ME2BE_HIERGEBLIEBEN_2017_2
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<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Molkereien, Käsereien oder Milchwerken.<br />
Außerhalb von milchverarbeitenden Betrieben<br />
wird die Ausbildung auch bei Produzenten<br />
von Lebensmittelzusatzstoffen<br />
angeboten. Den theoretischen Hintergrund<br />
bekommen die angehenden Milchtechnologen<br />
und Milchtechnologinnen an der Landesberufsschule<br />
in Bad Malente. Neben den<br />
Fächern Chemie, Physik und Mikrobiologie<br />
sind Milch erzeugung und Qualitätssicherung<br />
wichtige Lernfelder. Aber auch das Verpacken<br />
und Lagern von Milcherzeugnissen, die<br />
Ausführung und Einhaltung von Hygienemaßnahmen<br />
sowie der Arbeits- und Umweltschutz<br />
gehören zum Lehrstoff. Auch die<br />
Milchwirtschaftlichen Laborantinnen und<br />
Laboranten erhalten ihre theoretische und<br />
überbetriebliche Ausbildung in Bad Malente.<br />
Der Weg der Milch<br />
Als Erstes nehmen die „Molkies“ die Rohmilch<br />
an, die jeden Morgen durch Tank-Lkws von<br />
den Milchhöfen angeliefert werden, und<br />
kontrollieren ihre Menge und Qualität. Gibt<br />
es an dieser Stelle nichts zu beanstanden,<br />
also stimmen der Fett- und Eiweißgehalt und<br />
die Keimzahl, wird die kostbare Fracht in die<br />
Silos der Molkereien und Käsereien hineingepumpt.<br />
In der Branche kommt es auch<br />
auf Schnelligkeit an, denn Milch ist kein<br />
Produkt, das im unbehandelten Zustand<br />
lange gelagert werden darf. Im nächsten<br />
Bearbeitungsschritt wird in einer speziellen<br />
Zentrifuge die Magermilch vom Rahm<br />
getrennt. Anschließend wird beides, je nach<br />
gewünschtem Fettgehalt, wieder vereint und<br />
hitzebehandelt. Das Erhitzen dient der Verlängerung<br />
der Haltbarkeit und gleichzeitig<br />
der Abtötung von krankheitserregenden<br />
Keimen. Der letzte Schritt ist die Homogenisierung<br />
der Milch. Diese verhindert, dass<br />
sich an der Oberfläche eine Rahmschicht bildet.<br />
Was folgt, ist die Weiterverarbeitung zu<br />
den zahlreichen Milchprodukten, die in den<br />
Kühlregalen im Supermarkt unseres Vertrauens<br />
auf uns warten.<br />
Gerade in Großbetrieben ist der Herstellungsprozess<br />
weitgehend automatisiert.<br />
Milchtechnologen bedienen und überwachen<br />
die modernen Maschinen, richten die<br />
Produktionsanlage ein, nehmen Proben für<br />
eine Qualitätskontrolle und reichen sie an<br />
das Labor weiter. Hier ist viel Technik am<br />
Arbeitsplatz, doch auch den eigenen Sinnen<br />
müssen sie vertrauen. Aussehen, Geruch und<br />
Temperatur sind entscheidende Merkmale,<br />
die beachtet werden müssen. Weniger Technik<br />
und mehr Handarbeit finden sich hingegen<br />
in den zahlreichen kleineren Käsereien,<br />
die sich in der Regel auf die Erzeugung<br />
besonderer Produkte spezialisiert haben.<br />
Egal, ob in der technisierten Großmolkerei<br />
oder in der traditionellen Käserei – der<br />
Milchtechnologe lernt den Beruf überall von<br />
der Pike auf.<br />
Ganz in Weiß<br />
Hier ist die Farbe der Arbeitskleildung kein<br />
Fashion-Statement, sondern wurde im Hinblick<br />
auf die strengen hygienischen Standards<br />
bei der Milchverarbeitung ausgesucht.<br />
Verunreinigungen jeder Art müssen aus dem<br />
Produktionsablauf ferngehalten werden.<br />
Deswegen gehören neben dem blütenweißen<br />
Overall auch ein Mundschutz und Haube<br />
zum Milchtechnologen-Outfit. Ohrringe und<br />
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