Kupferstiche,Radierungen - A. Duerer
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
39<br />
weichender Form zwar schon bei Abdrücken der ältesten <strong>Kupferstiche</strong><br />
vorkommt, das ich aber bis auf wenigo Ausnahmen sonst nie bei anderen<br />
<strong>Kupferstiche</strong>n Dürer's, wohl aber bei Zeichnungen desselben aus den Jahren<br />
1525, 152l> und 1528 angetroffen habe.<br />
Spätorc Abdrücke findet man auf den verschiedensten Papieren, da<br />
die Platte, in guter Beschaffenheit, sich bis auf unsere Zeiten erhalten hat.<br />
Sie<br />
wird gegenwärtig in der Kupferstich-Sammlung des Schlosses Friedensstein<br />
in Gotha aufbewahrt.<br />
Die Abdrücke mit dem Wasserzeichen, des Wappen der Stadt Schrobenhausen,<br />
sind zuweilen noch schön, diejenigen mit den Wasserzeichen<br />
der beiden Thünne, eines krausen nicht kenntlichen Wappen, und eines<br />
großen geschweiften Wappen, unter welchem sich die Buchstaben ^* befinden,<br />
immer noch gut zu nennen, halten indeß den Vergleich mit den<br />
älteren Abdrücken nicht aus. Ein interessantes Exemplar von diesen bewahrt<br />
die sehr reiche Portrait-Sammlung dos Herrn Geheimen Rath Wolff<br />
in Bonn. Es hat ein Papier ohne Wasserzeichen, mit Entfernung der<br />
Drathstriche von 13 Linien, ist aber dadurch merkwürdig, daß der berühmte<br />
Astronom Nicolaus Kracer in lateinischer Sprache darauf bemerkt<br />
hat, wie er im Jahre 1520 gegenwärtig gewesen sei, als Dürer den Erasmus<br />
für diesen Stich, welcher bekanntlich die Billigung dieses Gelehrten<br />
nicht fand,<br />
gezeichnet habe.<br />
B. 108. Joachim Patenier.<br />
Dieses seltene Portrait übergehe ich als eines anerkannt nicht von<br />
Dürer herrührenden Stiches, und bemerke nur, daß sich in der kostbaren<br />
Sammlung des Herrn E. Harzen in Hamburg eine sehr schöne Federzeichnung<br />
Dürer's vom Jahre 1520 befindet, welche auf der Rückseite mit dem<br />
Nomen Patenier bezeichnet, wohl diesem Stich zur Grundlage gedient haben<br />
möchte, obgleich sie in einzelnen Theilcn von demselben abweicht.<br />
Schließlich habe ich noch einer unvollendeten Platte, Christus am<br />
Kreuze darstellend, zu erwähnen, welche auf Grund der Anführung Sandrarts:<br />
daß Dürer eine solche nachgelassen habe, unserm Meister zugeschrieben<br />
wird und von der einzelne Originaldrücko , mit und ohne Monogramm,<br />
sowie mehrere ältere und neuere Copicn vorhanden sind. —<br />
Obgleich dieses Blatt in einer alten, wahrscheinlich um dio Mitte de*<br />
17. Jahrhunderts geschriebenen, aus der Familie Seheurl in Nürnberg herstammenden,<br />
nSpccification<br />
dcß gantz Dürerisch Trukhs«*) mit aufgeführt<br />
*) Ich verdanke die Mittlieilunjr derselben der Güte des Herrn Professor Rödler in<br />
Erlangen.