Presseheft - Central Film Verleih GmbH
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Heinrich Mann wurde am 27. März<br />
1871 in Lübeck geboren. Sein Vater<br />
war Speditionskaufmann und später<br />
Senator des Stadtstaates. Heinrich<br />
wuchs behütet in großbürgerlichen<br />
Verhältnissen auf, verließ das Gymnasium<br />
ohne abschluss und arbeitete<br />
als Lehrling bei einem Buchhändler in<br />
Dresden. Er beendete die Lehre nicht<br />
und ging 1890 nach Berlin. Dort begann<br />
er ein Volontariat beim S. Fischer<br />
Verlag. außerdem belegte er Kurse an<br />
der Friedrich-Wilhelm-universität.<br />
1891 begann er ernsthaft zu schreiben<br />
– dieses Jahr kennzeichnet den Beginn<br />
seiner arbeit als freier Schriftsteller.<br />
Nach dem Tod des Vaters zogen die<br />
Manns 1893 nach München. Ein Jahr<br />
später erschien, von der Mutter finanziert,<br />
Heinrichs erster roman iN Ei-<br />
NEr FaMiLiE. Gemeinsam mit seinem<br />
Bruder Thomas lebte und arbeitete er<br />
von 1896 bis 1898 in italien. 1900 erschien<br />
sein roman iM ScHLaraFFEN-<br />
LaND, 1905 der roman PrOFESSOr<br />
uNraT ODEr DaS ENDE EiNES TYraN-<br />
NEN. 1909 begann er mit der arbeit an<br />
2<br />
b i o g r a f i e h e i n r i c h m a n n<br />
DiE KLEiNE STaDT. Seine Kritik an der<br />
Gesellschaft, die sich zunehmend als<br />
ironie und Satire Gestalt verschaffte,<br />
mündete in den Gedanken, dass intellektuelle<br />
politische Verantwortung<br />
übernehmen müssen. Heinrich Mann<br />
orientierte sich dabei an den Werten<br />
der Französischen revolution. Émile<br />
Zola war sein großes Vorbild. Heinrich<br />
distanzierte sich damit erstmals<br />
deutlich von seinem Bruder Thomas.<br />
1914 heiratete Heinrich Mann die<br />
Schauspielerin Maria Kanova. Das<br />
Paar lebte in München und hatte eine<br />
Tochter.<br />
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges<br />
verschärfte sich der Konflikt mit seinem<br />
Bruder Thomas. in seinem Essay<br />
ZOLa empörte Heinrich sich gegen die<br />
allgemeine Kriegsbegeisterung und<br />
Thomas’ Haltung, der den Krieg zu<br />
rechtfertigen versuchte. Der Konflikt<br />
entzweit die Brüder auf viele Jahre.<br />
1918 erschien Heinrichs roman DEr<br />
uNTErTaN. Mit den romanen DiE ar-<br />
MEN (1917) und DEr KOPF (1925) fasste<br />
er später den uNTErTaN als romantri-<br />
logie unter dem Titel DaS KaiSErrEicH<br />
zusammen.<br />
1928 trennte er sich von seiner Frau<br />
und kehrte nach Berlin zurück. 1929<br />
begann regisseur Josef von Sternberg<br />
mit der Verfilmung von PrOFESSOr<br />
uNraT nach einem Drehbuch von carl<br />
Zuckmayer unter dem Titel DEr BLauE<br />
ENGEL. Die Hauptrollen übernahmen<br />
Marlene Dietrich und Emil Jannings.<br />
1931 wurde Heinrich Mann zum Präsidenten<br />
der Sektion Dichtkunst der<br />
Preußischen akademie der Künste<br />
gewählt. Ein Jahr später unterschrieb<br />
er den aufruf zur gemeinsamen politischen<br />
Front von SPD und KPD gegen<br />
die Nationalsozialisten. Mitunterzeichner<br />
waren unter anderen Käthe<br />
Kollwitz und albert Einstein.<br />
1933 wurde Heinrich von den Nationalsozialisten<br />
aus der akademie der<br />
Künste ausgeschlossen. Er emigrierte<br />
nach Frankreich. Bereits wenige Monate<br />
später erfolgte die aberkennung<br />
der deutschen Staatsbürgerschaft. Von<br />
1933 bis 1940 lebte er in Nizza. Er<br />
war Mitglied der deutschen Volksfront