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health@work Ausgabe 6/2017

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<strong>health@work</strong> 06/<strong>2017</strong><br />

gestellt bekommen, der sie im Betriebsalltag<br />

unterstützt. Bewährt haben sich Mentoring-<br />

Programme oder Tandemprojekte, bei denen<br />

immer ein digital versierter mit einem weniger<br />

digital affinen Mitarbeiter zusammenarbeitet.<br />

Flexible Arbeitszeiten<br />

Präsenzarbeit von neun bis fünf ist in vielen<br />

Berufen ein Relikt der Vergangenheit. Viele<br />

Beschäftigte wünschen sich ein Arbeitsmodell,<br />

dass es ihnen ermöglicht, zeitlich flexibel<br />

arbeiten zu können – abseits der klassischen<br />

Bürozeiten und auch abseits der 40-Stunden-<br />

Woche.<br />

Auch Unternehmen kommt der Trend zum<br />

zeitlich flexiblen Arbeiten grundsätzlich entgegen.<br />

Die zunehmende Globalisierung macht<br />

es notwendig, dass Mitarbeiter auch mit Kollegen<br />

in anderen Zeitzonen kommunizieren.<br />

Auch Mitarbeiter, die häufig auf Geschäftsreise<br />

sind, arbeiten üblicherweise jenseits typischer<br />

Geschäftszeiten.<br />

Mehrarbeit und Erreichbarkeits-Stress<br />

Die Kinder um neun in den Kindergarten bringen,<br />

dann bis 14:00 Uhr im Büro Meetings abhalten,<br />

zurück nach Hause, hier noch ein paar<br />

E-Mails bearbeiten und dann nach der Tagesschau<br />

noch die Präsentation für den nächsten<br />

Tag fertigstellen: Während zeitliche Flexibilität<br />

in vieler Hinsicht das Leben der Beschäftigten<br />

erleichtert, bringt sie auch Probleme mit sich:<br />

Durch die flexible Zeiteinteilung findet häufig<br />

eine Vermischung von Berufs- und Privatleben<br />

statt. Dieses sogenannte Work-Life-Blending<br />

führt in der Praxis dazu, dass die Beschäftigten<br />

am Ende mehr arbeiten. Laut einer Umfrage<br />

der Talent- und Karriereberatung von<br />

Rundstedt leisten 34 Prozent der Work-Life-<br />

Blender bis zu zehn Überstunden pro Woche.<br />

Das Problem ist, dass<br />

Digitalisierung immer<br />

noch stark auf<br />

technischer Ebene<br />

vorangetrieben wird.<br />

Jürgen Prinz,<br />

Leiter Human Capital<br />

Management Solutions<br />

bei Sopra Steria Consulting,<br />

Hamburg<br />

Ein weiteres Problem ist, dass Mitarbeiter, die<br />

zeitlich flexibel arbeiten, im Grunde 24 Stunden<br />

auf Stand-by stehen, Mails und Telefonate<br />

empfangen – und bearbeiten. Die ständige<br />

Erreichbarkeit belastet die Gesundheit: Wer<br />

auch in der Freizeit für den Job verfügbar ist,<br />

kommt nicht zur Ruhe, kann sich schlechter<br />

erholen und leidet häufiger unter schlechtem<br />

Schlaf. Das belegt eine Studie der Initiative<br />

Gesundheit und Arbeit.<br />

Arbeit endlich machen<br />

Damit aus flexiblen Arbeitszeiten nicht Arbeit<br />

rund um die Uhr wird, müssen der Freiheit<br />

Grenzen gesetzt werden. Dies liegt zum einen<br />

in der Verantwortung der Beschäftigten<br />

selbst. Sie müssen sich einen Feierabend<br />

schaffen und im Alltag klar definieren, wann<br />

sie arbeiten und eben auch, wann Laptop,<br />

Smartphone und Co. ausgeschaltet werden.<br />

Die Unternehmen müssen einen Rahmen geben,<br />

der es zulässt, nicht erreichbar zu sein,<br />

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