ME2BE_HIERGEBLIEBEN_2017_2
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„WARUM SOLLTEN WIR SIE HEUTE AUSWÄHLEN?“<br />
Petra von Würtzen-Pieper, Ausbildungsleiterin „Personal und Organisation“ in der Dithmarscher<br />
Kreisverwaltung in Heide<br />
Petra von Würtzen-Pieper absolvierte<br />
nach der Realschule eine<br />
Ausbildung zur „Kreisassistentenanwärterin“<br />
im Mittleren Dienst, durchlief<br />
verschiedene Fachdienststellen in der<br />
Dithmarscher Kreisverwaltung und schlug<br />
die höhere Beamtenlaufbahn ein. Seit<br />
mehreren Jahren ist die gebürtige Dithmarscherin<br />
als Ausbildungsleiterin für insgesamt<br />
20 Azubis in drei Ausbildungsberufen<br />
zuständig: Verwaltungsfachangestellte/-r,<br />
Duales Studium (B.A.) Public Administration<br />
und Forstwirt/-in.<br />
Für <strong>ME2BE</strong> gibt Frau von Würtzen-Pieper<br />
Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung<br />
auf Verwaltungsberufe:<br />
1. Praktikum – Wir bieten einwöchige Praktika<br />
in der Kreisverwaltung an. Dort sollten<br />
Praktikanten eine gute Auffassungsgabe<br />
präsentieren und vor allem mit uns sprechen.<br />
Stellt Fragen und zeigt Interesse! Ihr<br />
erhaltet in kürzester Zeit sehr viele verschiedene<br />
Einblicke. Nutzt die Zeit, um so<br />
viel wie möglich zu verstehen.<br />
2. Schriftliche Bewerbung – Zu einer vollständigen<br />
Bewerbung gehört ein kurzes<br />
Anschreiben, ein tabellarischer Lebenslauf,<br />
Schulzeugnisse (auch gern zwei oder drei!),<br />
Praktikumsbescheinigungen und wie man<br />
die Zeit zwischen Schulende und Bewerbung<br />
verbracht hat, z.B. als Au Pair-Schüler/-in,<br />
mit einem Auslandsaufenthalt oder sozialem<br />
Jahr. Nicht gut ist, gar nichts zu schreiben.<br />
3. Anschreiben – Das Anschreiben sollte keine<br />
Rechtschreibfehler enthalten. In der öffentlichen<br />
Verwaltung ist die Beherrschung<br />
der deutschen Sprache in Wort und Schrift<br />
eine wichtige Kompetenz. Wir schreiben<br />
täglich E-Mails und Bescheide, verfassen Bewilligungen<br />
und Ablehnungen und können<br />
darin nicht ständig Fehler produzieren. Darüber<br />
hinaus sollte aus dem Anschreiben hervorgehen,<br />
warum sich der Bewerber oder die<br />
Bewerberin auf diese Ausbildung bewirbt.<br />
4. Lebenslauf – In den Lebensläufen junger<br />
Schulabgänger sind in der Regel wenige Stationen<br />
aufgelistet. Das macht auch nichts.<br />
Die Schulbildung muss enthalten sein und<br />
gern auch Angaben über Hobbys.<br />
5. Vorstellungsgespräch – Das Wichtigste<br />
ist eine gute Vorbereitung! Es ist schade,<br />
wenn Bewerber/-innen zwar gute Schulnoten<br />
mitbringen, aber völlig unvorbereitet<br />
im Gespräch erscheinen. Es ist wichtig, sich<br />
vorher mit den grundsätzlichen Anforderungen<br />
des Ausbildungsberufes zu beschäftigen.<br />
Das gilt auch für das duale Studium.<br />
Ich erlebe es immer wieder, dass jemand gar<br />
nicht weiß, was er da studieren wird. Sowohl<br />
unsere Kreisverwaltung als auch die Verwaltungsfachhochschule<br />
Altenholz bieten ausführliche<br />
Informationen auf ihren Webseiten<br />
an. Auch mit dem Kreis Dithmarschen<br />
und seinen Themen sollte man sich etwas<br />
auskennen: Windenergie, Kohlanbau, aber<br />
auch von Themen, wie Zuwanderung oder<br />
Geflügelpest sollte man schon mal gehört<br />
haben.<br />
6. Lieblingsfrage – Warum sollten wir Sie<br />
heute auswählen?<br />
7. Auftreten – Im Vorstellungsgespräch sollten<br />
Bewerber natürlich, höflich, freundlich<br />
und angemessen gekleidet auftreten. Im<br />
Verwaltungsberuf müssen Bürgerinnen und<br />
Bürger Vertrauen zu uns schließen können.<br />
Deutlich sichtbare Tätowierungen sollte man<br />
unbedingt verdecken und wer viele Piercings<br />
hat, sollte diese herausnehmen.<br />
8. Voraussetzungen – Für eine berufliche<br />
Laufbahn in der Verwaltung sind Kommunikation,<br />
Flexibilität, Offenheit und Sorgfalt<br />
sehr wichtig. In einem behördlichen Satz<br />
kann viel drinstehen und über Ablehnung<br />
und Bewilligung eines Antrags entscheiden.<br />
Außerdem sind sehr gute Deutschkenntnisse<br />
eine Voraussetzung, sowohl für die tägliche<br />
Kommunikation als auch für das Verständnis<br />
von Paragrafen und Gesetzen.<br />
Und wie verlief Ihr eigenes Bewerbungsgespräch,<br />
Frau von Würtzen-Pieper?<br />
Das habe ich irgendwie sehr ernst und angespannt<br />
in Erinnerung. Ich trug einen Rock<br />
und eine Bluse, weil meine Mutter dies für<br />
die angemessene Kleidung hielt. Ich war total<br />
aufgeregt und saß ganz allein vor einer<br />
Riege älterer Herren. Aber schlecht verlief<br />
das Gespräch nicht. Ich habe es jedenfalls<br />
nicht negativ in Erinnerung.<br />
Die Situation im Bewerbungsgespräch hat<br />
sich seit dieser Zeit völlig verändert! Heute<br />
finden Gruppengespräche mit mehreren<br />
Bewerberinnen und Bewerbern statt und die<br />
Atmosphäre ist wesentlich angenehmer.<br />
•<br />
A U S B<br />
•<br />
GUT ZU WISSEN<br />
I L D U N G S<br />
I C H<br />
I N F O S<br />
D<br />
I R B<br />
•<br />
B E W<br />
Sponsored by<br />
TEXT Christian Dorbandt<br />
FOTO Michael Ruff<br />
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