28.02.2018 Aufrufe

E_1933_Zeitung_Nr.055

E_1933_Zeitung_Nr.055

E_1933_Zeitung_Nr.055

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

N° 55 — <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE REVUE AUTOMOBILE<br />

zwischen dein Fahrwerk und dem «Personenbehälter»,<br />

Karosserie genannt, vor, immer<br />

~?i$h bildet sdiliesslich der Antrieb eine Art<br />

^mdkörper im Wagen. Nur ausspannen<br />

und in den Stall stellen kann man die Pferde<br />

nicht.<br />

Die Entwicklung vom Pferdefuhrwerk weg<br />

lässt aber auch wieder eine einheitliche Richtlinie<br />

erkennen. Ziel: Verbesserung der Eignung<br />

des Fahrzeuges zum Erreichen hoher<br />

Geschwindigkeiten, Verbesserung des Komfortes,<br />

Vereinfachung der Fabrikation und<br />

des Unterhaltes. Nahezu alle antotechniscfien<br />

lang mit derartigen Karosserieformen<br />

«schön» abzufinden haben muss.<br />

Automobillacklerung.<br />

als|<br />

Die in der *Automobillackierung verwendeten<br />

Lackarten.<br />

Mit dem Aufkommen der Automobilserienfabrikation<br />

stellten sich auch der<br />

Lackierungstechnik neue Aufgaben, indem<br />

diese vollständig in die übrige Serienfabrikation<br />

sich einfügen musste, wenn<br />

letztere wirklich konsequent durchgeführt<br />

«erden sollte. Mit diesem Eintritt der<br />

Aufklärung<br />

mehr als<br />

Bückansicht des Zukunfts<br />

wagens.<br />

Vue de l'arriere d'une<br />

voiture de l'avenir.<br />

Spritzlackieruns<br />

Fortschritte der letzten lahre sind aui diese<br />

Ziele gerichtet.<br />

Fabrikatorische Gründe und die Rücksich<br />

auf den Geschmack des Publikums haben jedoch<br />

das Tempo der Entwicklung in keinem<br />

Zeitpunkt den Wert annehmen lassen, der<br />

dem Stand der jeweiligen Erkenntnis eigentlich<br />

entsprochen hatte. Die tatsächlich gebauten<br />

Automobile, möchten sie noch so<br />

«modern» sein, waren im Grunde nichts anderes<br />

als abgeänderte Pferdefuhrwerke.<br />

- Dabei kann man aber, wie gesagt, schon<br />

heute sicher sein, dass die neuen Formen sich<br />

in wenig Jahren zwangsläufig durchsetzen<br />

werden. Lediglich aus einer Art Bescheidenheit,<br />

um nicht zu sagen falscher Scham heraus,<br />

tun wir noch Dinge, die unserer Ueberzeugung<br />

zuwiderlaufen.<br />

Warum sollte man Kotflügel und Motorhaube<br />

nicht einheitlich zusammenfassen? Der<br />

Grund, der Motor wäre dabei nicht genügend<br />

zugänglich/ist heute in den Zeiten der Hunderttausende<br />

von störungsfreier Kilometer<br />

zweifellos in keiner Weise mehr stichhaltig.<br />

Andere Gründe gibt es nicht, denn nach der<br />

Mode, dieser unbeständigen, launischen Kurtisane,<br />

hat man sich sicher nicht zu richten.<br />

Die Einbeziehung der Kotflügel in die<br />

Karosserie macht aus dem ursprünglichen<br />

Pferdefuhrwerk erst eine Maschine mit Charakter.<br />

Gewiss, beim Break oder Landauer<br />

Junten «Schutzbleche» vollständig genügen,<br />

'denn hier fiel der Schmutz auch nur ganz<br />

sanft vom Rad ab. Das rasende Automobilrad<br />

aber ist eine Hochleistungsschrnutzschleuder-<br />

und Zerstäubungsmaschine, die<br />

einer weit wirksameren Verschalung bedarf,<br />

wenn man es nicht gerade darauf abgesehen<br />

hat, den Wagen in möglichst kurzer Zeit mit<br />

möglichst vjel Schmutz zu überziehen. Viele<br />

der gegenwärtigen Schutzbleche haben erfahrunjgsgemäss<br />

einen jämmerlich schlechten<br />

Wirkungsgrad. Warum also diesem doch so<br />

wichtigen Problem nicht auch einmal mit<br />

Ueberlegung zu Leibe rücken? Es ist dazu<br />

nichts weiter notwendig, als dass man einmal<br />

für einen richtigen Schmutz-«Auslass»<br />

sorgt, wie bei jeder Zentrifugalpumpe für<br />

einen \uslass gesorgt werden muss. Die Anforderungen<br />

nach wirksamer Schmutzabfuhr<br />

nach Verminderung des Luftwiderstandes<br />

und nach fabrikatorischer Vereinfachung<br />

werden mit einem einzigen Schlag erfüllt,<br />

wenn der Vorderwageu ungefähr eine solche<br />

Gestalt erhält, wie es der Verfasser in den<br />

beistehenden Skizzen dargestellt hat. Es<br />

resultiert ausserdem der weitere Vorteil, dass<br />

die Karosserie in der Breite weit geräumiger<br />

wird und dass infolgedessen leicht drei Sitzplätze<br />

nebeneinander angeordnet werden<br />

können. Nebeneinander kann man natürlich<br />

aus Blech ein Gehäuse bauen, das beide<br />

Zwecke gleichzeitig erfüllt. Es erfüllt sie dabei<br />

nicht nur noch besser, sondern verschafft<br />

sogar noch den weiteren technischen Vorteil,<br />

den Luftwiderstand des Wagens wesentlich<br />

zu verringern. Warum man es nicht schon<br />

länger so macht? Lediglich um der lieben<br />

Tradition willen, um nicht unter Aufwand<br />

vermehrter Kraft einen neuen Weg bahnen zu<br />

müssen. Dem Techniker muss die Zweckdienlichkeit<br />

solcher oder ähnlicher Karosserieformen<br />

schon heute einleuchten. Und das<br />

Zweckmässige ist für ihn auch «schön».<br />

Der Laie wird früher oder später ein Vorurteil<br />

zu revidieren und seinen Geschmack<br />

zu ändern haben. Denn es kann kein Zweifel<br />

bestehen, dass auch er sich über kurz oder i<br />

Serienfabrikation ergab sich die in den<br />

letzten Jahren erfolgte Verdrängung der<br />

Oellacke durch die Nitrozelluloselacke,<br />

nachdem erstere während längerer Zeit<br />

das Feld vollständig beherrscht hatten<br />

und zum Teil auch heute noch angewendet<br />

werden dürften. Mit dem Auftreten der<br />

Serienfabrikation musste in erster Linie<br />

ein Lackierverfahren gefunden werden,<br />

das im fertigen Anstrich die guten Eigenschaften<br />

des alten Oellackes aufwies, aber<br />

eine rasche Verarbeitung zuliess. In diesem<br />

Sinne eigneten sich die alten Zaponlacke<br />

noch nicht. Dagegen gelang es, dem<br />

Nitrozelluloselack mehr «Körper» einzuverleiben<br />

und ihn so besser verwendbar<br />

und namentlich widerstandsfähiger zu<br />

machen. In diesem Sinne konnte eine<br />

durchgehende Verbesserung erst erreicht<br />

werden, als es gelang, niedrig viskose Nitrozellulosen<br />

herzustellen, von denen sehr<br />

viel im Lack aufgelöst werden konnte und<br />

die dementsprechend den Lack stark «füllten»,<br />

ohne ihm die normale Verarbeitbarkeit<br />

des dünnflüssigen Lackes zu nehmen.<br />

Auf dieser Grundlage hergestellte Nitrolacke<br />

zeigen die durch das rasche Verdunsten<br />

der Lösungsmittel bedingte rasche<br />

Verarbeitbarkeit (rasches Trocknen ohne<br />

Anwendung von Wärme), kein Nachkleben<br />

auch in der Wärme, grosse Härte,<br />

Elastizität und Politurfähigkeit, Oel-, Benzin-<br />

und Petroleumfestigkeit, sowie bedeutende<br />

Widerstandsfähigkeit gegen mechanische,<br />

atmosphärische und sogar chemische<br />

Einwirkungen.<br />

Ein führendes amerikanisches Unternehmen<br />

in der Automobillackherstellung<br />

beschäftigt in 4 Fabriken zirka 1350 Arbeiter<br />

und Angestellte und weiterhin ungefähr<br />

100 Chemiker und ein zahlreiches<br />

Laboratoriumspersonal. Es liegt klar auf<br />

der Hand, dass eine Firma, die sich einen<br />

solchen Stab von wissenschaftlichem Personal<br />

halten kann, auch berufen sein wird,<br />

die Produkte immer weiter zu verbessern.<br />

So war ja nicht allein die Möglichkeit der<br />

Herstellung niedrigviskoser Nitrozellulosen<br />

der Grund zum Aufkommen der Nitrozellulose-Aussenlacke<br />

für die Automobilfabrikation,<br />

sondern es mussten auch<br />

wichtige Verbesserungen bezüglich Löungs-Mitteln,<br />

Weichmachungs-Mitteln,<br />

Farbkörpern etc. angebracht werden, was<br />

sich ohne ausreichende wissenschaftliche<br />

Forschung nicht hätte erreichen lassen.<br />

Im nachfolgenden soll nun etwas auf<br />

die Herstellung, Eigenschaften und Verarbeitung<br />

der wichtigsten für die Autoackierung<br />

in Frage kommenden Lacke<br />

angegangen werden. Es kann sich natürlich<br />

nicht darum handeln, eine abgerundete<br />

Darstellung zu geben, sondern nur<br />

im einen Hinweis auf die wichtigsten<br />

Punkte und auf gewisse Probleme der Fabrikation.<br />

Die Fabrikation der Oellacke<br />

erfolgt in der Weise, dass die betreffenden<br />

Harze, in erster Linie Kopal, aber auch<br />

um Beispiel Dammar, in dem trocknenden<br />

Oel, nämlich Leinöl oder auch einem<br />

Gemisch von Leinöl und Holzöl, aufgelöst<br />

werden. Diese Auflösung der Kopale lässt<br />

sich nun nicht ohne weiteres vollziehen,<br />

sondern die Kopale müssen vorerst einer<br />

als «Ausschmelzen» bezeichneten Vorbehandlung<br />

unterzogen werden. Dieses Ausschmelzen<br />

geht in der Art vor sich, dass<br />

Nicht jede Spritzlackierung ist Duco-Lackierung; denn<br />

Duco ist ein Produkt, kein Verfahren. Duco-Lackierung<br />

entsteht nur bei Verwendung von wirklich echtem Duco<br />

Du Pont. Nichts ist so wetterfest, nichts so farbenschön<br />

und hochglänzend. Man muss Duco neben anderen<br />

Lackierungen gesehen haben, um die Ueberlegenheit dieses<br />

edlen Autolackes ermessen zu können.<br />

Wir geben gute Autolackierer bekannt, die garantiert<br />

echtes Duco verwenden und tadellose Arbeit leisten.<br />

Auch vermitteln wir Lackieraufträge und überwachen<br />

die Ausführung kostenlos. Verlangen Sie unsern Service.<br />

Heinrich Wagner & Co., Zürich<br />

4ENFELD • BERN<br />

, Seehofstrasse 16 Telefon 47.410<br />

DUCO-ALLEINVERTRETUNG<br />

Karosserie Waönerei<br />

Schlosserei Sanieret*<br />

Spengleref O.MSrERER<br />

Z&WCH, r£l£P//O// 2Ö7/6<br />

tcliß Qdkrikwn, XUA,<br />

DCICCKIDI AT7CKI<br />

SchönerTag — aberheiss—die Sonne spiegelt<br />

sich auf der aalglatten Strosse — die Reifen<br />

summen leise — 60 — 70 — 80 km — da plötzlich<br />

ein Kanonenschuss — krampfhaft krallen<br />

sich die Hände am Steuer — ein Reifen ist geplatzt<br />

- der Wagen gerät ins Schleudern —<br />

überschlägt sich — alle kommen davon, nur<br />

der Führer hat von einem Glassplitter ein<br />

Auge verloren ...<br />

Entrinnen Sie also der grössfen Gefahr — §<br />

umgeben Sie sich mit splltt«rf*«fem i<br />

Sicherheitsglas von §<br />

nicsbrachtct<br />

GEGR. 1884<br />

WM HELVETIASTR. 17 • TEL. 21.897 • GEGI

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!