Kupferstiche,Radierungen - A. Duerer
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besserer Schwung gegeben ist.*) Diese Aenderung wurde von Dürer jedenfalls<br />
vor der Herausgabe mit Text bewerkstelligt, indem die Querstriche<br />
auf Abdrücken mit dem Text niemals vorkommen und es auch Drucke des<br />
Ersten Etats giebt, auf denen dieBc Corroktur bereits eingetreten ist.<br />
Von diesem Ersten Etat vor dem Text giebt es einzelne ganze Folgen,<br />
welche ich auf Papier mit der hohen Krone sowohl als auf solchem<br />
mit dem kleinen Reichsapfel mit Stern, Nr- 24», angetroffen habe, bei denen<br />
aber immer der Titel, ß. IG, fehlt, welcher ohne Text nicht in den<br />
Hiuidel gekommen ist. Dieser eben so tief empfundene als vortrefflich<br />
geschnittene Holzstock, von welchem mir nur ein einziger Probedruck<br />
in dem Musaeo zu Amsterdam bekannt geworden ist, wird daher nur für<br />
die Ausgabe mit Text gearbeitet und nach Beendigung des Drucks derselben<br />
abhanden gekommen sein, während die übrigen Holzstöcke sich<br />
zum grollten Theile bis auf die Gegenwart erhalten haben.<br />
Ein merkwürdiges Exemplar dieses ersten Etats befindet sich in dem<br />
Musaeo zu Amsterdam, wo die 30 Holzstöckc zu vier auf einem Papierbogen<br />
gedruckt, noch unzerschnitten erhalten sind. Der Rückgrat der Eva<br />
auf B. 18 hat bei diesen Abdrücken noch die Quer-SchrafHrungen. Von<br />
den 9 Bogen dieses Exemplars haben 2 das Wasserzeichen der hohen<br />
Krone, Nr. 21, im Papier, 7 aber dasjenige eines Ankers, Nr. 2l>, wie er<br />
mir sonst nie vorgekommen ist.<br />
Der Zweite Etat ist die von Dürer im Jahre 1511 mit dem Text des<br />
Chelidonius veranstaltete, sehr verbreitete Ausgabe, welche in Bibliotheken<br />
und einzelnen Sammlungen noch ab und an als gebundenes Buch mit vollem<br />
Rande vorkommt.<br />
Sic ist auf sehr festem, schönem Papier, mit dem Wasserzeichen der<br />
hohen Krone, Nr. 21, und einer Entfernung der Drathrippcn von 15 Linien<br />
gedruckt und die Blätter haben unbeschnitten eine Höhe von reichlich<br />
7 und eine Breite von 5 1 /« Zoll.<br />
Die vollständigen Folgen mit dem echten Titel sind übrigens ausserordentlich<br />
selten, wie denn von den reichen Wiener Sammlungen diejenige<br />
des Erzherzogs Albrecht allein eine solche besitzt und keine der Münchener<br />
Dürer- Sammlungen einen echten Titel aufweisen kann. Man findet<br />
die Abdrücke in Beziehung auf Klarheit merklich verschieden, je nachdem<br />
die Drucker mehr oder weniger Sorgfalt auf die Schwärzung der Holz<br />
stocke verwendet haben. Heller**) erwähnt nach Heinecke einer ersten<br />
Ausgabe mit Text, auf deron Titel über dem Holzschnitt die Worte:<br />
Figurae Passionis Domini nostri Jesu Christi<br />
und am Ende:<br />
finit impressum Noribergae 1511<br />
') Vg\. meinen Aufsatz in dem Archiv filr die seiebnenden Künate, von NanmaEii,<br />
Heft 1. pag. 64.<br />
") Da» Leben nnd die Werke Albrocht Dürer'» von Joseph Heller. 2. Bd. pag-. »03.<br />
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