Komplett. Das Sauerlandmagazin. Zwischen Verse und Sorpe. Ausgabe November/Dezember 2017
Themen u.a.: Neue Form der Bürgerbeteiligung in Plettenberg - Treffpunkt Bahnhof Werdohl, hier pulsiert das Leben - Professor plant Feiermuseum in Gründerzeitvilla
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KÜNSTLERIN KOMMT ZUM<br />
KUNDEN – RÖNKHAUSERIN MIT<br />
ROLLENDEM ATELIER<br />
Von Rüdiger Kahlke<br />
Workshops sind bei Simone Hoffmann zum Selbstläufer geworden<br />
22<br />
Kunst kommt von Können sagt man. Improvisieren zu<br />
können ist auch eine Kunst. Zumal dann, wenn am Ende<br />
Zufriedenheit steht oder gar Glückseligkeit. Simone Hoffmann<br />
kennt das. Die Rönkhauserin bietet Workshops für<br />
Kinder an. Die kommen bei ihr mit Kunst in Berührung.<br />
Ein Kind wollte einen Skater malen – <strong>und</strong> scheiterte am<br />
selbst gestellten Ziel. Skater? <strong>Das</strong> konnte Simone Hoffmann<br />
auch nicht einfach aus der Lamäng. „Wir haben<br />
es dann hingekriegt. Die strahlte am Abend“, schildert<br />
die Künstlerin das Ergebnis gemeinsamer Improvisation.<br />
Wieso sollte die Künstlerin auch an einem Skater-Bild<br />
scheitern? „<strong>Das</strong> kann ich auch“, war der Gedanke, als die<br />
48-Jährige vor etlichen Jahren mit ihrer Tochter beim Kieferorthopäden<br />
ein Bild sah. Als die Kinder älter wurden,<br />
begann sie zu malen. Zwölf Jahre ist das her. Ihre erste<br />
größere Leinwand war die Rückwand des Wohnzimmers.<br />
Nachbarn brachten später „ausrangierte Regale. Da hab<br />
ich Bilder drauf gemalt“, erzählt die gelernte Schneiderin.<br />
Handwerkliches Geschick <strong>und</strong> Kreativität zu verbinden<br />
war somit nichts Neues für sie.<br />
Nur Weihnachtsmarkt war zu langweilig<br />
2007 stellte sie erstmals auf dem Weihnachtsmarkt in Elspe<br />
aus. Nur Weihnachtsmarkt war der quirligen Künstlerin<br />
bald „zu langweilig. Da hab ich mit Workshops angefangen“,<br />
sagt sie <strong>und</strong> sortiert dabei Malutensilien in<br />
Körbe. – Die sind Teil ihres rollenden Ateliers. Sie fährt zu<br />
K<strong>und</strong>en, bietet auswärts Workshops an. Familien, Kindergeburtstage,<br />
Junggesellinnen-Abschiede oder Kurse<br />
in Hotels mit ganz unterschiedlichen Menschen. „Es<br />
ist recht viel geworden“, bilanziert Simone Hoffmann<br />
<strong>und</strong> erinnert sich an Skepsis in der Familie. „<strong>Das</strong> wird<br />
sowieso nix“, dachte die. „Jetzt sind alle erstaunt“, erzählt<br />
die Künstlerin, der inzwischen eine Fre<strong>und</strong>in hilft,<br />
die Nachfrage nach künstlerischer Betätigung <strong>und</strong> Anleitung<br />
zu bewältigen. Manchmal w<strong>und</strong>ert sie sich selbst,<br />
„woher die Leute kommen“. Zum Einzugsbereich gehören<br />
das benachbarte Plettenberg ebenso wie Meschede<br />
oder Brilon. „Hauptsächlich M<strong>und</strong>propaganda“ sorgt<br />
für stetige Nachfrage. Menschen, die kreativ werden<br />
möchten, kommen auf Simone Hoffmann zu, äußern<br />
ihre Wünsche. „Die Workshops sind zum Selbstläufer geworden“,<br />
sagt sie.<br />
Ihr Favorit ist die Spachteltechnik. Hobbykünstler, die<br />
selbst malen, aber diese Technik nicht kennen, besuchen<br />
ihre Workshops. Simone Hoffmann ist auch hier Autodidaktin.<br />
Aufs Spachteln kam sie, als sie das Kinderzimmer<br />
verputzt hat. „Die Technik ist die gleiche“, schildert sie<br />
mit einer Selbstverständlichkeit <strong>und</strong> Lässigkeit, als gebe<br />
es für sie keine Probleme, nur Lösungen.