Presseheft - Central Film Verleih GmbH
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selbst treu. Er wollte ein menschlicher<br />
Herrscher sein. in dieser frühen Phase<br />
der aufklärung widerstrebte ihm<br />
der Gedanke an Gottesgnadentum, er<br />
wollte Frankreich zum „Vorposten der<br />
menschlichen Freiheiten“ gestalten.<br />
in einem Gespräch mit Karl Emanuel<br />
i. von Savoyen äußerte Heinrich den<br />
Wunsch: „Wenn mir Gott zu leben<br />
erlaubt, werde ich dafür sorgen, dass<br />
es in meinem Land keinen Bauern<br />
gibt, der sonntags nicht sein Huhn im<br />
Topf hat!“ („Si Dieu me prête vie, je<br />
ferai qu’il n’y aura point de laboureur<br />
en mon royaume qui n’ait les moyens<br />
d’avoir le dimanche une poule dans<br />
son pot!“). Er hat sein Ziel erreicht.<br />
Henri war ein großer Herrscher und<br />
Liebhaber, obwohl seine äußere Erscheinung<br />
dagegen spricht: Er war<br />
klein, drahtig, schon mit 34 Jahren<br />
völlig ergraut. Sein Gesicht war gegerbt<br />
wie die Haut eines Seefahrers.<br />
Das Leben auf dem Schlachtfeld hatte<br />
ihn nachhaltig geprägt: Weil er ständig<br />
zu Fuß oder im Sattel unterwegs<br />
war, legte er wenig Wert auf Äußerlichkeiten.<br />
Frauen aus höheren sozialen<br />
Schichten beklagten, dass er nach<br />
Schweiß und Pferdemist roch.<br />
Henri war auch nicht überdurchschnittlich<br />
gebildet, er beherrschte<br />
die umgangsformen bei Hofe nicht.<br />
Er konnte zwar reiten und kämpfen,<br />
aber die Esskultur blieb ihm bis<br />
zu seinem Lebensende fremd. Was<br />
machte ihn also zum Liebling so vieler<br />
Frauen? Seine Natürlichkeit, seine<br />
Leidenschaft, sein charme, sein Sinn<br />
für Gerechtigkeit – und die Gabe,<br />
seine Gefühle zu zeigen, mit Leidenschaft<br />
zu arbeiten, zu lieben und zu<br />
genießen.<br />
Zeitlebens blieb er den einfachen Menschen<br />
tief verbunden. Oft mischte er<br />
sich inkognito unter sein Volk, um zu<br />
erfahren, wie seine Politik aufgenommen<br />
wurde. Er war immer großzügig<br />
– politisch wie materiell. Nicht selten<br />
entschädigte er die Bauern für die von<br />
ihm verursachten Kriegsschäden.<br />
Henri war in erster Ehe mit Marguerite<br />
de Valois (Margot) verheiratet.<br />
1599 verlobte er sich mit Marie de Medici,<br />
die damals als die reichste Erbin<br />
Europas galt. Nachdem im Dezember<br />
die Ehe mit Margot durch Papst Klemens<br />
Viii. annulliert wurde, konnte<br />
die Heirat zwischen Marie und Henri<br />
stattfinden. Grund für die annullierung<br />
der ersten Verbindung war die<br />
Kinderlosigkeit der Ehe.<br />
Henri iV. starb mit 57 Jahren am 14.<br />
Mai 1610 durch die Hand François<br />
ravaillacs, der im auftrag von Henris<br />
Frau Marie handelte. Bis heute ist aber<br />
nicht zweifelsfrei geklärt, ob der attentäter<br />
nicht doch andere auftraggeber<br />
hatte – die Zahl der attentate auf<br />
den König waren – mit 18 Versuchen<br />
– außergewöhnlich hoch.<br />
Der Dauphin, Maries Sohn, wurde im<br />
alter von neun Jahren als Ludwig Xiii.<br />
Henris Nachfolger. Die regierungsgeschäfte<br />
führte seine Mutter, die kurz<br />
zuvor zur Königin gekrönt worden<br />
war.