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KOMPACK 06 17

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ANUGA FOOD TEC<br />

Roboter in der Lebensmittelindustrie<br />

Eine neue Robotergeneration steht vor dem Durchbruch in der Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie: die Cobots. Ausgestattet mit kollaborierenden Armen,<br />

feinfühliger Sensorik und modernster Sicherheitstechnik arbeiten die autonomen<br />

Leichtbauroboter künftig Hand in Hand mit den Mitarbeitern. Welche<br />

Möglichkeiten sich durch diese Mensch-Maschine-Interaktion in Produktion<br />

und Logistik ergeben, darüber informiert die Anuga FoodTec vom 20. bis 23.<br />

März 2018 in Köln sowohl anhand der Aussteller-Neuheiten als auch im<br />

Eventprogramm. Vom superschnellen Kartonierer mit integriertem Delta-<br />

Picker bis zum Knickarmroboter mit einer Tonne Traglast – auch sonst bieten<br />

die vor Ort gezeigten Lösungen alles, um die Produktivität zu steigern und<br />

die Automatisierung weiter in Richtung Industrie 4.0 zu treiben.<br />

Zudem greifen unter anderem<br />

spezielle ‚Guided<br />

Tours‘ und das Forum Ressourceneffizienz<br />

den Themenbereich<br />

Automation und Robotik auf.<br />

Revolution<br />

Roboter sind eine Schlüsselkomponente<br />

der vierten industriellen<br />

Revolution und als zentrales Element<br />

der Automatisierung nicht<br />

wegzudenken. Bis 2020 erhöht sich<br />

der weltweite Bestand an Industrie-<br />

Robotern von rund 1,8 Millionen<br />

Einheiten im Jahr 2016 auf über<br />

drei Millionen, Tendenz steigend<br />

– so die jüngste Prognose der International<br />

Federation of Robotics<br />

(IFR). „Das rasant wachsende Modellangebot<br />

erweitert die Einsatzmöglichkeiten<br />

für Industrieroboter<br />

und gibt Betrieben aller Unternehmensgrößen<br />

die Chance, flexibel<br />

zu automatisieren“, sagt IFR-Präsident<br />

Joe Gemma – gute Wachstumsaussichten<br />

für eine Branche,<br />

die mit intelligenten Technologien<br />

versucht, den klassischen Industrierobotern<br />

zunehmend kognitive<br />

Fähigkeiten einzuhauchen.<br />

Mensch trifft auf Maschine<br />

Viele der auf der Anuga FoodTec<br />

ausstellenden Unternehmen arbeiten<br />

an der Mensch-Roboter-Kollaboration<br />

(MRK). Zum Einsatz<br />

kommen dabei gelenkige Leichtbauroboter<br />

mit bis zu sieben Achsen,<br />

die Lasten bis 15 Kilogramm<br />

bewegen können. Mit ihrer geringeren<br />

Eigenmasse und oftmals<br />

langsameren Bewegungsabläufen<br />

sind sie weniger gefährlich. Sie<br />

sollen ihre menschlichen Kollegen<br />

bei monotonen und ergonomisch<br />

ungünstigen Arbeiten entlasten, bei<br />

denen keine Fehler gemacht werden<br />

dürfen. Typische Einsatzgebiete<br />

sind Pick-and-Place-Applikationen,<br />

Photo: Kölne Messe<br />

das Handling zwischen verschiedenen<br />

Produktionsschritten oder<br />

Follow-the-Line-Anwendungen,<br />

bei denen der Roboter eine vorgegebene<br />

Bewegungsbahn exakt ausführen<br />

muss, beispielsweise beim<br />

Schneiden und Portionieren von<br />

Fleisch oder dem Dekorieren von<br />

Torten. Die Herausforderung für<br />

Lebensmittelproduzenten besteht<br />

vor allem darin, die maschinellen<br />

Helfer optimal in die Produktionsabläufe<br />

einzubinden. Ermöglicht<br />

wird dies durch Automatisierungsplattformen,<br />

die hochpräzise Mechanik,<br />

Sensorik sowie komplexe<br />

Steuerungs- und Messtechnik auf<br />

engstem Raum vereinen.<br />

Mehr Sicherheit<br />

Zentrales Unterscheidungsmerkmal<br />

zwischen den klassischen,<br />

umhausten Roboterapplikationen<br />

und der MRK ist, dass mögliche<br />

Kollisionen Teil des realen Szenarios<br />

sind. Je intensiver Mensch<br />

und Maschine zusammenarbeiten,<br />

desto strenger sind die Sicherheitsregeln.<br />

Um den hohen Anforderungen<br />

zu genügen, verfügen Cobots<br />

über komplexe Safety-Pakete.<br />

Drehmomentensensoren in allen<br />

Achsen sorgen dafür, dass die Roboter<br />

sensitiv sind. So können<br />

sie Personen und Hindernisse im<br />

Umfeld erkennen und in Echtzeit<br />

darauf reagieren. Zusätzlich sind<br />

Cobots mit kapazitiven, optischen<br />

und taktilen Sensoren ausgestattet.<br />

Nähert sich ein Mensch dem Roboter,<br />

reduziert dieser automatisch<br />

seine Geschwindigkeit – bis hin<br />

zum Safe Stop. Stellvertretend für<br />

diesen Typus steht der TX2 touch<br />

von Stäubli. Bei ihm sorgt eine berührungssensitive<br />

Oberfläche dafür,<br />

dass der Sechsachser durch bloßes<br />

Antippen stoppt.<br />

Bionische<br />

Greifer mit Feingefühl<br />

Cobots sollen Aufgaben übernehmen,<br />

die sonst nur der bislang<br />

leistungsfähigste Greifer überhaupt<br />

beherrscht: die menschliche Hand.<br />

Die Ingenieure von Festo haben<br />

sich von der Natur inspirieren lassen<br />

und einen Greifer nach dem<br />

Vorbild eines Tentakels entwickelt.<br />

Der Octopus Gripper besteht aus<br />

weichem Silikon, das sich pneumatisch<br />

ansteuern lässt. Wie beim<br />

Vorbild sind an der Innenseite des<br />

Tentakels zwei Reihen von aktiv<br />

und passiv geregelten Saugnäpfen<br />

angebracht. Wird der Greifer mit<br />

Druckluft beaufschlagt, krümmt er<br />

sich nach innen und legt sich formschlüssig<br />

und sanft um das jeweilige<br />

Objekt. Die Anwendung solch<br />

flexibler Greifer ist dort denkbar,<br />

wo eine Vielzahl an Getränkeflaschen<br />

oder Lebensmittel gehandhabt<br />

werden – etwa in Anlagen, in<br />

denen unterschiedliche Losgrößen<br />

innerhalb kürzester Zeit gefertigt<br />

werden müssen.<br />

Robotik im Live-Einsatz<br />

Bis sich die Cobots flächendeckend<br />

durchsetzen, profitieren Lebensmittelproduzenten<br />

vor allem<br />

von etablierten Lösungen, wie sie<br />

auf der Anuga FoodTec zu sehen<br />

sind. Roboterfirmen, Systemintegratoren<br />

und Anbieter von Greiftechnik<br />

und Sensorik – sie alle zeigen<br />

auf dem Kölner Messegelände<br />

Flagge. Aber auch Lösungen für<br />

effiziente Industrie 4.0-Prozesse<br />

und Smart Factory-Szenarien stehen<br />

im Brennpunkt der Leitmesse<br />

für die internationale Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie. Bestes<br />

Beispiel für die Zusammenarbeit<br />

hochkarätiger Technologiepartner<br />

aus unterschiedlichen Disziplinen<br />

ist die Sonderschau Robotik-<br />

Pack-Line. Unter dem Motto<br />

„Robotik digital“ übernimmt die<br />

automatische Linie vor Ort mit 80<br />

Takten pro Minute den kompletten<br />

Verpackungsvorgang, von der Primär-<br />

über die Sekundärverpackung<br />

bis zur Palettierung – inklusive<br />

Inline-Dichtigkeitsprüfung und<br />

Fremdkörperkontrolle. Das Thema<br />

Roboter in der Lebensmittelproduktion<br />

wird am ersten Messetag<br />

im Rahmen des Forums Ressourceneffizienz<br />

aufgegriffen (13:00<br />

bis15:00 Uhr).<br />

Weltweite Leitmessen<br />

Die Koelnmesse ist international<br />

führend in der Durchführung von<br />

Ernährungsmessen und Veranstaltungen<br />

zur Verarbeitung von Nahrungsmitteln<br />

und Getränken. Messen<br />

wie die Anuga, die ISM und die<br />

Anuga FoodTec sind als weltweite<br />

Leitmessen etabliert.<br />

Mehr unter:<br />

www.anugafoodtec.de<br />

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