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Komplett. Das Sauerlandmagazin. Zwischen Verse und Sorpe. Ausgabe November/Dezember 2017

Themen u.a.: Neue Form der Bürgerbeteiligung in Plettenberg - Treffpunkt Bahnhof Werdohl, hier pulsiert das Leben - Professor plant Feiermuseum in Gründerzeitvilla

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NEUENRADER BAHNHOFSUHR<br />

HAT AUSGEDIENT Von Uwe Tonscheidt<br />

Stadtmuseum arbeitet am feierlichen Comeback<br />

Wer auf dem Neuenrader Bahnsteig steht <strong>und</strong> Richtung<br />

alte Bahnhofsuhr blickt, stellt fest: Sie ist nicht mehr da.<br />

Zu sehen ist nur noch ein nackter Mast. Ohne Uhr. Die Uhrzeiger,<br />

die im exakten Takt übers analoge Ziffernblatt kreisen,<br />

sind verschw<strong>und</strong>en. Die Zeitmessung am Neuenrader<br />

Bahnhof ist jetzt ausschließlich digital. Ganz ausgedient<br />

hat die Uhrentechnik vergangener Jahrzehnte allerdings<br />

nicht. Ein Comeback ist in Vorbereitung. Nicht am Bahnsteig,<br />

im Stadtmuseum Neuenrade. Ulrich Tillmann vom<br />

Museumsteam des Geschichtsvereins kümmert sich darum.<br />

Jede Menge Recherche für Ulrich Tillmann<br />

„Die Uhr war schon fast im Schrott“, berichtet er dem<br />

<strong>Komplett</strong>-Magazin. Als Monteure die Uhr auf dem Bahnsteig<br />

abschraubten, bekamen das nebenan Mitarbeiter<br />

des Wertstoffhofes mit. <strong>Das</strong> Zeiteisen müsste doch eigentlich<br />

ins heimische Museum, war man sich schnell<br />

einig. Die Uhr kam nicht auf den Schrott, sondern beim<br />

gelernten Betriebsschlosser in die Garagen-Werkstatt.<br />

Über den künftigen Ehrenplatz im Stadtmuseum wurde<br />

schon tatkräftig sinniert. „Im Fenster wäre nicht<br />

schlecht“, schlug der Handwerksmeister seinen Museumsmitstreitern<br />

Klaus Peter Sasse <strong>und</strong> Heinz-Werner Turk<br />

vor. „Gleich mal ausprobieren“, schritten die drei vor Ort<br />

beim Besuch des <strong>Komplett</strong>-Magazins zur Tat. „Passt hervorragend<br />

ins zweite Fenster, wär‘ ein echter Hingucker“,<br />

ist sich das Museumstrio einig. „Und“, sagt der Schreiber<br />

vom <strong>Komplett</strong>-Magazin, „es würde einen spontanen<br />

Vergleich ermöglichen: Geht die Kirchturmuhr genau so<br />

exakt wie die alte Neuenrader Bahnhofsuhr?“<br />

Zeigern neues Leben einhauchen<br />

Bis zur Beantwortung dieser Frage ist es noch ein weiter<br />

Weg, klärt Ulrich Tillmann auf. „Vorerst geht die alte<br />

Bahnhofsuhr gar nicht. Es ist kein Uhrwerk drin.“ Der<br />

Hönnestädter staunte nicht schlecht, als er das Metallgehäuse<br />

aufschraubte. Keine Feder, keine Unruhe. Wie<br />

funktioniert denn das?, fragte sich Tillmann <strong>und</strong> recherchierte.<br />

Im Netz wurde er fündig. Auf dem Bahnsteig in<br />

Neuenrade stand Jahrzehnte lang eine Nebenuhr – auch<br />

Tochteruhr genannt. Die hat kein eigenes Uhrwerk. Die<br />

wird von einer Hauptuhr - auch Mutteruhr genannt - gesteuert.<br />

Die für Neuenrade <strong>und</strong> die Hönnetalbahn zuständige<br />

Mutter stand in Hagen. Von dort wurden die<br />

Töchter gesteuert, mit Gleichstrom, fand Ulrich Tillmann<br />

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