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Fritz + Fränzi

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Dossier<br />

>>><br />

«Bio-Qualität garantiert uns<br />

ein hohes Mass an Sicherheit,<br />

dass Fleisch nicht mit<br />

Antibiotika belastet ist», sagt<br />

Kinderarzt Josef Laimbacher.<br />

nährung mit grünblättrigen<br />

Früchten, Gemüsen, Nüssen und<br />

Samen sowie guten Proteinquellen<br />

geniessen, können die Vorzüge der<br />

Milch ihre etwaigen gesundheitlichen<br />

Risiken möglicherweise nicht<br />

aufwiegen.»<br />

2. «Fleisch muss sein»<br />

Wer heutzutage kein Fleisch isst,<br />

erweckt damit kaum mehr Aufsehen.<br />

Wo immer wir speisen, sind<br />

vegetarische Optionen gang und<br />

gäbe. Es wird auch kaum mehr angezweifelt,<br />

dass eine fleischlose Ernährung<br />

nicht zwangsläufig zu Mangelerscheinungen<br />

führt.<br />

Nicht ganz so entspannt sind wir<br />

jedoch, wenn es um Kinder geht. Es<br />

bleibt die Frage im Raum: Braucht<br />

unser Nachwuchs Fleisch, um<br />

gesund zu wachsen?<br />

«Fleisch ist ein hochwertiges Nahrungsmittel,<br />

reich an Protein, Eisen<br />

und anderen Vitalstoffen», sagt Josef<br />

Laimbacher, Chefarzt für Kinderund<br />

Jugendmedizin am Ostschweizer<br />

Kinderspital und Mitglied der<br />

Eidgenössischen Ernährungskommission.<br />

$<br />

Um Fleischkonsum propagieren<br />

zu können, müsste aber eine wichtige<br />

Voraussetzung stimmen. Für<br />

Laimbacher ist das Bio-Qualität:<br />

«Sie garantiert uns ein hohes Mass<br />

an Sicherheit, dass das Fleisch nicht<br />

mit Antibiotika oder Rückständen<br />

aus kontaminiertem Tierfutter be -<br />

lastet ist.»<br />

Seien diese Bedingungen erfüllt,<br />

stelle Fleisch in der Kinderernährung<br />

eine wertvolle Quelle für<br />

essenzielle Aminosäuren dar. Das<br />

sind Proteinbausteine, die im >>><br />

Allergie oder<br />

Intoleranz?<br />

Blähungen, Hautausschläge oder<br />

Atemnot: Manche Menschen<br />

reagieren empfindlich bis sehr<br />

heftig auf bestimmte Lebensmittel.<br />

Dann kann eine Allergie vorliegen<br />

oder eine Intoleranz. Die beiden<br />

Formen der Reaktion auf<br />

Inhaltsstoffe unterscheiden sich<br />

grundlegend voneinander.<br />

Eine Nahrungsmittelallergie beruht<br />

auf einer Abwehrreaktion des Körpers<br />

gegenüber harmlosen pflanzlichen oder<br />

tierischen Eiweissen (Allergenen). Die<br />

von unserem Organismus gebildeten<br />

Antikörper lösen bei jeglichem Kontakt<br />

mit den Allergenen – oft reichen nur<br />

Spuren davon – eine allergische Reaktion<br />

aus. Sie variiert je nach Schweregrad der<br />

Allergie von Juckreiz über Hautekzeme<br />

oder Verdauungsbeschwerden bis hin<br />

zum sogenannten anaphylaktischen<br />

Schock, der schwersten Form einer allergischen<br />

Reaktion, die im schlimmsten Fall<br />

zu Atem- und Kreislaufstillstand führt.<br />

Im Fall der Nahrungsmittelallergien ist<br />

die gefühlte Betroffenheit weit höher als<br />

die tatsächliche, wie Zahlen des Allergiezentrums<br />

Schweiz zeigen: So geben bei<br />

Umfragen jeweils 20 Prozent der Bevölkerung<br />

an, auf bestimmte Nahrungsmittel<br />

allergisch zu sein, nachweislich<br />

davon betroffen sind allerdings lediglich<br />

2 bis 8 Prozent.<br />

Nahrungsmittelintoleranz ist ein Sammelbegriff<br />

für verschiedene, nicht<br />

allergisch bedingte Reaktionen auf<br />

Nahrungsmittel. Dabei bildet der Körper<br />

keine Antikörper, sondern ihm fehlt stattdessen<br />

die Fähigkeit, einen bestimmten<br />

Stoff zu verdauen, beziehungsweise er<br />

hat diese Fähigkeit ganz oder teilweise<br />

verloren. Ein bekanntes Beispiel für eine<br />

Nahrungsmittelintoleranz ist die Zöliakie<br />

oder Glutenintoleranz. Dabei können<br />

Betroffene das Klebereiweiss in verschiedenen<br />

Getreidesorten nicht verdauen,<br />

was zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut<br />

führt. Bei der Laktoseintoleranz,<br />

einer weiteren bekannten Störung,<br />

fehlt Betroffenen ein Verdauungsenzym,<br />

um Milchzucker zu spalten. Anstatt ins<br />

Blut gelangt der Milchzucker unverdaut<br />

in den Dickdarm und wird dort von<br />

Bakterien vergoren, was zu Blähungen,<br />

Bauchkrämpfen, Durchfall, Verstopfung<br />

oder Erbrechen führen kann.<br />

Eine Nahrungsmittelintoleranz führt<br />

nicht zu einer lebensbedrohlichen<br />

Situation, kann für Betroffene aber<br />

sehr einschränkend und unangenehm<br />

sein. Die Symptome sind vielfältig, zu<br />

den häufigsten gehören Verdauungsbeschwerden<br />

wie Bauchschmerzen, Blähungen,<br />

Durchfall oder Verstopfung sowie<br />

Unwohlsein. Je nach Form der Intoleranz<br />

sind in der Schweiz bis zu 20 Prozent der<br />

Bevölkerung betroffen.<br />

Mehr Informationen: www.aha.ch<br />

18 November <strong>2017</strong> Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi

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