Kupferstiche,Radierungen - A. Duerer
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antrifft, ist hier auf grünem Gründe mit Gold gehöhet, und auf einem Täfelchcn<br />
neben dem Monogramm mit<br />
1510 bezeichnet.<br />
Ein Blatt von präparirtem Papier aus einem der Skizzenbücher Dürer's,<br />
hoch 7 Zoll ö Linien, breit 5 Zoll G Linion, ist auf beiden Seiten mit jo<br />
zwei sehr fein mit einem Metallstift gezeichneten Landschafts-Studicn bedeckt,<br />
die eine davon ist leicht coloriit. Darüber stehen auf einer Seite<br />
undeutliche InBchriften und die Jahrszahl 1514. Auf der andern Seite lies't<br />
man von Dürer's Hand „Kaltcmstall bei stuckart 1515^, wonach anzunehmen<br />
nein dürfte: daß Dürer die in diesem Jahre angetretene Reise nach Augsburg<br />
auch weiter ausgedehnt habe.<br />
ad 6. Die Sammlung Dürer'scher Zeichnungen de» verdienstvollen<br />
Joseph Heller ist dessen letztwilliger Verfügung zufolge, welche seinen<br />
ganzen Kunstnaehlass der Stadt Bamberg überwies, gegenwärtig der dortigen<br />
Stadt-Bibliothek einverleibt und wöchentlich zweimal, Mittwochs und<br />
Sonnabends, Jedermann zugänglich. Der frühere Besitzer bat dieselbe im<br />
2. Band seines Lebens u. s. w. Albrecht Dürers pag. 19 bis 34 beschrieben.<br />
Von besonderem Interesse ist darin die bedeutende Zahl der ausgeschnittenen<br />
Portrait-Skizzen, in Kohlen und Kreide, aus Dürer's Skizzen-<br />
Büchern, welche vorher im Besitz des Herrn von Dcrschau in Nürnberg<br />
waren, und von denen mehr als 30 nach dem Tagebuchc unsere Meisters,<br />
auf dessen 'Niederländischer Reise gezeichnet sind. Sonst ist mehreres<br />
Zweifelhafte unter den Blättern, von großer Schönheit indeß der auf Pergament<br />
in den glänzendsten Farben ausgeführte Flügel eines Vogels.<br />
ad 7. Die von dem verstorbenen Senator Dr. Klugkist in Bremen<br />
mit dem regsten Kunsteifer und unter besonders glücklichen Umständen<br />
zusammengebrachte reiche Sammlung der Werke Albrocht Dürer's hat<br />
derselbe seiner Vaterstadt vermacht, wo sie in der dortigen Kunsthalle<br />
verwahrt wird. Sie enthält an Dürer'schen Zeichnungen 33 Stück, welche<br />
früher der von Grünling'schen Sammlung in Wien angehörten und von<br />
Heller pag. 120 und folgende unter den Nummern 1, 2, 4, ü, 8, 10, 11,<br />
12, 14, 10, 17, 18, 19, 20, 22, 23, 25, 27, 28, 31, 32, 35, 36, 39, 40, 41,<br />
43, 44, 45, 40, 48, 49 und 50 beschrieben sind.<br />
Nicht alle habon gleichen Werth, einige sind zweifelhaft, dagegen befinden<br />
sich auch darunter verschiedene ganz vortreffliche Blätter, sehr<br />
interessante Studien von Gewändern und Händen, sowie Landschafts-Skizzen<br />
nach der Natur von Dürer's Reisen und die merkwürdige von Heller unter<br />
Nr. 28 aufgeführte Zeichnung, welche mit der Jahrszahl 1489 und noch<br />
nicht mit dem Monogramm, sondern den bei einander stehenden Buchstaben<br />
AD bezeichnet, einen höchst interessanten Blick in die frühesten Kunstleistungen<br />
unsers Künstlers thun läßt.