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AJOURE´ Men Magazin Januar 2018

Francisco Javier Medina startet auf unserem AJOURE´ Men Cover ins neue Jahr. Wir starten ins neue Jahr mit Cyberkriminalität, Motivationsbüchern und Poker Special.

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AJOURE MEN / UNTERHALTUNG<br />

Smoothness<br />

of Motion<br />

So durchschaust<br />

du ein<br />

POKERFACE<br />

Jeder, der jemals Poker gespielt hat, kennt diesen<br />

Moment. Die Karten werden verteilt und man schaut,<br />

ob es der Dealer gut mit einem gemeint hat. Hast du<br />

ein schlechtes Blatt, musst du schnell entscheiden, ob<br />

du es oder ob du es nicht spielen möchtest. Hast du ein<br />

gutes Blatt, stellt sich die Frage des „ob“ nicht. In beiden<br />

Fällen steht eines fest: Niemand darf dir ansehen,<br />

welche der beiden Kategorien du auf der Hand hältst,<br />

denn dein Ziel ist es, dieses Turnier zu gewinnen.<br />

Beruhige dich also schon, bevor du das erste Mal deine<br />

Karten aufdeckst. Es könnten zwei Asse darunter<br />

versteckt sein und darauf musst du gefasst sein. Also<br />

setze dein bestes Pokerface auf. Ein dämliches Grinsen<br />

versaut dir an dieser Stelle vielleicht die Tour.<br />

Unterschied vom Ruhepuls zu einem schnellen zu<br />

erkennen, das Ganze während einer Pokerpartie, mit<br />

vielleicht schlechtem Licht, ist schier nicht machbar.<br />

Hinzu kommt, dass Spieler, die sich damit auskennen,<br />

nicht selten mit der eigenen Hand am Hals am Tisch<br />

„fläzen“, um genau diese Schlagader zu verbergen.<br />

Doch auch das kann ein Bluff sein. Vielmehr ist es<br />

so, dass der ausschlaggebende Punkt die Hände sind.<br />

Richtig gehört. Hände. Wieso, weshalb, warum? Das<br />

Stichwort ist: „Smoothness of Motion“. Was ist damit<br />

genau gemeint?<br />

„Smoothness of Motion“: Wenn dein<br />

Körper die Kontrolle übernimmt<br />

Jeder hat es schon mal gesehen, erlebt und auch<br />

selbst vollzogen: Einen Bluff. Der Begriff des Bluffens<br />

ist mittlerweile allgegenwärtig und nicht mehr nur<br />

beim Pokern ein fester Bestandteil des Jargons. Ob<br />

im Privatleben, bei der Arbeit, unter Freunden, beim<br />

Kauf eines neuen TV im Fachhandel oder eben wie<br />

hier, beim Pokern. Es wird geblufft, was das Zeug<br />

hält, und allzu oft setzen wir ein Pokerface auf. Doch<br />

hast auch du das Zeug zum perfekten Bluff? Kann<br />

man Bluffen lernen? Und worauf musst du achten,<br />

um zu erkennen, ob und wann andere Mitspieler<br />

bluffen? Wir verraten es dir.<br />

Was dein Pokerface nicht für sich<br />

behalten kann:<br />

Es gibt ja so einige Meinungen, wie man <strong>Men</strong>schen<br />

während einer Pokerpartie beim Bluffen erwischen<br />

kann, selbst wenn das Pokerface noch so gut ist. Hier<br />

handelt es sich natürlich nicht um eine 100 % genaue<br />

Wissenschaft, aber dennoch, es gibt sie: Anzeichen<br />

für einen Bluff und diese Anzeichen verstecken sich<br />

NICHT nur im Gesicht. Genau genommen gehören<br />

die Anzeichen eines Bluffs im Gesicht sogar zu den<br />

ungenauesten und am leichtesten beeinflussbaren.<br />

Daher raten dir Wissenschaftler von der Columbia<br />

University vom Blick ins Gesicht ab. Und auch<br />

die weit verbreitete Meinung, eine pulsierende<br />

Halsschlagader würde den Eindruck von Nervosität<br />

erwecken, stimmt nicht wirklich. Korrekt ist, dass<br />

unser Puls steigt, wenn wir aufgeregt sind, doch den<br />

Wissenschaftler führten mit Poker-Laien Tests<br />

durch. Bei den Laien handelte es sich um<br />

amerikanische Studenten. Ziel war es, die Wertigkeit<br />

der beiden Karten des Gegenspielers beim Pokern<br />

einzuschätzen. Probanden, die die Aufgabe hatten,<br />

sich nur auf das Gesicht zu konzentrieren, hatten<br />

ein beinahe heiteres Rätselraten. Nichts als Zufall<br />

und Glück. Bei den Probanden, die die Hände im<br />

Auge zu behalten hatten, sah es schon ganz anders<br />

aus. Mit großer Erfolgsquote erkannten diese,<br />

wann ein Gegenspieler bluffte und wann nicht. Das<br />

Geheimnis liegt schlichtweg in der „Smoothness of<br />

Motion“ oder anders gesagt, in der Gleichmäßigkeit<br />

unserer Bewegungen. Diese Gleichmäßigkeit, so<br />

wurde herausgefunden, wird massiv gestört, sobald<br />

unser Inneres auf „Aufregung“ umschaltet. Dein<br />

Pokerface verliert damit automatisch den Zweck.<br />

Die Auswirkungen erkennen am Tisch sitzende<br />

Spieler dann, wenn der Bluffer an der Reihe ist<br />

seinen Einsatz zu legen. Anhand der Tatsache wie<br />

er die Chips reinschiebt, legt oder schmeißt, lässt<br />

sich mit etwas Übung und Konzentration erkennen,<br />

ob er aufgeregt ist oder nicht. Hier muss das Auge<br />

natürlich ein bisschen dran gewöhnt werden, aber<br />

wenn Laien dies mit großem Erfolg geschafft haben,<br />

dann sollte das auch am heimischen Pokertisch<br />

funktionieren.<br />

Wir wünschen dir jetzt schon viel Erfolg beim<br />

Testen und beim Ausnutzen deines eigenen, jetzt gut<br />

geschulten, Pokerface.<br />

Fotos Lars Szatmari / EyeEm / Getty Images<br />

AJOURE MEN MAGAZIN SEITE: 110 | JANUAR <strong>2018</strong>

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