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Fritz + Fränzi

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Dossier<br />

Gemäss WHO rangiert<br />

verarbeitetes Fleisch auf<br />

derselben Gefahrenstufe<br />

wie Zigaretten und Asbest.<br />

>>> nehmen, und zwar auf differenzierte<br />

Art und Weise. Schliesslich<br />

geht es darum, eine wachsende<br />

Gruppe von Eltern, die ihre Kinder<br />

so ernähren, mit den nötigen Informationen<br />

auszustatten.»<br />

4. «Würste sind böse»<br />

Von Gammelfleisch bis zu Antibiotikarückständen<br />

– Fleisch stand<br />

schon oft in den Negativschlagzeilen,<br />

viele Konsumenten sind verunsichert.<br />

Für Aufruhr sorgte auch die<br />

WHO, als sie verarbeitetes Fleisch<br />

vor knapp zwei Jahren in die Gefahrenkategorie<br />

1 der krebserregenden<br />

Substanzen einstufte. Gemäss WHO<br />

stehen Wurst und Co. damit auf der<br />

gleichen Stufe mit krebserregenden<br />

Stoffen wie Tabakrauch, Asbest, Plutonium<br />

oder Röntgenstrahlen.<br />

Die WHO schickte ihrem Expertenbericht<br />

Erläuterungen für den<br />

Normalbürger hinterher. Darin präzisiert<br />

sie, was mit der Gefahrenstufe<br />

1 gemeint ist: «Diese Kategorie<br />

kommt zum Zug, wenn genügend<br />

und überzeugende wissenschaftliche<br />

Beweise vorliegen, dass die betreffende<br />

Substanz beim Menschen<br />

Krebs erzeugt.»<br />

Kein Fall für die Znünibox<br />

Wurst, Aufschnitt, Pastete, Trockenfleisch<br />

oder Fleischkonserven<br />

werden oft mit nitrit- oder >>><br />

Vegan leben für eine<br />

bessere Welt<br />

Sarah Heiligtag und Georg Klingler aus Hinteregg<br />

ZH führen mit dem vierjährigen Nils und der<br />

zweijährigen Indra einen Bauernhof der anderen<br />

Art: Der «Hof Narr» will zu Tierschutz und einem<br />

schonenden Umgang mit der Umwelt inspirieren.<br />

Dazu gehört auch die vegane Ernährungsweise.<br />

Sarah: Ich bin in einem vegetarischen Haushalt aufgewachsen.<br />

Mein Vater beschäftigte sich als Onkologe früh mit<br />

den gesundheitlichen Risiken von Fleischkonsum. Schon<br />

als Kind habe ich mich für Tiere eingesetzt. Dass man dazu<br />

nicht nur auf Fleisch, sondern auf sämtliche Tierprodukte<br />

verzichten sollte, wurde mir erst später klar. Prägend war in<br />

diesem Zusammenhang mein Philosophiestudium.<br />

Georg: Ich habe Umweltnaturwissenschaften studiert. Seit<br />

ich denken kann, wollte ich etwas tun für den Schutz unserer<br />

Lebensgrundlage und ein friedliches Zusammensein.<br />

Sarah: Bei mir war es Tierliebe, bei Georg die Sorge um die<br />

Umwelt, die uns zur veganen Lebensweise führte. Beides<br />

prägt unser Lebensprojekt «Hof Narr». Hier leben ehemalige<br />

Nutztiere, die vor dem Tod gerettet wurden. Georg: Die Auseinandersetzung<br />

mit den ethischen, gesundheitlichen und<br />

ökologischen Dimensionen der Landwirtschaftsindustrie<br />

sowie die Produktion von bio-veganen Lebensmitteln stehen<br />

auf dem Hof im Zentrum. Ganz im Bewusstsein, dass uns<br />

viele deshalb für Narren halten, wollen wir zu einem enkeltauglichen<br />

Umgang mit unseren Lebensgrundlagen inspirieren.<br />

Sarah: Die vegane Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung<br />

dafür. Wir interpretieren sie auf sehr genussvolle<br />

Art und Weise: An unseren Buffets sind die Leute überrascht<br />

ob der Vielfalt, die ohne Tierprodukte möglich ist. Georg: Wir<br />

hoffen, dass wir damit positive Impulse geben können. Es<br />

braucht nämlich gar nicht so viel, um unseren Enkeln eine<br />

bessere Welt zu hinterlassen. Sarah: Wir finden nicht, dass<br />

jeder vegan leben muss. Aber ein zukunftstauglicher Trend<br />

sollte wohl in die Richtung gehen, dass wir uns überwiegend<br />

pflanzlich ernähren. Georg: Wer seine Kinder vegan ernährt,<br />

gerät gerne unter Generalverdacht. Aber vegan lebende<br />

Eltern aus unserem Umfeld informieren sich sehr gut, was<br />

die Gesundheit ihrer Kinder angeht. Sarah: Mir wäre lieber,<br />

Nils würde die anderen Kinder nicht so oft fragen, was sie<br />

essen. Ich möchte nicht, dass er durch unsere Ernährungsweise<br />

als anders wahrgenommen wird. Wobei, was heisst<br />

schon anders? Es gibt doch zig Eigenschaften, die den einen<br />

vom anderen unterscheiden. Wir zwingen unseren Kindern<br />

nichts auf: Wenn sie an ein Geburtstagsfest gehen, sollen sie<br />

vom Kuchen essen dürfen – ganz egal, was dieser enthält.<br />

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