SchlossMagazin Fünfseenland November 2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
58 | Kunst + kultur | Judith Williams<br />
Start-up-Gründer ihr Konzept vor fünf Unternehmern präsentieren und auf deren<br />
finanzielle sowie strategische Unterstützung hoffen. Judith Williams Geheimrezept<br />
sind ihr selbstbewusstes und dennoch kollegiales Auftreten und ihre natürliche<br />
Überzeugungskraft. Sie vereint wie kaum eine andere eine gewisse Divenhaftigkeit<br />
mit sympathischer Nahbarkeit. Judith Williams ist vielen ein Vorbild und<br />
gleichzeitig eine Frau „zum Anfassen“. Sie lacht viel und laut und versprüht eigentlich<br />
immer gute Laune. Mit ihrem Ehemann, dem Schauspieler Alexander-Klaus<br />
Stecher (der übrigens 2011 bei den Süddeutschen Karl-May-Festspielen in Dasing<br />
den Old Shatterhand verkörperte) und ihren vier Kindern, den zwei gemeinsamen<br />
Töchtern und zwei „angeheirateten“ Söhnen, lebt sie in Herrsching am Ammersee.<br />
Warum sie nicht an den Starnberger See gezogen ist, der ja näher an München<br />
liegt? „Ich liebe die ländliche Anmutung des Ammersees, das Malerische, Künstlerische.<br />
Da ich beruflich viel unterwegs bin, finde ich hier die nötige Ruhe“, verrät<br />
die Powerfrau und Mutter. „Wenn ich zuhause bin, bin ich zuhause und das Geschäft<br />
kommt mir nicht ins Wohnzimmer – und zuhause bin ich eigentlich jeden<br />
Tag.“ Dass der Spagat zwischen Business und Freizeit gelingt, verdankt sie einem<br />
starken Mitarbeiter-Team und der Tatsache, dass sie gelernt hat zu delegieren. Zu<br />
ihren Nachbarn hat die Promifrau ein entspanntes Verhältnis: An Weihnachten<br />
kommen diese sogar in den Genuss kleiner Kosmetik-Geschenkpäckchen der Marke<br />
Williams, die gerne in Empfang genommen werden. „Mal habe ich versucht, meine<br />
Nachbarn mit selbstgemachten Pralinen zu überraschen, doch das ist leider nicht<br />
so gut angekommen und ich musste „kosmetisch nachlegen“, verrät Judith Williams<br />
augenzwinkernd. Dass sie privat ihre eigenen Kosmetikprodukte verwendet,<br />
versteht sich von selbst. Und was könnte eine bessere Produktwerbung sein als<br />
das makellose Aussehen der Protagonistin? „Zuhause ist der Spielplatz der Start-<br />
Ups. Zu 99 Prozent verwende ich eigene Kosmetik und teste natürlich auch viele<br />
Muster.“ Judith Williams ist also mehr als das schöne Gesicht auf ihren Marken. Sie<br />
weiß alles über ihre Produkte: „Ich glaube, man könnte mich aus dem Tiefschlaf<br />
wecken und ich wüsste trotzdem ganz genau, was im Premium Cells-Gesichtsserum<br />
oder irgendeinem Peeling drin ist.“<br />
Von der Opernsängerin<br />
zu<br />
Shopping-Queen<br />
Die Bühnenpräsenz, die Judith Williams bei ihren TV-Auftritten<br />
ausstrahlt, kommt nicht von ungefähr. Denn eigentlich<br />
ist Judith Williams ausgebildete Opernsängerin. Gemeinsam<br />
mit ihrem Vater Daniel Lewis Williams, einem deutsch-amerikanischen<br />
Opernsänger, stand sie bereits als Vierjährige auf der Bühne. Später<br />
studierte sie Gesang und Ballett. Nach ihrem Abschluss als Opernsängerin feierte<br />
sie u. a. erste Erfolge als Papagena in der „Zauberflöte“ und als Maria in der „West<br />
Side Story“ – bis ihr eines Tages die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung<br />
machte. Im Alter von 24 Jahren hatte sich in ihrer Gebärmutter ein Tumor gebildet,<br />
der mit Hormonen behandelt wurde, damit sie noch Kinder bekommen konnte.<br />
Nach der Hormonbehandlung war aber ihre Stimme nicht mehr zum professionellen<br />
Singen zu gebrauchen. Judith Williams wäre aber nicht Judith Williams,<br />
wenn sie sich von so einem Schicksalsschlag hätte unterkriegen lassen. Beim Jobben<br />
in einem Fitnessstudio entdeckte sie ihr Verkaufstalent. Also fing sie als Moderatorin<br />
beim TV-Shopping-Kanal QVC an und wechselte dann zu HSE24. Dort<br />
brachte sie ab 2004 ihre erste eigene Schmuckkollektion an den Zuschauer, da ihr<br />
das Moderieren nicht mehr reichte und ihr „Unternehmer-Gen“ die Oberhand gewann.<br />
Es folgten eigene Kosmetik- und Modelinien. Seit 2009 ist sie sogar im eng-