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Der Burgbote 1979 (Jahrgang 59)

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Einen<br />

Freund<br />

Verloren<br />

Zum Tod von<br />

Kardinal<br />

Josef Frings,<br />

Ehrenmitglied<br />

des KMGV<br />

»Es ist dies eine große Überraschung für<br />

mich, und mit aufrichtigem Dank nehme<br />

ich die Ehrenmitgliedschaft des KMGV an.«<br />

Vor fast genau 22 Jahren ist dieser Satz<br />

gefallen. Von einem Mann, der nicht nur ein<br />

leidenschaftlicher Musikfreund war, son<br />

dern ganz besonders auch den Kölner<br />

IV^nner-Gesang-Verein schätzte: Kardinal<br />

;f Frings, damals Erzbischof von Köln.<br />

Am 17. Dezember starb er im hohen Alter<br />

von 91 Jahren. <strong>Der</strong> KMGV hat in ihm einen<br />

Förderer, ja mehr noch, einen Freund ver<br />

loren. Wer das Goldene Buch des KMGV<br />

aufschlägt, der findet unter dem Datum<br />

vom 7. Februar 1957 folgende handschrift<br />

liche Eintragung: »Jos. Card. Frings, Erz<br />

bischof V. Köln, Ehrenmitglied des<br />

K.M.G.V.«<br />

Das war ein Tag nach seinem 70. Geburts<br />

tag. 146 Sänger, allen voran Präsident Dr.<br />

Hermann Pünder, hatten sich damals auf<br />

gemacht, um dem Kardinal ein Geburts<br />

tagsständchen darzubringen. Unter Lei<br />

tung von Chordirektor Wilhelm Pitz sollte<br />

eine Serenade dargeboten werden, die<br />

aber, so empfand es der Chronist, »gerade<br />

zu den Charaktereines Kammerkonzertes«<br />

hatte. »Nicht nur der intime Raum, in wel<br />

chem musiziert wurde - drei kostbare<br />

Gobelins als sparsamer Wandschmuck<br />

zeugen von erlesenem Geschmack und<br />

von der seltenen Kunst des »Fortlassens«<br />

und kunstvollen Aussparens -, auch die<br />

zum Vortrage gebrachten Chorsätze von<br />

Fr. Philipp, E. Papst, R. Trunk, J. Schwarz,<br />

sowie die besinnlichen Volksliedsätze<br />

schufen jene in sich geschlossene und<br />

daher allem »Betrieb« abholde Atmo<br />

sphäre des Kammermusizierens.«<br />

Soweit der Eindruck des Chronisten. Frei<br />

lich aber hatten sich die Sänger noch eine<br />

ganz besondere Überraschung für das<br />

Geburtstagskind ausgedacht. Dr. Pünder<br />

in seiner Gratulationsrede:

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