Muji no kyō - Musiktheorie / Musikanalyse - Kunstuniversität Graz
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Auf der anderen Seite wird in jedem Tutti-Teil eine Art „Klangmalerei“ durch das<br />
unendlich repetierte freie Zusammenspiel der beteiligten Spieler aufgebaut. Sie spielt<br />
eine wichtige Rolle als Ansatz von imitatorischer Entfaltung des vorangehenden Solo-<br />
Teils. Hier kann man <strong>no</strong>ch eine weitere gemeinsame Eigenheit zwischen Zenders<br />
Musik und der traditionellen Musik Japans erkennen. In den Tutti-Teilen gibt es häufig<br />
Wiederholungen einer musikalischen Gestalt zwischen den unterschiedlichen Tutti-<br />
Gruppen. Die Gestalten jeder Gruppe werden vom ersten Moment desselben Teils<br />
abgeleitet. In der traditionellen japanischen Vokalgattung saibara gibt es ähnliche<br />
Strukturen.<br />
Saibara besteht aus mehreren Rhythmusfiguren: sandobyōshi beispielsweise<br />
unterteilt sich in sakubyōshi, (eine dreizeitige und gohyōshi, eine fünfzeitige<br />
Rhythmusfigur. 29 Ein ganzes Stück wird ausschließlich durch die Wiederholung dieser<br />
Rhythmusfigur gebildet. Danach verändert sich die Rhythmusfigur: der Grundfigur<br />
werden verschiedene Begleitungsinstrumente hinzugefügt. Die Repetitionen<br />
29 Shigeo, Kishibe / Mario, Yokomichi / Kikkawa, Eishi / Achira, hoshi / Humio, Goizmi (2003): Geschichte<br />
und Theorie der Musik Japans, japanisch übersetzt von Jisun Lee, hg. von Kiwon Hong, Seoul:<br />
Minsokwon, S. 161.<br />
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