allgaeuALTERNATIV 3-2017
Winterausgabe von allgäuALTERNATIV 2017
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Viele scheuen sich davor, alte Häuser nach den neuen<br />
Energiestandards zu sanieren, weil sie Angst haben, eine<br />
Dämmung verändere das Erscheinungsbild des Hauses.<br />
Dass das nicht sein muss, zeigt sich eindrucksvoll an<br />
einem alten Bauernhaus bei Waltenhofen, das unter der<br />
Federführung von Architekt Michael Felkner saniert wurde.<br />
Was von außen und aus einer gewissen<br />
Entfernung idyllisch aussah, war von<br />
innen stark renovierungsbedürftig. Das<br />
musste Claudia Zettler erkennen, als sie das Haus von<br />
ihrem verstorbenen Vater erbte. Erbaut hat es ihr<br />
Ururgroßvater, und somit hat die heutige Eigentümerin<br />
seit Kindheitstagen einen Bezug zu dem Anwesen.<br />
Dementsprechend war es ihr wichtig, dass die Renovierung<br />
behutsam durchgeführt wird – es sollte möglichst<br />
viel erhalten bleiben. Durch einen Zufall stieß<br />
sie auf den Architekten Michael Felkner, der schon einige<br />
alte Häuser renoviert hat und Claudia Zettler bei<br />
ihrem Vorhaben unterstützen wollte.<br />
Frage der Finanzierung<br />
Bevor man sich allerdings ans Werk machen<br />
konnte, musste man eine wichtige Frage beantworten:<br />
Was soll das kosten? Zum Glück gibt es zahlreiche<br />
Förderprogramme, von denen die Eigentümerin Gebrauch<br />
machen konnte. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
(KfW) bietet beispielsweise finanzielle Unterstützung<br />
für die energetische Sanierung alter Häuser<br />
an, aber auch für das altersgerechte Umbauen. Von<br />
Haus aus bekommen Antragsteller ein zinsverbilligtes<br />
Darlehen mit 0,75 Prozent Zinsen auf eine Zinsfestschreibung<br />
von zehn Jahren – so kann man pro<br />
Wohneinheit (in diesem Falle entstehen zwei in dem<br />
alten Haus) bis zu 100.000 Euro erhalten. Je nachdem<br />
welcher energetische Standard durch die Sanierung erreicht<br />
wird, bekommt man zusätzlich Tilgungszuschüsse<br />
– bei einem denkmalgeschützten Gebäude<br />
sind es 12,5 Prozent, die bis auf 27,5 Prozent der Kreditsumme<br />
steigen können.<br />
Die Sanierung in Waltenhofen erfolgte nach<br />
Energieeffizienzstandard 85 – das entspricht einem<br />
Tilgungszuschuss von 17, 5 Prozent. Für die Eigentümerin<br />
bedeutete das, dass sie 200.000 Euro an Kredit<br />
aufnahm und ihr 35.000 Euro erlassen wurden. Auch<br />
die Tätigkeit von Michael Felkner – der nicht nur Architekt,<br />
sondern auch Energieberater für Baudenkmäler<br />
ist – wurde von der KfW mit 4000 Euro und vom<br />
Landkreis mit der gleichen Summe gefördert.<br />
Fotos: Claudia Schöwe<br />
Ökologisch und effizient<br />
Nach Klärung der Finanzierung konnte die Sanierung<br />
beginnen. Der wesentlichste Aspekt hierbei<br />
Der Aufbau der Dämmung<br />
mit den einzelnen<br />
Schichten. Unter der<br />
grünen Folie befindet sich<br />
die eingeblasene Zellulose<br />
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