health@work Ausgabe 6/2017
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<strong>health@work</strong> 06/<strong>2017</strong><br />
Voller Fragen<br />
Chefs, die Fragen stellen, haben motiviertere<br />
Mitarbeiter. Das legt eine Arbeit von<br />
Prof. Niels Van Quaquebeke von der Hamburger<br />
Kühne Logistics University (KLU),<br />
und Will Felps, PhD von der University of<br />
New South Wales (UNSW) nahe. Dabei<br />
kommt es nicht nur auf die Art der Fragen,<br />
sondern auch auf die Art des Zuhörens an.<br />
In ihrer konzeptionellen Arbeit überprüfen<br />
Van Quaquebeke und Felps, warum Führungskräfte,<br />
die öfter Fragen stellen, auf<br />
engagiertere Mitarbeiter zählen können.<br />
Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die<br />
richtige Art, Fragen zu stellen, eine ganze<br />
Reihe von Effekten hat. „Fragen sind nicht<br />
einfach nur eine Möglichkeit, an Informationen<br />
zu kommen“, erklärt Van Quaquebeke<br />
von der KLU. Sie tragen vielmehr dazu<br />
bei, drei grundlegende psychologische Bedürfnisse<br />
auf einmal zu erfüllen. hwa<br />
Weitere Infos: http://amr.aom.org<br />
Voller Aggression<br />
Unternehmen setzen zur Mitarbeitermotivation<br />
gern auf leistungsbasierte Bonussysteme.<br />
Diese Systeme beeinflussen allerdings<br />
das Verhalten am Arbeitsplatz nicht nur in<br />
der gewünschten, leistungssteigernden Weise:<br />
Bonussysteme fördern soziale Vergleiche<br />
und Wettbewerb und können zu aggressivem<br />
Verhalten der Mitarbeiter führen. Das kann so<br />
weit gehen, dass sich Kollegen untereinander<br />
aktiv schaden.<br />
Zu diesem Ergebnis kommen: Forscher der<br />
Kühne Logistics University, der Universität<br />
Hamburg und der Universität Maastricht, die<br />
die Kollateraleffekte von Bonussystemen in<br />
Organisationen untersucht haben. So genannte<br />
Pay-for-Performance-Systeme (PfP-<br />
Systeme) haben sich in vielen Branchen erfolgreich<br />
etabliert, vom Gesundheits- bis zum<br />
Bankwesen. Sie gelten als besonders effektives<br />
Mittel zur Steigerung der Motivation. Die<br />
Mitarbeiter erhalten finanzielle Boni, wenn sie<br />
festgelegte Ziele erreichen.<br />
Die unschönen Begleiterscheinungen dieser<br />
Praxis wurden bislang jedoch außer Acht gelassen.<br />
In einer branchenübergreifenden Querschnittsstudie<br />
richten die Autoren ihren Blick<br />
genau auf diese negativen Konsequenzen für<br />
den einzelnen Mitarbeiter und die Gesamtorganisation.<br />
Daniel Gläser fasst zusammen: „PfP-<br />
Systeme können für Organisationen zu einem<br />
Problem werden. In einem Unternehmen, dessen<br />
Erfolg von Wissensaustausch, Innovation<br />
und guter kollegialer Zusammenarbeit seiner<br />
Mitarbeiter und Führungskräfte abhängt, vergiftet<br />
ein aggressiver Wettbewerb zwischen<br />
den Kollegen das Arbeitsklima.“ hwa<br />
Weitere Infos: www.the-klu.org<br />
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