11/2017
Fritz + Fränzi
Fritz + Fränzi
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Dossier<br />
>>><br />
«Bio-Qualität garantiert uns<br />
ein hohes Mass an Sicherheit,<br />
dass Fleisch nicht mit<br />
Antibiotika belastet ist», sagt<br />
Kinderarzt Josef Laimbacher.<br />
nährung mit grünblättrigen<br />
Früchten, Gemüsen, Nüssen und<br />
Samen sowie guten Proteinquellen<br />
geniessen, können die Vorzüge der<br />
Milch ihre etwaigen gesundheitlichen<br />
Risiken möglicherweise nicht<br />
aufwiegen.»<br />
2. «Fleisch muss sein»<br />
Wer heutzutage kein Fleisch isst,<br />
erweckt damit kaum mehr Aufsehen.<br />
Wo immer wir speisen, sind<br />
vegetarische Optionen gang und<br />
gäbe. Es wird auch kaum mehr angezweifelt,<br />
dass eine fleischlose Ernährung<br />
nicht zwangsläufig zu Mangelerscheinungen<br />
führt.<br />
Nicht ganz so entspannt sind wir<br />
jedoch, wenn es um Kinder geht. Es<br />
bleibt die Frage im Raum: Braucht<br />
unser Nachwuchs Fleisch, um<br />
gesund zu wachsen?<br />
«Fleisch ist ein hochwertiges Nahrungsmittel,<br />
reich an Protein, Eisen<br />
und anderen Vitalstoffen», sagt Josef<br />
Laimbacher, Chefarzt für Kinderund<br />
Jugendmedizin am Ostschweizer<br />
Kinderspital und Mitglied der<br />
Eidgenössischen Ernährungskommission.<br />
$<br />
Um Fleischkonsum propagieren<br />
zu können, müsste aber eine wichtige<br />
Voraussetzung stimmen. Für<br />
Laimbacher ist das Bio-Qualität:<br />
«Sie garantiert uns ein hohes Mass<br />
an Sicherheit, dass das Fleisch nicht<br />
mit Antibiotika oder Rückständen<br />
aus kontaminiertem Tierfutter be -<br />
lastet ist.»<br />
Seien diese Bedingungen erfüllt,<br />
stelle Fleisch in der Kinderernährung<br />
eine wertvolle Quelle für<br />
essenzielle Aminosäuren dar. Das<br />
sind Proteinbausteine, die im >>><br />
Allergie oder<br />
Intoleranz?<br />
Blähungen, Hautausschläge oder<br />
Atemnot: Manche Menschen<br />
reagieren empfindlich bis sehr<br />
heftig auf bestimmte Lebensmittel.<br />
Dann kann eine Allergie vorliegen<br />
oder eine Intoleranz. Die beiden<br />
Formen der Reaktion auf<br />
Inhaltsstoffe unterscheiden sich<br />
grundlegend voneinander.<br />
Eine Nahrungsmittelallergie beruht<br />
auf einer Abwehrreaktion des Körpers<br />
gegenüber harmlosen pflanzlichen oder<br />
tierischen Eiweissen (Allergenen). Die<br />
von unserem Organismus gebildeten<br />
Antikörper lösen bei jeglichem Kontakt<br />
mit den Allergenen – oft reichen nur<br />
Spuren davon – eine allergische Reaktion<br />
aus. Sie variiert je nach Schweregrad der<br />
Allergie von Juckreiz über Hautekzeme<br />
oder Verdauungsbeschwerden bis hin<br />
zum sogenannten anaphylaktischen<br />
Schock, der schwersten Form einer allergischen<br />
Reaktion, die im schlimmsten Fall<br />
zu Atem- und Kreislaufstillstand führt.<br />
Im Fall der Nahrungsmittelallergien ist<br />
die gefühlte Betroffenheit weit höher als<br />
die tatsächliche, wie Zahlen des Allergiezentrums<br />
Schweiz zeigen: So geben bei<br />
Umfragen jeweils 20 Prozent der Bevölkerung<br />
an, auf bestimmte Nahrungsmittel<br />
allergisch zu sein, nachweislich<br />
davon betroffen sind allerdings lediglich<br />
2 bis 8 Prozent.<br />
Nahrungsmittelintoleranz ist ein Sammelbegriff<br />
für verschiedene, nicht<br />
allergisch bedingte Reaktionen auf<br />
Nahrungsmittel. Dabei bildet der Körper<br />
keine Antikörper, sondern ihm fehlt stattdessen<br />
die Fähigkeit, einen bestimmten<br />
Stoff zu verdauen, beziehungsweise er<br />
hat diese Fähigkeit ganz oder teilweise<br />
verloren. Ein bekanntes Beispiel für eine<br />
Nahrungsmittelintoleranz ist die Zöliakie<br />
oder Glutenintoleranz. Dabei können<br />
Betroffene das Klebereiweiss in verschiedenen<br />
Getreidesorten nicht verdauen,<br />
was zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut<br />
führt. Bei der Laktoseintoleranz,<br />
einer weiteren bekannten Störung,<br />
fehlt Betroffenen ein Verdauungsenzym,<br />
um Milchzucker zu spalten. Anstatt ins<br />
Blut gelangt der Milchzucker unverdaut<br />
in den Dickdarm und wird dort von<br />
Bakterien vergoren, was zu Blähungen,<br />
Bauchkrämpfen, Durchfall, Verstopfung<br />
oder Erbrechen führen kann.<br />
Eine Nahrungsmittelintoleranz führt<br />
nicht zu einer lebensbedrohlichen<br />
Situation, kann für Betroffene aber<br />
sehr einschränkend und unangenehm<br />
sein. Die Symptome sind vielfältig, zu<br />
den häufigsten gehören Verdauungsbeschwerden<br />
wie Bauchschmerzen, Blähungen,<br />
Durchfall oder Verstopfung sowie<br />
Unwohlsein. Je nach Form der Intoleranz<br />
sind in der Schweiz bis zu 20 Prozent der<br />
Bevölkerung betroffen.<br />
Mehr Informationen: www.aha.ch<br />
18 November <strong>2017</strong> Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi