Der Abschied von einer langen und wichtigen Arbeit ist immer mehr ...

12 REPORT - NR. 2, 2009
Report: Was geben Sie dem Binnenschifffahrtsgewerbe
mit auf den Weg? Was kann das Gewerbe künftig besser machen?
Faße: Die Binnenschifffahrt muss sich neuen Anforderungen
konsequent stellen, sich positiv darstellen und Verbündete
enger einbinden. Sie sollte offen sein, gegenüber den Häfen
und der Seeschifffahrt und den Umweltverbänden sowie
anderen europäischen Bündnissen.
Report: Auf Ihrer Website steht, dass Ihr Lebensmotto „Jedes
Ende ist ein neuer Anfang.“ lautet. Wie sehen Ihre Pläne für die
Report: Frau Blank, Sie sind nun seit 1990 Mitglied des
Deutschen Bundestages. Jetzt soll
am 27. September Schluss sein. Was
nehmen Sie aus dieser Zeit mit? Was
war Ihre Motivationsquelle über die
Jahre?
Blank: Nun, zweifellos überwiegt
ein Gefühl großer Dankbarkeit sowie
die Erkenntnis, dass es nicht,
wie vor Jahren übrigens mal in einem
Antrag der Grünen behauptet,
eine „weibliche“ und eine „männliche“
Verkehrspolitik gibt, sondern
in meinen Augen lediglich eine „gute“
oder eine „schlechte“. Und das
gilt natürlich für alle Politikbereiche.
„Sagen, was man tun will, und
tun, was man sagt“ – so könnte
man meine persönliche Motivation
in den 19 Jahren Bundestagszugehörigkeit
zusammenfassen. Keine
Frage: Es war ein einzigartiges Privileg,
bei der ersten gesamtdeutschen
Wahl 1990 nach Berlin entsandt
worden zu sein – spannend
und arbeitsreich. Die „Männerdomäne“
Verkehrspolitik war natür- MdB Renate Blank
lich eine tolle Herausforderung!
Report: Das Binnenschifffahrtsgewerbe kennt und schätzt Sie
für Ihre Arbeit. Sie sind langjähriges Mitglied in der Parlamenta-
Die Parlamentarische Gruppe Binnenschifffahrt
(PGBi) des Deutschen Bundestages wurde in der 13.
Legislaturperiode gegründet. Ziel der Gruppe ist
der Erhalt und der Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur
und die Förderung der Binnenschifffahrt.
In der jetzigen 16. Legislaturperiode gehören der
Gruppe 48 Abgeordnete als ordentliche Mitglieder
INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V.
Zeit nach dem 27. September aus? Wird Ihnen die Bundespolitik
nicht fehlen?
Faße: Mit Stolz habe ich die Schirmherrschaft für die
„Frauen in der Binnenschifffahrt“ übernommen. Diesen
Kontakt möchte ich gerne halten. Ich werde mich meinem
Kreistagsmandat mit mehr Zeit zuwenden und meine Ehrenämter
pflegen. Vor allen Dingen mich meiner Familie
widmen, die über die Jahre zurückstehen musste. Ich freue
mich auf den neuen Lebensabschnitt und bin offen gegenüber
neuen Möglichkeiten.
rischen Gruppe Binnenschifffahrt. Wie sieht die Zukunft dieser
Gruppe nach Ihrem Ausscheiden aus?
Gibt es Mitglieder Ihrer Fraktion, die
sich künftig für die Belange der Binnenschifffahrt
engagieren wollen?
Blank: Danke für das Lob! Ich bin
froh, dass ich mit dazu beitragen
konnte, dass die fraktionsübergreifende
Gruppe Binnenschifffahrt im
Parlament, die bei der Gründung
1995 vom einen oder anderen als etwas
exotisch belächelt wurde und
zunächst übrigens nur aus engagierten
Kolleginnen bestand, in Sachen
Förderung des Binnenschifffahrtsgewerbes
deutliche Akzente
setzen konnte, zum Beispiel bei den
Themen Eishilfe und Ausbildungsbeihilfen.
Nach Gesprächen mit vielen
Kolleginnen und Kollegen bin
ich zuversichtlich, dass die Thematik
fest etabliert ist und sich die
Gruppe in der nächsten Wahlperiode
erneut konstituiert. Die Politik
ist wahrlich gut beraten, weiterhin
durch dieses Gremium die Zukunft
des Gewerbes positiv zu begleiten.
Report: Wenn Sie auf Ihre Arbeit
zurückblicken, wie hat sich der Stellenwert der Binnenschifffahrt
in der Politik über die Jahre entwickelt? Und wie schät-
aus allen fünf Bundestagsfraktionen an. Jede Fraktion
stellt eine Sprecherin oder einen Sprecher. Die
derzeitigen Sprecher, die auch gleichzeitig den Vorstand
der Gruppe bilden, sind Renate Blank
(CDU/CSU), Annette Faße (SPD), Hans-Michael
Goldmann (FDP), Peter Hettlich (Bündnis 90/Die
Grünen) und Dorothée Menzner (Die Linke).