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Der-Bergische-Unternehmer_0118

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Verkehrte Welt: Online-Riesen zieht es<br />

in die Städte. Im letzten Juni eröffnete<br />

Amazon einen „echten“ Buchladen in<br />

New York. Nach Filialen in Berlin,<br />

Frankfurt und Köln soll Modeonline-<br />

Größe Zalando nun auch ein Geschäft in Düsseldorf<br />

planen, hat die Rheinische Post im letzten<br />

Jahr berichtet. Diese Entwicklung wird den klassischen<br />

Einzelhandel sicherlich umtreiben, bringt<br />

sie möglicherweise Konkurrenz, könnte aber<br />

gleichzeitig ein Publikumsmagnet sein. Die Entscheidung<br />

der Konzerne zeigt aber auch, dass sie<br />

offenbar bei ihren Kunden den Wunsch entdecken,<br />

real und nicht nur virtuell ihre Einkäufe zu erleben.<br />

Wenn also die Internet-Größen im stationären<br />

Handel einen Markt sehen, kann das bei aller<br />

Sorge um zusätzliche Konkurrenz für die Einzelhändler<br />

in unseren Städten auch ein Signal sein,<br />

sich dem Wettbewerb zu stellen. Dass dafür neue<br />

Konzepte und Lösungen gefunden werden müssen,<br />

scheint ob der zunehmenden Digitalisierung<br />

unabdingbar zu sein.<br />

Einkaufserlebnisse schaffen<br />

„Mit einer weiteren Steigerung des Umsatzes im<br />

letzten Weihnachtsgeschäft setzt der Online-Handel<br />

dem stationären Einzelhandel weiter zu“, sagt<br />

Ralf Lindl, Manager des Einkaufscenters „Hofgarten“<br />

in Solingen, ohne Umschweife. Diese Einschätzung<br />

teilt der Handelsverband NRW, wie aus<br />

einer aktuellen Pressemitteilung hervorgeht. Umsätze<br />

hätten sich weiter auf den Online-Handel verlagert,<br />

hieß es da. „Dem kann der stationäre Einzelhandel<br />

dadurch begegnen, dass er weiter sein<br />

Serviceangebot verbessert und seine Ware auf eigenen<br />

Onlineplattformen anbietet und so online mit<br />

offline verbindet, damit der Kunde einen Mehrwert<br />

gegenüber reinen Onlineplayern hat“, nennt<br />

Ralf Lindl eine Möglichkeit, sich für die Zukunft<br />

neu aufzustellen. Für Shopping Center bedeute<br />

dies, dass dem Kunden in noch viel größerem<br />

Maße ein Einkaufserlebnis geboten werden müsse,<br />

wozu der Onlinehandel niemals in der Lage sein<br />

könne – „weil der Bestellvorgang einfach nicht alle<br />

Sinne ansprechen kann.“<br />

Das Angebot sei für ein Center wie den „Hofgarten“<br />

natürlich nach wie vor das wichtigste Kriterium,<br />

aber hinzu komme heute auch, für einmalige Shoppingerlebnisse<br />

zu sorgen. „Ein Einkaufscenter<br />

muss sich durch die Gestaltung in Bezug auf die<br />

Architektur in den Standort einbringen und sollte<br />

kein Fremdkörper sein. Darüber hinaus sollte es<br />

ein Unikat sein, das genau für diesen Standort er-<br />

der <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 01|18 15

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