28.11.2017 Aufrufe

KOMPACK 06 17

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GETRÄNKEINDUSTRIE<br />

Formatvielfalt effizient verpackt<br />

KHS und Schubert haben ihre Kräfte gebündelt, um Getränkeherstellern künftig<br />

ein Gesamtpaket für das Abfüllen und Verpacken ihrer Produkte bieten zu<br />

können. Ein erstes bereits umgesetztes Beispiel der Zusammenarbeit ist die<br />

Blocklösung der Brauerei Schützengarten im schweizerischen St. Gallen, bei<br />

der auf engstem Raum zahlreiche verschiedene Flaschen- und Endverpackungsformate<br />

verarbeitet werden.<br />

Die Traditionsbrauerei<br />

Schützengarten ist nicht<br />

nur in der Schweiz wegen<br />

ihrer einfallsreichen Bierspezialitäten<br />

beliebt. Neben zahlreichen<br />

verschiedenen Gebinden, Gebindegrößen<br />

und Verpackungsformen<br />

sticht das Unternehmen auch durch<br />

Individualflaschen und spezielle<br />

Flaschenformen mit Prägung aus<br />

der Masse hervor. Obwohl die <strong>17</strong>79<br />

gegründete Brauerei Schützengarten<br />

die älteste Brauerei der Schweiz ist,<br />

nutzt das Unternehmen modernste<br />

Technologie, um charaktervolle<br />

Produkte herzustellen, deren Qualität<br />

internationales Spitzenniveau<br />

hat. Zu diesem Anspruch gehört<br />

ein breites Sortiment an vielfältigen<br />

Bierspezialitäten: Je nach Biersorte<br />

kommen auch exotischere Zutaten<br />

zum Einsatz. Dem Brown Ale etwa<br />

verleiht Wacholder ein besonderes<br />

Aroma. Das Radler erhält durch<br />

einen Edelweißextrakt eine feine<br />

Kräuterbitternote, die den frischen<br />

Zitrusgeschmack des Biermischgetränks<br />

komplementiert. Und für ihr<br />

Chocolate Sweet Stout verwenden<br />

die Schweizer sogar Kakao aus Trinidad.<br />

Den Löwenanteil am Umsatz<br />

erzielt nach wie vor das Traditionsbier<br />

Schützengarten Lager Hell. Seit<br />

der Gründung ist Schützengarten<br />

eigenständig und beschäftigt aktuell<br />

ca. 220 Mitarbeiter. Die jährlich<br />

erzeugten rund <strong>17</strong>5.000 Hektoliter<br />

Schachteln aufrichten, befüllen und<br />

verschließen – das sind die Spezialgebiete<br />

von Schubert. Gemeinsam mit der<br />

Abfüllanlage von KHS entsteht damit<br />

eine geschlossene Gesamtlösung.<br />

verschiedener Biersorten fließen zu<br />

einem großen Teil ins Gastgewerbe.<br />

Hinzu kommen 130.000 Hektoliter<br />

an Handelsprodukten von Wasser<br />

über Qualitätsweine bis hin zu<br />

Champagner.<br />

Wachsende Kundenansprüche<br />

Ebenso vielseitig wie das Produktsortiment<br />

sind die Endverpackungen:<br />

Neben Vierer-, Sechser- und Achterpacks<br />

sind auf dem Schweizer<br />

Markt 10er und 18er-Packs gefragt.<br />

Für spezielle Aktionen mit einzelnen<br />

Handelsketten werden auch 12eroder<br />

15er-Kartons produziert. Der<br />

klassische Bierkasten steht natürlich<br />

auch auf dem Programm. „Die Zahl<br />

der Verpackungsvarianten ist in den<br />

letzten Jahren förmlich explodiert –<br />

wir können uns den Zwängen des<br />

Marktes nicht entziehen“, erklärt Dr.<br />

Martin Ketterer, Technischer Direktor<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

bei Schützengarten.<br />

Trockenteil<br />

Der auf die Abfüllanlage folgende<br />

Trockenteil ist von besonderer Bedeutung<br />

dafür, derartig komplexe<br />

Verpackungsaufgaben erfüllen zu<br />

können – hier werden die Flaschen<br />

gruppiert und verpackt, hier erhält<br />

das besondere Angebot durch die<br />

Endverpackung sein individuelles<br />

Gesicht. Deshalb investierte das<br />

Unternehmen in eine neue Linie mit<br />

einem modernen Trockenteil: eine<br />

von KHS und Schubert entwickelte,<br />

multifunktionale Anlage, die es so<br />

auf dem Markt noch nicht gab, bestehend<br />

aus einem KHS-Einpacker<br />

und einer TLM-Anlage von Schubert.<br />

Der Auftrag der Schweizer<br />

Brauerei umfasste neben einem Ausund<br />

Einpacker, einen Binder und<br />

Entbinder sowie eine kombinierte<br />

Be- und Entpalettierung und einen<br />

Neuglasabräumer. Teil der Linie<br />

sind außerdem ein Palettenwickler,<br />

eine Kastenwaschanlage sowie ein<br />

automatisiertes Kastenmagazin zur<br />

Pufferung von Kunststoffkästen. Die<br />

neue Anlage erreicht eine Leistung<br />

von 25.000 bis 35.000 Flaschen in<br />

der Stunde. Dabei bleiben bei der<br />

Formatvielfalt keine Wünsche offen:<br />

Neben sechs verschiedenen Kunststoffkisten<br />

für die Mehrwegflaschen<br />

verpackt Schützengarten auf der<br />

neuen Anlage verschiedene Kartonformate<br />

mit Mengen von sechs bis<br />

achtzehn Flaschen.<br />

Modularer Aufbau im Block<br />

Bereits in der Vergangenheit hat<br />

KHS klassische Produktionslinien<br />

zur Verarbeitung von Baskets und/<br />

oder Clusterpacks angeboten. Hier<br />

wurden einzelne Maschinen durch<br />

Transporteure miteinander verbunden.<br />

Bei der neuen Blocklösung, mit<br />

der Bezeichnung Innopack TLM,<br />

werden die einzelnen Module ohne<br />

zusätzliche Transporteinheiten<br />

zusammengefügt und bilden eine<br />

kompakte Einheit. „Durch die langjährige<br />

Erfahrung von KHS beim<br />

Design von Abfüllanlagen und die<br />

Kompetenz der Schubert-Gruppe<br />

in der Endverpackung unterschiedlichster<br />

Produkte können wir der<br />

Getränkeindustrie eine besonders<br />

flexible Lösung, bestehend aus bewährten<br />

Standardkomponenten beider<br />

Unternehmen, bieten“, so Kanellos<br />

Tzinieris, der Fachmann für die<br />

Getränkeindustrie im Vertrieb von<br />

Schubert.<br />

Hohe Flexibilität<br />

Die Innopack TLM ermöglicht<br />

dank ihres modularen Aufbaus die<br />

hohe Flexibilität, die zur Bewältigung<br />

der Produktvielfalt erforderlich<br />

ist. „Wir bieten platzsparende<br />

Lösungen, die sich flexibel erweitern<br />

lassen, wenn die Produktion<br />

gesteigert wird oder die Formate<br />

und Produktzusammenstellungen<br />

sich ändern sollten. Damit können<br />

die Kunden schnell auf sich verändernde<br />

Anfragen reagieren, ohne<br />

gleich in eine neue Linie investieren<br />

zu müssen“, erklärt Peter Gabriel,<br />

Geschäftsführer der Gerhard Schubert<br />

GmbH Verpackungsmaschinen,<br />

der für die strategische Planung<br />

der Kooperation verantwortlich<br />

zeichnet. Derzeit werden auf der<br />

geblockten Anlage elf verschiedene<br />

Flaschenformate verpackt, davon<br />

sieben Mehrweg- und vier Einwegflaschenformate.<br />

Schnelle<br />

Verbindung auf Schienen<br />

Die mechanische Verbindung zwischen<br />

dem Einpacker von KHS und<br />

den Modulen von Schubert wird in<br />

diesem Fall über den Transportroboter<br />

Transmodul hergestellt. Das<br />

Transmodul fährt in die Einpackmaschine<br />

von KHS. Dank induktiver<br />

Energieversorgung und der Übertragung<br />

von Daten und Signalen mittels<br />

Funk kann sich das Transmodul<br />

frei bewegen. „Ohne das Transmodul<br />

wäre das Verschmelzen unserer<br />

Anlagen nicht machbar“, erläutert<br />

Kanellos Tzinieris. Im ersten TLM-<br />

Modul werden die Kartonagen<br />

30 <strong>06</strong>/<strong>17</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!