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Kupferstiche,Radierungen - A. Duerer

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B. 106. Der heilige Colomann.<br />

Die alten Abdrücke von diesem, bis auf unsre Zeiten wohlerhaltenen,<br />

in Wien befindlichen Uotzstock trifft man sehr selten, die neueren erkennt<br />

man, wenn auch wie gewöhnlich die gedruckte Unterschrift weggeschnitten<br />

ist, an den Aussprengen in dem Einfassungsrande sowohl oben rechts<br />

als unten, auch an einem rauhen übrigens festen Papier mit Drathrippen,<br />

welche durchschnittlich 12 Linien von einander abstehen.<br />

B. 107. Die Heiligen Paulus und Antonius.<br />

Der Gegenstand dieses Blattes ist bisher irrthümlich als der heilige<br />

Elias bezeichnet Die alten Abdrücke davon zeichnen Bich von den neueren<br />

besonders durch Schürfe und Reinheit aus, man findet sie auf Papier<br />

mit dem Wasserzeichen der Wage im Kreise und einem Stern darüber,<br />

Nr. 30.<br />

Dürer hatte übrigens die Composition dieses Blattes ursprünglich anders<br />

erdacht, wie ein erhaltener sehr geistreicher Entwurf desselben mit<br />

dor Feder von der Gegenseite beweist, welcher sich gegenwärtig in der<br />

Sammlung dos Verfassers befindet. —<br />

Dieser Entwurf ist bei etwa gleicher Höhe des Holzschnitts, statt 5<br />

Zoll 4 Linien 8 Zoll 3 Linien breit, und daher die ganze Darstellung nicht<br />

so zusammen gedrängt.<br />

Der heilige Antonius ist knieend mit gegen einander gelegten Händen<br />

und gen Himmel gewandtem Gesicht inbrünstig betend gezeichnet,<br />

sein Kreuzesstab mit der Glocke liegt neben ihm am Boden. Er hat nicht,<br />

wie im Holzschnitt, die Kutte über den Hinterkopf gezogen, sein Mantel<br />

und Hut liegen auf einem Steinsockcl hinter ihm. Im Wesentlichen ist<br />

sonst der Entwurf mit dein Holzschnitt übereinstimmend, nur zeigt cm<br />

Vergleich mit diesem auf das schlagendste, wie viel von dem Leben und<br />

Geiste, welches unser Meister in seine Federskizzen zu legen wußte, durch<br />

den Formschnitt verloren gegangen ist, sobald derselbe, wie hier, nicht<br />

von ihm selbst herrührt.<br />

Unten am Rande steht von einer alten Hand, dem Anschein nach aus<br />

Dürer'» Zeit geschrieben:<br />

Dz ist die erste Fißirung<br />

als<br />

saines gedanko gewest.<br />

B. 108. Die Heiligen Stephanus, Oregorius und Laurentius.<br />

Die schönen alten Abdrücke haben das Wasserzeichen der Wage<br />

oder des Ankers im Kreise, auch wohl ein festes Papier ohne Wasserzeichen,<br />

dessen Drathstriche 15 Linien von einander abstehen. Vasari bezeichnet<br />

den Gegenstand P S. Sisto Papa, S. Stcphauo e S. Lorenzo.- 4

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