Presseheft - Central Film Verleih GmbH
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„Eine moderne Kinogeschichte in historischem Gewand“<br />
im Herbst 2001 legte die Produzentin regina Ziegler dem regisseur Jo Baier und mir zwei Bücher<br />
auf den Tisch: Heinrich Manns romanbände DiE JuGEND DES KÖNiGS HENri QuaTrE und DiE VOLLEN-<br />
DuNG KÖNiG HENri QuaTrE mit 1500 roman-Seiten. Wir haben uns in dem fast unerschöpflichen<br />
Material frei bewegt – herausgekommen ist eine moderne Heldengeschichte.<br />
Der <strong>Film</strong> zeichnet das bewegende Psychogramm eines renaissance-Herrschers, der als der „gute König“<br />
nicht nur in die französische, sondern in die europäische Geschichte einging; er war einer der<br />
ersten wahren Humanisten auf dem Königsthron. Die <strong>Film</strong>geschichte ist nicht nur eine abrechnung<br />
mit der Barbarei des Nationalsozialismus, wie sie Heinrich Mann im auge hatte, sondern die abrechnung<br />
mit der Barbarei einer Dynastie oder der Diktatur überhaupt – und darum sehr politisch und<br />
sehr modern.<br />
Die autoren zeigen den Mächtigen als einen Liebenden: Henri liebt die Natur, das Land seiner Kindheit,<br />
die Frauen.<br />
Er ist ein hartgesottener Krieger und damit ein Kind seiner Zeit. aber gleichzeitig ist er zu großen<br />
Gefühlen fähig – darin liegt ein unlösbarer Widerspruch, der ihn zu zerstören droht. Er will den<br />
Frieden, aber seine Feinde zwingen ihm den Krieg auf. Er übt selbst Gewalt aus, um seine humanistischen<br />
Ziele zu erreichen – eine moralische Falle, der er zeitlebens nicht entkommen kann.<br />
Krieg im Namen des Glaubens: Zu Lebzeiten Henris kämpften die protestantischen Hugenotten<br />
gegen die Katholiken. Der blutige Glaubenskrieg der Moderne heißt Terrorismus. Heute stehen sich<br />
Muslime und christen feindlich gegenüber. und es geht auch heute nicht um die Frage, welche<br />
religion den wahren Glauben für sich in anspruch nehmen darf, sondern es geht um Macht und<br />
Einfluss.<br />
aufgrund dieser Erkenntnis erließ Henri das Edikt von Nantes. Darin garantiert er nicht nur den<br />
Protestanten das recht auf Glaubensausübung, sondern proklamiert Glaubensfreiheit überhaupt –<br />
alle religionen wurden von ihm gleichgestellt. Deshalb wird es als das Toleranz-Edikt bezeichnet.<br />
Die historische Figur Henri iV. hatte enorme Bedeutung für die politische und kulturelle Entwicklung<br />
in Europa. Er legte mit seinen humanistischen Gedanken das Fundament für den bürgerlichen<br />
Humanismus. Mit seinem Versuch, als erster Humanist zu regieren und zu leben, schuf er die Voraussetzung<br />
für das Demokratieverständnis unserer Zeit. Die elementaren Thesen, dass Gewalt<br />
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s tat e m e n t c o o K y Z i e s c h e