Muji no kyō - Musiktheorie / Musikanalyse - Kunstuniversität Graz
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grafische Zeichen verwendet werden, kann man auch die sprachlichen<br />
Entwicklungsprozesse der Stimme erkennen. Beispiel 3 zeigt die traditionelle Notation<br />
des uta-hikō. Hier äußern sich die Silben des lyrischen Textes, melodische<br />
Veränderungen, das Intervallverhältnis zwischen den Tonstufen und die Zeitspannung<br />
der Tondauer.<br />
Kimigayo aus uta-hikō-fu (1897)<br />
In Beispiel 3 befinden sich links neben den kana-Schriftzeichen Linien, die die<br />
melodischen Veränderung und Zeitdauer der einzelnen Haupttöne angeben. Ein<br />
zusätzliches Hilfssymbol zeigt die Tonhöhe an. Diese schriftliche Notation basiert auf<br />
der Niederschrift von Solmisationssilben, d.h. der Charakter der Musik entwickelt sich<br />
hier in natürlicher Weise aus dem Klangausdruck der japanischen Sprache.<br />
Notationsformen, die für die Musik Japans charakteristisch sind, wurden auch in den<br />
Gesängen des nō oder des jōruri entwickelt. „Die Musik des nō wird in Vokalmusik<br />
(yōkyoku) und Instrumentalmusik aufgeteilt. Der melismatische, ariose Gesang in<br />
extrem tiefer Lage lässt eine Verwandtschaft mit der Gesangstradition des heikebiwa<br />
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