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Anzeige #Patenkinder · 3<br />

Hoffnung für Thalente<br />

Fast 40 Prozent der BewohnerInnen der südafrikanischen Region KwaZulu Natal sind HIV-positiv.<br />

Die 13-jährige Thalente erhält nun Hilfe, unzählige andere benötigen diese noch.<br />

Fotos: © manFReD FesL<br />

Thalente lebt mit ihrem Vater, ihrer<br />

Großmutter und den vier Geschwistern<br />

in einer Baracke im<br />

südafrikanischen Township Cato<br />

Manor. Hier, zehn Kilometer entfernt vom<br />

Zentrum Durbans, wohnen rund 93.000<br />

Menschen dicht an dicht in einfachen Hütten<br />

– die Hygienebedingungen sind unzureichend,<br />

Arbeitslosigkeit, Drogen und Gewalt<br />

gehören zum Alltag. Thalentes Mutter<br />

ist an Aids gestorben, ihr Vater ist todkrank.<br />

Die Kinder und die gebrechliche Großmutter<br />

sind auf sich allein gestellt.<br />

Kein Einzelschicksal für die Region Kwa-<br />

Zulu Natal im Osten Südafrikas: Fast 40 Prozent<br />

der Menschen sind hier HIV-positiv,<br />

viele davon Kinder und Jugendliche. Täglich<br />

kommen neue HIV-positive Babys zur Welt,<br />

täglich bleiben Kinder durch den Tod beider<br />

Elternteile als Aidswaisen zurück. Das Thema<br />

müsste also allgegenwärtig sein. Doch<br />

das ist es nicht. Vielmehr ist die schwere<br />

Krankheit immer noch ein Tabu.<br />

iThemba Lethu –<br />

„Ich habe eine Bestimmung“<br />

Hier setzt die lokale Hilfsorganisation<br />

iThemba Lethu, übersetzt „Ich habe eine<br />

Bestimmung“, an: In sechs Schulen des<br />

Townships Cato Manor wird intensive Aids-<br />

Aufklärung betrieben – mehr als 500 Schüler<br />

zwischen 10 und 15 Jahren erhalten zwei<br />

Stunden wöchentlich speziellen Unterricht.<br />

Die Themen: HIV/Aids, Beziehungen,<br />

Sexualität.<br />

In einer dieser Schulen sitzt auch Thalente.<br />

Dicht gedrängt lauschen die 13-Jährigen<br />

den Worten der Sozialarbeiterin.<br />

Ihr geht es nicht darum, den Jugendlichen<br />

zu vermitteln, wie HIV/Aids übertragen<br />

wird und wie man sich davor schützt<br />

– denn das wissen die meisten ohnehin.<br />

Vielmehr geht es darum aufzuzeigen, wie<br />

man selbstverantwortlich lebt. Wie man<br />

sich selbst wertschätzt, seine Meinung<br />

vertritt, auch wenn andere Gleichaltrige<br />

vielleicht anderer Meinung sind, wie man<br />

seine Grenzen definiert und auch klar aufzeigt.<br />

Es geht um die Weitergabe von Werten.<br />

„Wir müssen den Kindern zeigen, dass<br />

sie – entgegen allem, was sie täglich erleben<br />

– eine Hoffnung und eine Zukunft haben“,<br />

betont Projektdirektorin Karen Brokensha.<br />

„Und wir vermitteln den Kindern,<br />

dass sie Einfluss auf ihr Leben haben. HIV<br />

wird nicht von Moskitos übertragen, man<br />

ist dem Virus nicht ausgeliefert.“<br />

Nachmittags haben die Kinder in offenen<br />

Treffen die Möglichkeit, sich mit ihren<br />

Problemen und Fragen zur Sexualität<br />

persönlich an die ProjektmitarbeiterInnen<br />

zu wenden. „Seit vier Jahren bin ich<br />

Teil von iThemba Lethu“, erzählt Thalente.<br />

„Die Projektmitarbeiter sind immer für<br />

uns da, wenn wir etwas brauchen,<br />

sie sind wie unsere Eltern“, betont<br />

die 13-Jährige. Ihr Leben hat<br />

sich durch das Projekt deutlich<br />

verändert. „Ich habe wieder Hoffnung.<br />

Ich bin, wer ich bin – durch<br />

iThemba Lethu.“ ■<br />

von Redaktion<br />

1 WG. 1 Patenkind.<br />

Gemeinsam Pate sein.<br />

Paula Augustin, Florian Plakolm, Giulia Staudacher,<br />

Paten seit 20<strong>17</strong>.

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