der-Bergische-Unternehmer_1117
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
In früheren Zeiten war die Nachfolge an <strong>der</strong> Unternehmensspitze vielfach<br />
qua Geburt geregelt: Der Sohn – in selteneren Fällen die Tochter<br />
– traten in die Fußstapfen des Vaters. Das wurde erwartet und darauf<br />
wurde hingearbeitet. Dass ein Seniorchef bis teilweise ins hohe Lebensalter<br />
sein Lebenswerk zumindest begleitete, war eher die Regel<br />
als die Ausnahme. Diese Zeiten haben sich geän<strong>der</strong>t.<br />
Vor drei Jahren übernahm<br />
Verena Kötting<br />
die Geschäftsleitung für<br />
die Creditreform Wuppertal<br />
von ihrem Vater<br />
Udo Kötting. Dass die<br />
Nachfolge gut durchdacht<br />
geregelt und vertraglich<br />
festgehalten<br />
wurde, kommt allen Beteiligten<br />
zugute.<br />
Seit drei Jahren ist Verena Kötting Geschäftsführerin<br />
<strong>der</strong> Creditreform<br />
Wuppertal. Ihr Ur-Großvater gründete<br />
das Unternehmen 1885 in Barmen,<br />
ihr Vater Udo Kötting übernahm das<br />
elterliche Geschäft, leitete es 45 Jahre lang, baute<br />
es aus und entwickelte es weiter. „1975, als ich geboren<br />
wurde, war es ganz und gar nicht selbstverständlich,<br />
dass eine Frau diese Aufgabe übernehmen<br />
konnte“, weiß Verena Kötting. Natürlich sei<br />
sie gewissermaßen mit dem Familienunternehmen<br />
aufgewachsen, besuchte ihren Vater an den<br />
Samstagen im Büro, kannte die Mitarbeitenden<br />
und absolvierte auch mal ein Praktikum. Doch<br />
hätte sie sich als Jugendliche durchaus auch an<strong>der</strong>e<br />
Berufe vorstellen können, als einmal an <strong>der</strong><br />
Spitze des Unternehmens zu stehen, dessen Kerngeschäfte<br />
Wirtschaftsauskünfte, Inkasso und<br />
Marketing-Services sind. Doch kurz vor dem Abitur<br />
sei die Frage, ob die Creditreform Wuppertal<br />
tatsächlich im Besitz <strong>der</strong> Familie bleiben könnte,<br />
in den Fokus gerückt. „Noch während ich in <strong>der</strong><br />
Schule war, frage mein Vater, ob ich denn Interesse<br />
hätte, in die Firma einzusteigen“, erinnert sich<br />
die heute 42-Jährige.<br />
Alles richtig gemacht, würden Experten sagen.<br />
„Das Thema Unternehmensnachfolge muss man<br />
geschickt, frühzeitig, planvoll und gut beraten an-<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 11|17 13