimmer als min<strong>des</strong>tens<br />

durchschnittlicher<br />

Schwimmer einstufen – wobei die<br />

„schlechten“ oder „unsicheren“<br />

Schwimmer in der Regel dann zu<br />

den „Nichtschwimmern“ gerechnet<br />

werden (vgl. z. B. DLRG, 2004).<br />

… einen praktischen Test absolviert<br />

haben, der aus Kompetenzen<br />

besteht, die Experten zu den Anforderungen<br />

an einen Schwimmer<br />

zählen.<br />

Die meisten Aussagen zur Schwimmfähigkeit<br />

basieren auf Erhebungen mittels<br />

Fragebogen. Dabei wird in der Regel<br />

nach der – nur gelegentlich weiter<br />

operationalisierten (z. B. ja / nein oder<br />

unsicher, sicher, gut ...) – Selbsteinschätzung<br />

der Schwimmfähigkeit, bzw.<br />

bei Kindern unter zehn Jahren nach<br />

der Fremdeinschätzung (Bewertung)<br />

der Schwimmfähigkeit durch ihre Eltern<br />

– seltener durch ihre (Sport-)Lehrer<br />

– gefragt.<br />

Bei der Selbst- bzw. Fremdeinschätzung<br />

lässt sich das Kriterium der Objektivität<br />

nicht gewährleisten. Ob tatsächlich<br />

alle Kinder sicher schwimmen<br />

können, die auf die Frage mit „Ja“ antworten<br />

oder sich auf einer Skala min<strong>des</strong>tens<br />

als „durchschnittlicher Schwimmer“<br />

einschätzen, bleibt fragwürdig<br />

und ist bei dieser Methode nicht nachweisbar.<br />

Nach Kuntz et al. (2016) geben<br />

Kinder wohlmöglich aus Scham<br />

bewusst eine falsche Antwort. Die Frage,<br />

ob Eltern ihre Kinder besser einschätzen<br />

können, als die Kinder sich<br />

selber, und welches Grundverständnis<br />

eines Schwimmers vorliegt, bleibt offen<br />

(vgl. Kuntz et al., 2016).<br />

Die alternativ dazu öfters favorisierte<br />

reine Abfrage der Schwimmabzeichen<br />

ist aber auch nicht zielführend, da nicht<br />

alle Kinder, die schwimmen können,<br />

ein Schwimmabzeichen erworben haben.<br />

Kinder die bis dato nur ein Seepferdchen<br />

erworben haben, obwohl ihre<br />

Fähigkeiten weitreichender sind,<br />

würden in zahlreichen Studien nicht<br />

als Schwimmer durchgehen. Wenngleich<br />

der Besitz <strong>des</strong> Bronze-Abzei-

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