O+P Fluidtechnik 1-2/2018
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STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
3D-DRUCKVERFAHREN UNTERSTÜTZEN<br />
DIE VARIANTENREICHE FERTIGUNG<br />
Das Thema additive Fertigung<br />
gewinnt zunehmend an<br />
Bedeutung: Bei der Herstellung<br />
von kleinen Serien und<br />
Prototypen sowie im Bereich<br />
Industrie 4.0. Auch Bosch<br />
Rexroth setzt auf diese Zukunftstechnologie.<br />
Aktuell qualifiziert<br />
das Unternehmen gemeinsam<br />
mit Trumpf und Heraeus<br />
Additive Manufacturing ein<br />
weiteres additives<br />
Fertigungsverfahren für die<br />
wirtschaftliche Herstellung von<br />
Hydraulikkomponenten.<br />
SPECIAL / 3D-DRUCK<br />
Das Projekt mit Schwerpunkt Selective Laser Melting<br />
beschäftigt sich mit der Fertigung von Servoventilen. Als<br />
ergänzendes Standardverfahren zur konventionellen Produktion<br />
soll dies vor allem für die kurzfristige Herstellung<br />
von Kleinserien und kundenindividuelle Varianten eingesetzt werden.<br />
Bosch Rexroth nutzt bereits mehrere 3D-Drucker zur Herstellung<br />
von Gusskernen für Steuerblöcke in Lohr und beherrscht die<br />
komplette Prozesskette vom Engineering über den 3D-Druck bis<br />
zum fertigen Produkt.<br />
Durch ihren Variantenreichtum auf Komponentenebene eröffnet<br />
die Hydraulik hohe Freiheitsgrade, maßgeschneiderte Antriebslösungen<br />
zu konfigurieren. Auf der anderen Seite steigert diese Vielfalt<br />
den Aufwand für die Hersteller in der Fertigung. Der Einsatz des<br />
3D-Druckverfahrens Selective Laser Melting reduziert diese Komplexität.<br />
Es ermöglicht die kurzfristige und wirtschaftliche Produktion<br />
von Servoventilen oder Schiebern für Wegeventile in kleinen und<br />
kleinsten Stückzahlen. In einem Gemeinschaftsprojekt mit Trumpf<br />
und Heraeus Additive Manufacturing qualifizieren die Fertigungsspezialisten<br />
von Bosch Rexroth aktuell die gesamte Prozesskette von<br />
der 3D-Druck optimierten Konstruktion bis zum fertigen Produkt.<br />
LEICHTER, KOMPAKTER UND ENERGIEEFFIZIENTER<br />
Gedruckte Varianten sind wesentlich leichter und kompakter als<br />
konventionell gefertigte Ausführungen. Optimierte Kanalführungen<br />
verringern die Drosselverluste und steigern die Energieeffizienz.<br />
Zukünftig können Konstrukteure darüber hinaus neue Funktionen<br />
in die Komponenten integrieren. Im Verlaufe des Projekts hat<br />
das Projektteam eine hybride Fertigung von Servoventilen für<br />
zukünftige Serienanwendungen entwickelt. Dabei kombiniert<br />
Rexroth klassisch spanend hergestellte Preforms mit in 3D-Druck<br />
gefertigten Bauteilen. Als weitere Komponente testet das Projektteam<br />
das Drucken von Hohlzylindern als Schieber für Wegeventile.<br />
KOMPETENTE PARTNER<br />
Bei dem Projekt kommt die zukünftige Serienmaschine TruPrint<br />
5 000 von Trumpf zum Einsatz. Bei ihr arbeiten drei 500 Watt starke<br />
Faserlaser parallel an einem Werkstück. Dadurch halbiert sich<br />
nahezu die Druckdauer eines Servoventils. Trumpf deckt zudem<br />
die gesamte Prozesskette der Additiven Fertigung ab, einschließlich<br />
Teile- und Pulvermanagement.<br />
Heraeus Additive Manufacturing unterstützt das Projekt bei der<br />
Auswahl der am besten geeigneten Materialien und qualifiziert das<br />
Fließverhalten des Stahlpulvers sowie die Partikelgrößenverteilung<br />
im Bereich von 20 bis 40 µm. Zum Vergleich: Ein menschliches<br />
Haar hat einen Durchmesser von rund 100 µm. Erst eine zuverlässig<br />
hohe Pulverqualität ermöglicht eine reproduzierbare Bauteilqualität<br />
unter realen Produktionsbedingungen. Die Druckfestigkeit der<br />
bislang gedruckten Servoventile entspricht denen aus dem Vollen<br />
gefrästen Bauteilen gleichen Stahls.<br />
3D-DRUCK-VERFAHREN SANDFORMEN<br />
Bosch Rexroth setzt bereits seit einigen Jahren das 3D-Druck-<br />
Verfahren Sandformen für die Herstellung von Gusskernen für<br />
Steuerblöcke ein. Dadurch können selbst Einzelstücke und Prototypen<br />
mit extrem kurzen Vorlaufzeiten gefertigt werden. Kunden<br />
reduzieren so die Time-to-Market ihrer Lösungen deutlich und<br />
können schnell kundenindividuelle Varianten umsetzen.<br />
www.boschrexroth.com<br />
30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 1-2/<strong>2018</strong>