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Kupferstiche,Radierungen - A. Duerer

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Blätter der ganzen Folge sind und er späterhin die kleine Dürer'sche<br />

Passion ganz vollständig mit dem Titel<br />

nachstach.<br />

3) Bereits im Jahre 1508 erlies der Rath zu Nürnberg ein Verbot<br />

des Verkaufs der mit dem Monogramm Dürer's bezeichneten Nachstiche,*)<br />

solche mußten daher damals schon im Handel verbreitet<br />

sein.<br />

4) Waren die Nachstiche Marc Antons schon im Jahre 1500 vollendet,<br />

»o klären sich die Widersprüche wegen der Reise Dürer's nach Venedig,<br />

um gegen Marc Anton deshalb klagbar zu werden, ganz einfach durch die<br />

bekannte Reise desselben in den Jahren 1506 und 1507 auf. —<br />

Va8ari sagt in seinem Leben des Marc Antons**), daß dieser bei den<br />

Nachstichen von Diirer'schcn Holzschnitten mit dessen Monogramm solche<br />

so täuschend nachgeahmt habe, daß, da niemand wußte, die Stiche Beien<br />

von Marc Anton, sie<br />

für Arbeiten Albrecht Dürer's gehalten und als solche<br />

feil geboten und gekauft wären. Da man dieses dem Dürer gesehrieben<br />

und ihm ein Exemplar dieser Xaehstiche gesandt habe, so wäre derselbe<br />

so erzürnt worden, daß er sieh aufgemacht habe Und nach Venedig gekommen<br />

Bei, um bei der Signoria über Marc Anton, welcher sich damals<br />

in Venedig aufhielt, Klage zu führen. Kr habe indeß nichts anderes erreicht,<br />

als daß jener nicht ferner, weder den Namen noch das Monogramm<br />

Dürer's in seinen Arbeiten habe anbringen dürfen. Vasari verwechselt zwar<br />

die Nachstiche der kleinen Passion mit denen des Leben der Jungfrau,<br />

indem er von ersteren anführt, sie seien mit Dürer's Monogramm versehen,<br />

welches gerade umgekehrt der Fall ist, doch möchte kein Grund vorhanden<br />

sein, an der von Vasari so bestimmt angeführten Veranlassung der<br />

Reise Dürer's zu zweifeln. — Ganz übereinstimmend mit dem von Vasari<br />

berichteten Erfolg der Kluge Dürer's bei der Signoria ist es: daß Marc<br />

Anton bei dem Nnchstich der ganzen kleinen Passion mit Titel, welcher<br />

erst nach dem Jahre 1511, wo Dürer solche herausgab, erfolgen konnte,<br />

nicht mehr das Dürer'sche Monogramm, sondern sein eigenes Tälelchen<br />

anbrachte.<br />

5) Daß eiu Theil der Diirer'schcn Holzschnitte zu dem Leben der<br />

Jungfrau schon vor dessen Reise nach Venedig beendigt war, beweist auch<br />

die Jahrszahl 1504, welche sich auf dem schönen Blatte der Umarmung<br />

Joachims, B. 79, befindet, ein Blatt, welches zu den ausgebildctstcn und<br />

vollendetsten der ganzen Folge gehört. Bartsch liest zwar die Jahrszahl<br />

1500 und Andere, namentlich Heller, sehreiben ihm hierin, wie so oft, ohne<br />

eigne Kritik nach. Doch ist der Irrthum leicht nachzuweisen, wenn mau<br />

die bei Dürer gebräuchliche Form der Zahl J) auf andern Holzschnitten,<br />

z. B: B. 31 und 37 der kleinen Passion, oder auf den <strong>Kupferstiche</strong>n B.<br />

3. 26 und 58 damit vergleicht, auch stimmt die Form der Zahl 4 mit der<br />

gleichen Zahl auf Dürer'schen Handzeichnungen vom Jahre 1504, nament-<br />

') S. Lvben Albrecht Dürer's von J. F. Roth. Leipzig 1791. pag. 46.<br />

*•) MavISudcr Ausgabe. Vol. 10. pag. 196 und 197.<br />

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