Presseheft - Central Film Verleih GmbH
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©Hugenottenmuseum, Berlin<br />
Gabrielle d’Estrèes<br />
HErZOGiN VON BEauFOrT - DiE GrOSSE LiEBE HENriS<br />
auch Gabrielle (ca. 1570–1599) war<br />
eine Schönheit, aber ein völlig anderer<br />
Typ als Margot. Sie war blond, engelsgleich,<br />
hatte eine sehr weiße, fast<br />
durchsichtige Haut, wie unreifer Pfirsich.<br />
Man bekam das Gefühl: Wenn sie<br />
rotwein trinkt, würde man ihn durch<br />
den Hals schimmern sehen. Sie wirkte<br />
unschuldig und unverdorben. im Gegensatz<br />
zu Margot, die schon früh in<br />
Liebesdingen Erfahrungen sammelte,<br />
war Gabrielle darin nicht bewandert.<br />
Hingabe, Opferbereitschaft prägten<br />
sie charakterlich. Während Margot<br />
sich die Männer „nahm“, gab sich Gabrielle<br />
nur ihrem Henri hin. Gabrielle<br />
war die kühle Schönheit, hinter<br />
der erst die männlichen Projektionen<br />
abgründe vermuten und die deshalb<br />
ihre Phantasie besonders reizt.<br />
als Henri die 20-jährige Gabrielle<br />
d’Estrées kennen lernte, war es um<br />
ihn geschehen: Das goldene Haar, die<br />
blauen augen von dunklen Wimpern<br />
beschattet und der stolze Gang ließen<br />
in ihm die leidenschaftlichste Liebe<br />
entbrennen. Doch für Gabrielle war<br />
der zukünftige König nur ein alter<br />
Mann, der schlecht roch.<br />
aber die Familie Estrées wollte sich<br />
den königlichen Bewerber nicht entgehen<br />
lassen. Daher befolgte Gabrielle<br />
den ratschlag ihrer Schwester und<br />
ließ sich auf das Verhältnis ein. Henri<br />
musste ihre Zuneigung reichlich belohnen<br />
– mit Geld und Ämtern, die er<br />
ihren Verwandten beschaffte.<br />
Doch schließlich ließ sich Gabrielle<br />
von Henris Leidenschaft überzeugen –<br />
sie entwickelte tiefere Gefühle für den<br />
König, der sich ihr Diener nannte und<br />
sie seine Herrin. Sie wusste, dass ihre<br />
niedere Herkunft eine Ehe unmöglich<br />
machte. Trotzdem wollte sie sich um<br />
der Kinder willen, die sie Henri gebar,<br />
die bestmögliche Stellung am Hofe<br />
sichern. Der König machte Gabrielle<br />
zur Herzogin von Beaufort.<br />
als Gabrielle erneut schwanger war,<br />
wurde sie ständig schwächer: Sie<br />
starb an den Folgen eines langsam<br />
wirkenden Giftes, das man ihr verab-<br />
reicht hatte. Der arzt diagnostizierte<br />
offiziell eine Bauchhöhlenschwangerschaft<br />
und praktizierte daraufhin<br />
nicht mehr.<br />
Henri fühlte sich schuldig an Gabrielles<br />
Tod: „Die Wurzel meines Herzens<br />
ist tot und wird nicht wieder treiben.“<br />
Gabrielle wurde nicht einmal 30 Jahre<br />
alt.<br />
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