11/2017
Fritz + Fränzi
Fritz + Fränzi
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Dossier<br />
Gemäss WHO rangiert<br />
verarbeitetes Fleisch auf<br />
derselben Gefahrenstufe<br />
wie Zigaretten und Asbest.<br />
>>> nehmen, und zwar auf differenzierte<br />
Art und Weise. Schliesslich<br />
geht es darum, eine wachsende<br />
Gruppe von Eltern, die ihre Kinder<br />
so ernähren, mit den nötigen Informationen<br />
auszustatten.»<br />
4. «Würste sind böse»<br />
Von Gammelfleisch bis zu Antibiotikarückständen<br />
– Fleisch stand<br />
schon oft in den Negativschlagzeilen,<br />
viele Konsumenten sind verunsichert.<br />
Für Aufruhr sorgte auch die<br />
WHO, als sie verarbeitetes Fleisch<br />
vor knapp zwei Jahren in die Gefahrenkategorie<br />
1 der krebserregenden<br />
Substanzen einstufte. Gemäss WHO<br />
stehen Wurst und Co. damit auf der<br />
gleichen Stufe mit krebserregenden<br />
Stoffen wie Tabakrauch, Asbest, Plutonium<br />
oder Röntgenstrahlen.<br />
Die WHO schickte ihrem Expertenbericht<br />
Erläuterungen für den<br />
Normalbürger hinterher. Darin präzisiert<br />
sie, was mit der Gefahrenstufe<br />
1 gemeint ist: «Diese Kategorie<br />
kommt zum Zug, wenn genügend<br />
und überzeugende wissenschaftliche<br />
Beweise vorliegen, dass die betreffende<br />
Substanz beim Menschen<br />
Krebs erzeugt.»<br />
Kein Fall für die Znünibox<br />
Wurst, Aufschnitt, Pastete, Trockenfleisch<br />
oder Fleischkonserven<br />
werden oft mit nitrit- oder >>><br />
Vegan leben für eine<br />
bessere Welt<br />
Sarah Heiligtag und Georg Klingler aus Hinteregg<br />
ZH führen mit dem vierjährigen Nils und der<br />
zweijährigen Indra einen Bauernhof der anderen<br />
Art: Der «Hof Narr» will zu Tierschutz und einem<br />
schonenden Umgang mit der Umwelt inspirieren.<br />
Dazu gehört auch die vegane Ernährungsweise.<br />
Sarah: Ich bin in einem vegetarischen Haushalt aufgewachsen.<br />
Mein Vater beschäftigte sich als Onkologe früh mit<br />
den gesundheitlichen Risiken von Fleischkonsum. Schon<br />
als Kind habe ich mich für Tiere eingesetzt. Dass man dazu<br />
nicht nur auf Fleisch, sondern auf sämtliche Tierprodukte<br />
verzichten sollte, wurde mir erst später klar. Prägend war in<br />
diesem Zusammenhang mein Philosophiestudium.<br />
Georg: Ich habe Umweltnaturwissenschaften studiert. Seit<br />
ich denken kann, wollte ich etwas tun für den Schutz unserer<br />
Lebensgrundlage und ein friedliches Zusammensein.<br />
Sarah: Bei mir war es Tierliebe, bei Georg die Sorge um die<br />
Umwelt, die uns zur veganen Lebensweise führte. Beides<br />
prägt unser Lebensprojekt «Hof Narr». Hier leben ehemalige<br />
Nutztiere, die vor dem Tod gerettet wurden. Georg: Die Auseinandersetzung<br />
mit den ethischen, gesundheitlichen und<br />
ökologischen Dimensionen der Landwirtschaftsindustrie<br />
sowie die Produktion von bio-veganen Lebensmitteln stehen<br />
auf dem Hof im Zentrum. Ganz im Bewusstsein, dass uns<br />
viele deshalb für Narren halten, wollen wir zu einem enkeltauglichen<br />
Umgang mit unseren Lebensgrundlagen inspirieren.<br />
Sarah: Die vegane Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung<br />
dafür. Wir interpretieren sie auf sehr genussvolle<br />
Art und Weise: An unseren Buffets sind die Leute überrascht<br />
ob der Vielfalt, die ohne Tierprodukte möglich ist. Georg: Wir<br />
hoffen, dass wir damit positive Impulse geben können. Es<br />
braucht nämlich gar nicht so viel, um unseren Enkeln eine<br />
bessere Welt zu hinterlassen. Sarah: Wir finden nicht, dass<br />
jeder vegan leben muss. Aber ein zukunftstauglicher Trend<br />
sollte wohl in die Richtung gehen, dass wir uns überwiegend<br />
pflanzlich ernähren. Georg: Wer seine Kinder vegan ernährt,<br />
gerät gerne unter Generalverdacht. Aber vegan lebende<br />
Eltern aus unserem Umfeld informieren sich sehr gut, was<br />
die Gesundheit ihrer Kinder angeht. Sarah: Mir wäre lieber,<br />
Nils würde die anderen Kinder nicht so oft fragen, was sie<br />
essen. Ich möchte nicht, dass er durch unsere Ernährungsweise<br />
als anders wahrgenommen wird. Wobei, was heisst<br />
schon anders? Es gibt doch zig Eigenschaften, die den einen<br />
vom anderen unterscheiden. Wir zwingen unseren Kindern<br />
nichts auf: Wenn sie an ein Geburtstagsfest gehen, sollen sie<br />
vom Kuchen essen dürfen – ganz egal, was dieser enthält.<br />
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